In den letzten Jahren gab es bei der Jagd insbesondere während der Erntezeit immer wieder Schwerverletzte und Tote.
Was ist im Einzelnen geschehen?
– Ein Jäger schoss ebenerdig auf einen Rehbock, der in einem Getreidefeld stand. Hinter dem Feld wurde ein Fahrer auf seinem Traktor tödlich von dem Geschoss getroffen.
– Mehrere Jäger hatten ein Rapsfeld umstellt, um Schwarzwild zu jagen. Ein Jäger schoss ebenerdig auf etwas Dunkles. Er traf einen Jagdgast, der seinen zugewiesenen Stand verlassen hatte. Dieser verstarb an den Folgen der Schussverletzung.
– Bei einer abendlichen Ansitzjagd am Mais schoss ein Jäger auf etwas Dunkles, das sich im Mais bewegte. Er traf eine junge Frau, die Maiskolben pflückte. Sie wurde durch den Schuss am Becken schwer verletzt.
– Zwei Jäger gingen am späten Abend gemeinsam auf Ansitzjagd. Sie bestiegen getrennte Hochsitze. Nach erfolgloser Jagd verließ einer der Jäger kurz vor 1.00 Uhr nachts seinen Hochsitz und lief in Richtung seines Jagdkollegen. Dieser hielt ihn für ein Stück Schwarzwild und schoss aus circa 25 Metern Entfernung auf ihn. Dabei wurde der Jäger am linken Arm schwer verletzt.
Neben diesen Unfällen kommt es auch immer wieder bei Jagden mit mehreren Personen (z.B. Maisdrückjagden) zu gefährlichen Situationen und schweren Verletzungen, die überwiegend durch Schusswaffen verursacht werden.
Wo liegen die Ursachen dieser und ähnlicher Unfälle?
Fehlende Planung und Organisation
(Lediglich „Telefonkette“; keine eindeutigen Absprachen)
Bei der Schussabgabe wird nicht auf einen Kugelfang geachtet.
(Es fehlen z.B. geeignete Drückjagdansitze oder die Schützen werden falsch angestellt)
Das Wild wird nicht richtig angesprochen.
(Nervosität; Wild befindet sich noch im Bestand)
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