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Typisch „B“ Promi….

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    Typisch „B“ Promi….

    …könnte man denken wenn man die, dem Colt 1911 nachempfundene, STAR B in die Hand nimmt (Bild 1).

    Da fehlt doch was, da ist doch was anders…. In der Tat, verzichtet hat der Hersteller auf die Colt 1911 typische Griffsicherung, die man bei Aufnahme der Waffe sofort wahrnimmt. Weiterhin wurde der Magazinschacht im unteren Teil etwas verbreitert. All das geht an dem Colt erprobten Schützen nicht unbemerkt vorbei (Bild 2).

    Bei meinem persönlichen Schusstest begleitete mich diesmal folgende Pistole:
    Star-Echeverria Model B, Kaliber 9mm Luger, ehem. Dienstwaffe der Landespolizei Niedersachsen, Baujahr 1953

    Das Pistolenmodel 1922, entstanden aus den Exportmodellen 1920 und 1921, bekam 1924 die Bezeichnung Model B. Während die Exportmodelle im Kaliber 7,63 Mauser; 9mm Luger und .45ACP ausgeliefert wurden, so wurde die STAR B ausschließlich für das Kaliber 9mm Luger hergestellt.

    Modifiziert mit dem Colt 1911 A1 typischen Griffrücken wurde es von 1931 – 1983 gebaut und diente so Jahrzehnte lang als Ordonanzwaffe in der spanischen Armee.

    Während des Zeitraumes 1942-1944 wurde Pistolen des Models B für die deutsche Wehrmacht hergestellt. Sie trugen die Bezeichnung B08.

    Die Anzahl der Model B08 Pistolen die an die Wehrmacht geliefert wurden, betrug rund 21000 Stück. Nach Ende des WKII gerieten viele der für die Wehrmacht gefertigten B08 Pistolen in sowjetische Hände. Ihr verbleib ist bis heute unklar. Es tauchen aber in Sammlerkreisen immer mal wieder einzelne Modelle auf.

    Die Bezeichnung 08 wurde auch weiterhin bei den B Modellen neuerer Zeit, neben dem Beschusszeichen für automatische Pistolen, als Laufaufdruck verwendet. Es handelt sich hierbei wohl nicht um Läufe, die aus der Zeit der Wehrmachtherstellung stammen und in Waffen jüngere Baujahre verbaut wurden.

    Neben einer sehr undurchsichtigen Bestempelung und Typenbezeichnung der frühen spanischen Kurzwaffen fällt auf, dass in der Regel die Kaliber von Pistolen mit der Modelbezeichnung:

    A und / oder M: für das Kaliber 9mm Largo,
    B: für das Kaliber 9mm Luger,
    P und / oder M: für das Kaliber .45ACP

    eingerichtet waren.

    Erst Anfang der 1980er Jahre wurde mit einer genaueren, typenbezeichnenden Modelbenennung begonnen. Z.B. M45 Firestar, Firestar Plus oder 30M.

    Technische Daten:
    Kaliber: 9mm Luger
    Lauflänge: 127mm
    Gesamtlänge: 210mm
    Gesamthöhe: 130mm
    Gesamtbreite: 30mm
    Gewicht: 1070gr.
    Magazinkapazität: 8 Patronen

    Als Ganzstahlpistole mit einem recht knackigem Gewicht liegt sie etwas Kopflastig in der Hand, das gleichen auch die 8 Patronen die sich Magazin befinden nicht aus.

    Zerlegt wird sie genau wie ihr Vorbild. Auch die Baugruppen unterscheiden sich hierbei nicht (Bild 3).

    Die auf dem Verschluss befindliche Visierung ist nicht markiert und ohne Werkzeug nicht verstellbar. Verriegelt wird die Waffe nach dem Colt - Browningsystem. Der im Auswurffenster sichtbare Teil des Laufes ist mit Cal.08 und einem entsprechendem, spanischen, Beschusszeichen versehen (Bild 4).

    Ebenfalls wie beim 1911er lässt sich mit dem Sicherungsflügel nur der gespannte Hahn sichern. Die Magazinkapazität entsprach mit 8 Patronen der damaligen Anforderung. Auf dem Griffstück ist sehr gut der Behördenstempel – LPN. (Landespolizei Niedersachsen) zu sehen (Bild 5).

