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Leinölfirnis und Holzbeize mischen?

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    Leinölfirnis und Holzbeize mischen?

    Hallo Leute!

    Ich bin gerade am überlegen, ob sich Leinölfirnis mit Beize auf Wasserbasis überhaupt mischen lässt. Zur Zeit bin ich meinen Neuerwerb (No.4 MKI) am zerlegen und reinigen. Der Schaft hat leider ein paar neue, aber nicht tiefe Kratzer abbekommen. Diese Kratzer fallen leider besonders auf, da sie sehr hell sind. Mir bleibt eigentlich nichts anderes übrig, als den Schaft mit Aceton oder Backofenspray gründlich zu reinigen. Dieser Schritt bietet sich geradezu an, weil der Schaft auch noch total voller Fett ist. Für die Wiederherstellung des dunklen Finishs wollte ich eigentlich erst dunkles Schaftöl verwenden und nach dem Trocknen, die Holzteile mit Firnis behandeln.
    Kann ich das dunkle Finish auch so hin bekommen, wenn ich dunkle Beize mit dem Firnis mische und so beides zusammen in einem Schritt auf das Holz auftrage?

    Grüße
    Jens
    "Wenn man sieht, was der liebe Gott auf der Erde alles zulässt, hat man das Gefühl, dass er immer noch experimentiert."
    Peter Ustinov

    #2
    Moin,

    würde ich nicht machen.

    Leinöl ist sehr dickflüssig und bildet mehr auf der Oberfläche eine Schicht als das es ins Holz eindringt.
    Beize macht es genau anders rum, sie dringt in die Holzoberfläche ein und färbt diese so.

    Außerdem wirst du das Problem bekommen das die Farbe der Beize nicht mehr stimmen wird.

    Beize muss satt aufgetragen werden, und die überschüssige Beize nachher mit einem Fusselfreien Lappen abgewischt werden.

    Der "Trocknungsprozess" des Leinöls dauert zudem sehr sehr lange.
    Auch wenn nach einigen Tagen die Oberfläche trocken ist, und man den Schaft wie gewohnt nutzen kann, so härtet das Leinöl noch Wochenlang aus.

    Gruß
    Wissen hat eine wunderbare Eigenschaft: Es verdoppelt sich, wenn man es teilt.

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      #3
      Ich würde da auch von abraten!

      Grade der Farbton kann sich beim Aushärten noch unschön verändern und an Stellen wo zuviel Beize mit auf das Holz kam dunkler werden als an anderen Stellen...

      In der Ruhe liegt die Kraft
      Verbietet Hartschalenfrüchte! Jedes Jahr werden weltweit 150 Menschen von Kokosnüssen erschlagen!

      Mitglied im Komitee gegen die Entführung von Kühen durch Ausserirdische.

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        #4
        Zitat von ElFunghi Beitrag anzeigen
        Außerdem wirst du das Problem bekommen das die Farbe der Beize nicht mehr stimmen wird.
        Hallo Sebastian,

        vielen Dank für deinen Ratschlag!

        Mir ist eben noch eingefallen, das ich noch diese Spezialschaftbeize aus dem englischen Schaftölset habe. Diese Beize muss vor der Verwendung stark mit Wasser verdünnt werden, da sie sonst das Holz komplett dunkelrot, fast schon schwarz einfärbt. Würde es einen Sinn ergeben, diese Spezialbeize mit Ballistol oder einem ähnlichen Waffenöl zu verdünnen und es damit mal zu versuchen? Schaftol dürfte doch eigentlich nicht anderes sein oder?

        Gruß
        Jens
        "Wenn man sieht, was der liebe Gott auf der Erde alles zulässt, hat man das Gefühl, dass er immer noch experimentiert."
        Peter Ustinov

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          #5
          Moin

          Das dunkele Finish bekommt man m. E. nach am besten mit Clou wasserlösliche Beize hin. Als anschließende Versiegelung nehme ich Schellack und Leinöl im Verhältnis 1:1. Das kann man mit einem Ballen auftragen, und anschließend mit einem Spiritusgetränkten Lappen nachpolieren. Das wird nicht so glänzend wie Schellack normalerweise ist, und trocknet über Nacht ab.

          stefan

          Weil vergessen: Die Oberfläche der Waffe aus diesem http://www.waffen-welt.de/showthread...1336#post31336 Beitrag ist so hergestellt.
          Zuletzt geändert von stefan; 30.04.2010, 16:46.
          Erfahrung ist das, was man erlangt kurz nachdem man es hätte gebrauchen können.

