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UHR & SELBSTLADER ich kann beides...

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    UHR & SELBSTLADER ich kann beides...

    Auf der Suche nach einem fehlerfrei funktionierenden Unterhebelrepetierer (UHR) im Kaliber .22lfb, stieß ich auf ein Produkt von Winchester. Ein schon recht altes Model, dessen Bekanntheitsgrad wohl nicht den seiner Wegbegleiter erreicht hat. Bezüglich der fehlerfreien Funktion eines .22 UHR´s, steht so manche Enttäuschung in meinem Safe….

    Ebenfalls auf selbiger Suche nach einem fehlerfrei funktionierenden halbautomatischen Gewehr im Kaliber .22lfb, habe ich mich auch wieder für ein Winchester Produkt entschieden. Auch hier ein geringer Bekanntheitsgrad, und auch hier eine reihe von Enttäuschungen in meinem Safe….(Bild 1).

    Bei meinen persönlichen Schusstests begleiteten mich diesmal die Repetiergewehre:
    Winchester Model 150; Kaliber .22lfb; Unterhebelrepetierverschluss; Baujahr 1972
    Winchester Model 190; Kaliber .22lfb; Selbstladeverschlußsystem; Baujahr 1971

    Was gleich auffällig ist (und das gibt auch die Bedienungsanleitung her) beide Waffen sind baugleich. Lediglich unterscheidet sie nur das Ladesystem, was dann auch beim Zerlegen der Waffen deutlich wird (Bild 2).

    Beide Gewehre besitzen ein unter dem Lauf liegendes Magazinrohr für 15 Patronen. Nachdem man die Zuführungsstange an ihrer Rändelschraube mit einer Rechtsdrehung gelöst hat, kann diese aus dem Magazinrohr entfernt werden.

    Nun kann über eine freiliegenden Öffnung das Laden der Waffe vorgenommen werden. Hierbei werden die Patronen, mit dem Patronenboden zuerst, in die dafür passgenaue Öffnung gesteckt. Hat man die erforderliche Anzahl geladen, wird die Zuführungsstange wieder in das Magazinrohr gesteckt und mit einer Linksdrehung arretiert. Durch die Zubringerfeder, die sich bei gefülltem Magazin unter Federspannung setzt, werden die Patronen über den Zubringer in das Patronenlager geführt (Bild 3).

    Als Sicherung fungiert an beiden Waffen eine im Abzugsbügelbereich befindliche Druckknopfsicherung. Entsichert sind die Waffen wenn die rote Markierung des Druckknopfes zu sehen ist (Bild 4).

    Technische Daten Winchester 150 / 190
    Kaliber: .22lfb/lr.
    Lauflänge: 510mm
    Gesamtlänge: 980mm
    Gesamthöhe: 170mm
    Gesamtbreite: 38mm / 50mm
    Gewicht: 2400gr. / 2300gr.
    Magazinkapazität: 15 Patronen

    Beim Beschriften der Waffen ist beim Model 150 wohl ein kleiner Fehler passiert. Vermutlich sollte mit dem geXtem S die Wahlmöglichkeit von Patronen im Kaliber .22Short auf der Waffe wieder gelöscht werden. Ansonsten ist die Beschriftung in gleicher Qualität und Sorgfalt wie bei allen Winchester Waffen aufgebracht worden.

    Die Beschusszeichen weisen zwei unterschiedlich Beschussämter auf. Sorgfältig und gut lesbar eingeprägt, liegen sie bei beiden Waffen seitliche auf der linken Laufseite. Was mich ganz besonders freut ist das N-Beschusszeichen auf dem Model 190. Es handelt sich hier um ein ganz besonders schönes, dem damaligen Zeitgeist angepassten, Adlersymbol (Bild 5).

    Die Visierung und die Visiereinstellung gleicht fast den Standard Winchester Uhr`s. Eine angedeutete Buckhorn-Kimme die über eine Steuerkurve in Höhe und/oder Tiefe verstellt werden kann.