    Wenn eine Pistole über eine so lange Zeit als Ordonanzwaffe eingesetzt war, so muss sie ja den Anforderungen bis in die 1980er Jahre genüge getan haben. Stabil und wertig ist sie gebaut, so der zweite Eindruck wenn man die Pistole in die Hand nimmt.

    Der Schusstest soll ihre „verdeckten“ Qualitäten ans Tageslicht bringen.

    Für den Schusstest verwendete ich folgende Munition:
    SPEER Lawmann, 124grain, 9mm Luger

    Das Schussprogramm für die STAR B sah so wie folgt aus:
    Entfernung 1mtr.
    5 Schuss durch`s Geschwindigkeitsmessgerät zur Ermittlung der Vo + Eo
    Vo= 342 m/s
    Eo= 468 Joule

    Entfernung 15mtr.
    5 Schuss zur Feststellung der Treffpunktlage
    - 7 hoch bei aufsitzenden Spiegel

    Entfernung 15mtr.
    Stehend, Freihand
    - 10 Schuss nach Treffpunktlage.

    Entfernung 15mtr.
    Zeitbegrenzung
    2 x 5 Schuss in je 10 Sekunden auf die Duellscheibe.

    Auswertung der Pistole STAR B:
    + Gewicht und Rückschlagenergie sind ausgewogen
    + sehr guter single action Abzug
    + gut sichtbare Visierung die eine schnelle Zielaufnahme zulässt
    + gute Handlage, kleine Kopflastigkeit
    - Laden des Magazins nicht „reibungslos“ und etwas zu schwer
    + Keine Probleme mit der verwendeten Munition

    Gesamtpunktzahl von 6:
    STAR B = 5

    Persönliches Fazit:
    Das Laden des Magazin´s war etwas gewöhnungsbedürftig, da die Magazinlippen recht scharfkantig waren und der Zubringer doch einen starken Druck beim Laden aufbaute.

    Ein großes Plus bekommt die Pistole in ihrer Handlage. Augenscheinlich ließ sie die fehlende Griffsicherung nicht vermissen.

    Auch ist die Visierung sehr gut erkennbar. Das Korn ist recht breit, passt sich aber sehr gut in die Kimme ein. Somit ist ein großartiges nachjustieren bei der Zielaufnahme nicht mehr notwendig.

    Das Fertigladen, der Schuss und die erneute Zielaufnahme gingen in eins über. Die Waffe schoss sehr genau mit einem durchaus sportivem Abzug. Ebenfalls ist das Trefferbild unter Zeitbegrenzung recht beeindruckend.

    Man nimmt quasi die Waffe auf und kann damit problemlos ergebnisorientiert schießen (Bild 6).

    Am Ende ihres Testes, zeigte die STAR B all ihre Stärken eindrucksvoll und untermauerte ihre lange Ordonanzwaffenzeit. Wäre der Polymär noch nicht erfunden, dann….. Eine sehr solide, gute und ausgereifte Waffe seiner Zeit (Wohl auch ihrem Vorbild gerecht werdend).

    Natürlich gibt es wesentlich mehr über die STAR B zu berichten. Und das in alle Richtungen. Meine Richtung ist der Schuss und die damit gewonnenen Erkenntnisse begleitet von leichter, geschichtlicher Essenz (Bild 7).
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von John Wayne; 16.07.2014, 15:13.
    Gruss
    J.W.
    Irgendwann wirst Du feststellen, dass es etwas nicht mehr gibt obwohl es doch immer da war...
    und das nur, weil DU nicht dafuer gekaempft hast.
    s.o.d.

    #2
    Danke John! Um auf ein längst vergessenes Thema zurück zu kommen: wann darf ich bei Dir einziehen?

    Kommentar


      #3
      Hi wozzi,

      Zitat von wozzi Beitrag anzeigen
      Danke John! Um auf ein längst vergessenes Thema zurück zu kommen: wann darf ich bei Dir einziehen?
      Vielen Dank.
      ...vergessen wir das längst vergessene Thema....
      Gruss
      J.W.
      Irgendwann wirst Du feststellen, dass es etwas nicht mehr gibt obwohl es doch immer da war...
      und das nur, weil DU nicht dafuer gekaempft hast.
      s.o.d.

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