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            #6
            Danke für den Hinweis Stefan!

            Hast Du zufällig die Clou Beize im Farbton Teak genommen?
            Mein letzter .30 M1 Carbine Schaft hatte auch so einen rötlichen Touch.

            Gruß
            Jens
            "Wenn man sieht, was der liebe Gott auf der Erde alles zulässt, hat man das Gefühl, dass er immer noch experimentiert."
            Peter Ustinov

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              #7
              Moin

              Zitat von Götterbote Beitrag anzeigen
              Danke für den Hinweis Stefan!

              Hast Du zufällig die Clou Beize im Farbton Teak genommen?
              Mein letzter .30 M1 Carbine Schaft hatte auch so einen rötlichen Touch.

              Gruß
              Jens
              Die Teak Beize wirkt bei hellen Hölzern sehr rötlich, bei dunkleren vertieft es die Maserung.

              Für Schäfte aus Buche/Birke/Laminat ist, wie ich finde, das dunkele Walnuss das geeignete.

              Wobei es bei laminierten das Problem der Klebezonen gibt.

              Wenn Du noch Fragen zu den nötigen Werkzeugen hast mach ich mal Bilder.

              stefan
              Erfahrung ist das, was man erlangt kurz nachdem man es hätte gebrauchen können.

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                #8
                Welcher Farbton wäre deiner Meinung nach für meinen No.4 Schaft am geeignetsten?
                "Wenn man sieht, was der liebe Gott auf der Erde alles zulässt, hat man das Gefühl, dass er immer noch experimentiert."
                Peter Ustinov

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                  #9
                  Moin

                  Zitat von Götterbote Beitrag anzeigen
                  Welcher Farbton wäre deiner Meinung nach für meinen No.4 Schaft am geeignetsten?
                  Ich befürchte das ist schwer zu beantworten. Am schönsten finde ich Walnuß, ich glaube es gibt hier hell und dunkel. Die Beize kostet ~2€ das Tütchen und ist meiner Erfahrung nach lange (>1 Jahr) haltbar, gut verschlossen aufbewahrt. Ich würde es an Deiner Stelle an verschiedenen Hölzern ausprobieren.

                  stefan

                  Edit: Ich kann heute Abend mal Kiefer, Buche und Birke einlassen, und Bilder einstellen.
                  Zuletzt geändert von stefan; 01.05.2010, 12:33.
                  Erfahrung ist das, was man erlangt kurz nachdem man es hätte gebrauchen können.

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                    #10
                    In den kommenden Tagen werde ich den Schaft, bis auf den Handschutz, mit Aceton reinigen. Den Handschutz belasse ich erstmal so wie er jetzt ist, damit ich für später einen Vergleich habe. Mal sehen wie hell das Holz nach dem Reinigen wird. Vielleicht habe ich noch Holzabfälle, im gleichen Farbton, im Keller rumfliegen, die ich zur Probe beizen kann.

                    Gruß
                    Jens
                    "Wenn man sieht, was der liebe Gott auf der Erde alles zulässt, hat man das Gefühl, dass er immer noch experimentiert."
                    Peter Ustinov

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                      #11
                      Moin

                      Ich habe die Clou Beize mal auf Fichtenholz und auf Buche aufgetragen.
                      Bei der Fichte sieht man schön die harzreicheren Bereiche.

                      Siehe Bilder.

                      Stefan
                      Angehängte Dateien
                      Erfahrung ist das, was man erlangt kurz nachdem man es hätte gebrauchen können.