    Will man den Links oder Rechtsschuss ausgleichen, muss man mit dem Hammer ran. Diese lässt sich nur über die Schwalbenschwanz Befestigung des Gesamten Visieres einstellen oder über eine seitliche Verschiebung des Kornes (Bild 6).

    Der Verschluss des 190er Models lässt sich manuell einhaken. Man zieht den Verschluss bis an seinen Anschlag zurück und fixiert ihn dann durch Eindrücken des Spannhebels. Lädt man die Magazine der Waffen bei a.) offenen Unterhebel und b). bei eingehakten Verschluss, so werden beim Schließen der Verschlüsse keine Patronen zugeführt. Man muss den Unterhebel und den Selbstladverschluss quasi noch mal bedienen um die Gewehre fertig zu laden. Bei der Selbstladeversion wird der Verschluss NICHT nach dem letzten Schuss gefangen (Bild 7).

    Während sich das Model 190 noch in einem hervorragendem Zustand befindet, weist das Model 150 einige Gebrauchspuren auf. Bei der 190er kann das bedeuten, dass es nie richtig funktioniert hat und der Besitzer hat es somit nie wieder eingesetzt – oder sie funktioniert so gut, dass es dem Besitzer zu wertvoll erschien und das gute Stück somit ein Dasein im Safe gefristet hat….

    Bei der 150er verhält es sich wohl ähnlich, entweder es hat niemals richtig repetiert und der Besitzer hat sie deshalb nicht pfleglich behandelt – oder es repetiert so gut, dass diese Winchester wohl dauerhaft in Gebrauch war..

    Mein Gott ist das mal wieder aufregend…

    Beiden Waffen haben ihren Preis, zumindest für relativ unbekannte Gebrauchtwaffen. Ob nun dieser Preis der Leistung der Waffen gerecht wird, wird der folgende Schuss- und Funktionstest zeigen.

    Verwendete Munition für den Schusstest:
    Federal Champion .22lr / 40grn. Blei Geschoss
    GECO semi auto .22lr / 40grn. Blei Geschoss
    Beim Test habe ich festgestellt, dass die GECO Munition gefühlt Leistungsstärker ist. Zwar noch nicht an ein HV-Patrone aber auch wohl nicht weit davon entfernt. Ich werden noch einen Geschwindigkeitstest durchführen und diesen dann nachreichen (Bild 8).

    Der Schuss- und Funktionstest gestaltet sich wie folgt:
    Entfernung 25mtr.
    Model 150: Aufgelegt; 5 Schuss .22lfb Federal / 5 Schuss .22lfb GECO semi auto
    Model 190: Aufgelegt; 5 Schuss .22lfb Federal / 5 Schuss .22lfb GECO semi auto

    Entfernung 50mtr.
    Model 150: Aufgelegt; 5 Schuss .22lfb Federal / 5 Schuss .22lfb GECO semi auto
    Model 190: Aufgelegt; 5 Schuss .22lfb Federal / 5 Schuss .22lfb GECO semi auto


    Entfernung 50mtr. Scheibe 55x55cm. (ohne Zielwertung)
    Model 150: Stehend Freihand; 15 Schuss .22lfb Federal / 15 Schuss .22lfb GECO semi auto auf Geschwindigkeit.
    Model 190: Stehend Freihand; 15 Schuss .22lfb Federal / 15 Schuss .22lfb GECO semi auto auf Geschwindigkeit.
    Auswertung:Federal gelb / GECO rot (Bild 9).

    Versuchsablauf:
    Waffe mit 15 Schuss laden. Fertigladen. Stoppuhr betätigen, anlegen, schießen mit dem letzten auslösen des Schlagbolzens (Leerschlag) auf die Stoppuhr ablesen.