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                        #12
                        Vielen Dank für die Fotos!
                        "Wenn man sieht, was der liebe Gott auf der Erde alles zulässt, hat man das Gefühl, dass er immer noch experimentiert."
                        Peter Ustinov

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                          #13
                          Moin

                          Ein kurzer Gedanke, Lösungsmittel(nachfolgend:LM) betreffend. Im Gegensatz zu alkalischen Reinigern (Backofenspray, z.B. man könnte auch NaOH nehmen), die Nebenprodukte produzieren, und dadurch Lacke, Öle und Verschmutzungen lösen /die oftmals weißen Verkrustungen nach 3/4/5 h, arbeiten LM anders. Ich klebe ja nun oft, muß Holz-/Stahl entfetten, die Sache mit den Messern halt.
                          Aceton, Isopropanol, Trichlorverbindungen lösen die Altlackierung und den Schmutz ordentlich an, und machen ihn abwischbar. Unter der abwischbaren Schicht bleibt in den Poren und der Maserung eine Pampe, die nun verdünnt tiefer einziehen kann, und das tut.

                          Früher hat man die oberste Schmutzschicht inclusive der meisten im Laufe der Jahrzehnte aufgetragenen Öle abgemessert. Das geht mit einer gerade gebrochenen Glasscherbe vorzüglich. Auch ein gut geschliffenes Stück Stahl kann das (Messer). Einfach mal die gut geschärfte Schneide bei 90° zum Holz ansetzen, und vom Körper weg schaben, das lernt man recht schnell. Der Span ist sehr dünn, und bringt in den meisten Fällen die Maserung und das unbehandelte Holz hervorragend hervor.

                          Außerdem erspart man sich auf diesem Wege die unerwartete Erfahrung, das irgendein selbsternannter Spezialist mit Acryllack arbeitete, und der Restaurator ein alkoholhaltiges LM einsetzt, andersherum, auf Nitro mit Basen ist auch interessant pampig, und klebt wochenlang, beide Varianten versprechen interessante Momente.

                          Das alles ist übrigens nicht auf meinem Mist gewachsen. Das sind Erfahrungen einer unserer Standaufsichten im Jagdklub Darmstadt. Persönliche Daten: Männlich, Bj. 1936, Modelltischler von Geburt an , Fachmann bis ins hohe Alter, ein ganz feiner Kollege!

                          Seit ich seine Tips berücksichtige (~7 Jahre) liege ich richtig. Nicht immer, aber immer öfter.

                          stefan
                          Erfahrung ist das, was man erlangt kurz nachdem man es hätte gebrauchen können.

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                            #14
                            Es ist vollbracht! Den Schaft habe ich komplett mit Aceton abgerieben. Das habe ich solange gemacht, bis der Lappen zum Abwischen praktisch nicht weiter dreckig wurde. Danach habe ich das Holz einen Tag lang ausdünsten lassen. Anschließend habe ich die Schaftteile mit stark verdünnter englischer Holzbeize nachgebeizt. Der Hinterschaft hat die Beize nicht so gut angenommen wie die anderen Teile. Ich vermute, das der Hinterschaft aus einem anderen Holz besteht, da dieser vor der Reinigung auch schon heller war als der Rest. Die Schaftteile habe ich vor dem Beizen nicht dampfgebügelt und nicht abgeschliffen, da ich den Schaft so original wie möglich belassen wollte. Wahrscheinlich hätte sich der Vorderschaft auch ein wenig beim Bügeln leicht verzogen. Die neuen Kratzer, die durch die unsachgemäße Lagerung enstanden sind, hatten nur die oberste Dreckschicht abgerieben und sind jetzt nicht mehr sichtbar. Die frisch gebeizten Schaftteile habe ich einen Tag trocknen lassen und danach dreimal mit Leinölfirnis eingerieben. Nach jedem Einreiben habe ich das Firnis zwei bis drei Stunden einziehen lassen und danach abgewischt. Das Leinölfirnis habe ich ein paar Tage trocknen lassen und zum Schluß habe ich den Schaft mit der feinen englischen Wachspolitur bearbeitet.
                            "Wenn man sieht, was der liebe Gott auf der Erde alles zulässt, hat man das Gefühl, dass er immer noch experimentiert."
                            Peter Ustinov

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                              #15
                              nu abba ma Bilda, bitte !

                              es grüßt
                              dea Ganna
                              Sie sind unbewaffnet! Das ist gegen die Vorschrift! !(Aeryn Sun zu John Crichton in Farscape)

                              Nichts ist gut in Afghanistan! (Margot Käßmann, Heiligabend 2009
                              , aktueller denn je)

                              I like the shiny steel and the polished wood ! (Steve Lee: I Like Guns)

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