    *Auswertung Model 150:
    .22lfb Federal Champion: 15 Schuss in 25 Sekunden – keine Ladehemmung

    .22lfb GECO semi Auto: 15 Schuss in 25 Sekunden – Beim ersten Versuch Ladehemmung nach Schuss 5. Grund war, nicht sauberes Repetieren. Beim zweiten Versuch gleiche Zeit und keine Ladehemmung
    *Incl.: Stopuhr bedienen, Anlegen und Leerschlag

    *Auswertung Model 190:
    .22lfb Federal Champion: 15 Schuss in 7 Sekunden – keine Ladehemmung
    .22lfb GECO semi Auto: 15 Schuss in 6 Sekunden – keine Ladehemmung
    *Incl.: Stoppuhr bedienen, Anlegen und Leerschlag

    Persönliches Fazit:
    Da ich ein außerordentlich schlechter Gewehrschütze bin, sollte man die erreichte Präzision nicht überbewerten. Was ich aber festgestellt habe ist, dass die GECO Munition auf die kurze Distanz, wenn auch kaum merklich, mehr streut. Auf 50mtr. hat sich das dann aber wieder eingependelt. Im Grunde war ich mit den erreichten Trefferbildern zufrieden.

    Während das Winchester Model 150 einen super weichen Abzug hat, erwartete mich beim Model 190 genau das Gegenteil. Das Abzuggeweicht wirkte sich aber beim Schnellschießen nicht nachteilig aus. Durch das aufgelegte Schießen, konnte ich ebenfalls dieses Manko gut kontrollieren.

    Das Laden der Waffe ist eigentlich ganz gut gelöst. Man kann (je nach Fingerfertigkeit) bis zu 5 Patronen zwischen Daumen und Zeigefinger nehmen und diese dann recht schnell ins Magazin einführen. Sollte man beim Aufnehmen der Patronen und der Waffe allerdings vergessen haben, die Zuführungsstange aus dem Magazin zu entfernen….JackASS…

    Der Füllstand des Magazins wird dadurch angezeigt, dass die 15. Patrone die Einfüllöffnung zur Hälfte sperrt. Natürlich kann man noch die ein oder andere Patrone von oben ins Magazinrohr fallen lassen… habe ich aber nicht ausprobiert.

    Bezüglich des Geschwindigkeits- und Funktionstestes bin ich sehr überrascht. Bis auf die eine Waffenstörung (die auf einen Bedienerfehler zurück zu führen war), funktionierten beide Waffe tadellos. Ich habe natürlich nicht nur in Blaue geschossen, sondern Ziel war schon die in 50mtr. Entfernung stehende 55x55cm große Scheibe im Ziel zu halten.

    Die absolute Funktionssicherheit des Models 190 war schon beängstigend. Mit etwas mehr Übung kann man die erreichte Zeit bestimmt noch locker unterbieten.

    Alles in allem ein schöner Test mit zwei tollen Winchester Produkten, die sich nicht verstecken müssen. Der FUN-Faktor ist sehr hoch, aber ein Einsatz der Waffen z.B. zu jagdlichen Zwecken wäre ebenfalls denkbar (Bild 10).
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von John Wayne; 24.09.2015, 19:03.
    Gruss
    J.W.
    Irgendwann wirst Du feststellen, dass es etwas nicht mehr gibt obwohl es doch immer da war...
    und das nur, weil DU nicht dafuer gekaempft hast.
    s.o.d.

    #2
    Preis?

    Servus,

    TOP Artikel!

    Passt akut gut in mein Thema, da ich auf der Suche nach einem brauchbaren 22er Gewehr aber noch in der Phase des Umhörens und Suchens bin.

    Verrätst du mir, wo die beiden Büchsen preislich liegen?

    Danke
    Ceep calm, think for yourself and question authority!

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      #3
      Ich will eigentlich nur ein positives Feedback geben, für die Mühe die Du dir hier immer machst!

      Lieben Gruß
      "Informatioen sind Unterschiede, die einen Unterschied ausmachen."
      - Gregory Bateson (1904-1980)

      "Viele Zitate im Internet sind erstunken und erlogen!"
      - Karl Marx (1818-1883)

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        #4
        Hi Schlack, Hi Mondbär,

        Zitat von Schlack Beitrag anzeigen
        Servus,
        TOP Artikel....wo die beiden Büchsen preislich liegen?
        @Schlack
        Vielen Dank.
        Die Preise richten sich natürlich immer nach dem Erhaltungszustand. Da diese Waffen von Mitte der 1960er bis 1977 gebaut wurden, fließt auch noch der Sammleraspekt in die Preisgestaltung. Denn was es nicht mehr gibt wird plötzlich mehr wert. So kannst Du bei der SLB von rund 300,00€ ausgehen und beim UHR von ca. 250,00€.
        Die Waffen sind von guter Qualität, dass hat der Test heute bewiesen. Es gibt nichts schlimmeres wie ein nicht funktionierender UHR oder eine SLB.
        Also kaufe schnell, bevor sich mein Test herumspricht...


        Zitat von Mondbär Beitrag anzeigen
        Ich will eigentlich nur ein positives Feedback geben, für die Mühe die Du dir hier immer machst!
        @Mondbär
        Vielen Dank.
        Wenn ich mich recht erinnere, bist Du doch Colt-Revolver Schütze. Hast Du den Threat schon gelesen?
        Gruss
        J.W.
        Irgendwann wirst Du feststellen, dass es etwas nicht mehr gibt obwohl es doch immer da war...
        und das nur, weil DU nicht dafuer gekaempft hast.
        s.o.d.

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          #5
          Ja, gerade gelesen. Sehr schöner Bericht, der Diamondback ist sehr schick. Weiter so, ich bin gespannt, was da noch alles kommen wird.
          "Informatioen sind Unterschiede, die einen Unterschied ausmachen."
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            #6
            Hallo John Wayne,

            bin "Neu" hier und habe mir vor kurzem ein UHR Model 150 zugelegt.
            Vielleicht kannst Du mir einen Rat geben?

            Der Vorderschaft an meiner Winchester wackelt leicht - wie kann ich den Vorderschaft auseinander bauen bzw. wieder fest machen??

            Gruß Robin

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              #7
              Hi Robin,

              siehe Bild im Anhang.
              Angehängte Dateien
              Gruss
              J.W.
              Irgendwann wirst Du feststellen, dass es etwas nicht mehr gibt obwohl es doch immer da war...
              und das nur, weil DU nicht dafuer gekaempft hast.
              s.o.d.

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                #8
                Guten Morgen,

                ich habe ein Model 250 Deluxe und kann das mit dem Spaßfaktor bestätigen. Ein riesiger Nachteil der Waffe ist, daß sie bei jedem Schießstandbesuch "Unmengen" an Munition verschießt; Da muß vorne irgendwo ein Loch sein...:-)
                Die 22kurz-Patronen funktionierten ohne Probleme, doch wird die Waffe in der Mehrzahl der Fälle mit den 22lfB von Topshot gefüttert. Es empfiehlt sich, daß man den Repetiervorgang wirklich bis zum Anschlag ausführt, da es sonst sein kann, daß sich die neue Patrone hinter der noch nicht ausgeworfenen leeren Hülse verkantet. Dann ist etwas Fummelei angesagt.
                Aber wo man mit dem Teil auftaucht ist der "Oooh!"-Faktor groß.

                Gruß, Henry

                Nachtrag: Eben versuchte ich den Vorderschaft zu entfernen. Nach dem vorsichtigen Heraustreiben des Bolzens konnte ich aber das Magazinrohr in keine Richtung bewegen. Selbst leichte Schläge mit dem Gummihammer brachten keinen Erfolg, sodaß ich den Bolzen wieder eintrieb und nun darauf hoffe, daß mir jemand mitteilt, in welche Richtung sich das Magazinrohr bewegen lassen müsste.
                Zuletzt geändert von Henry Blake; 23.11.2015, 12:35.

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