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Im Ursprung eigentlich DEUTSCH

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    Im Ursprung eigentlich DEUTSCH

    Was auch immer für Story`s über die Herstellung von Taurus Waffen kursieren, Fakt ist immer das, was man letztendlich in der Hand hält….und das konnte ich am Ende sogar selbst nicht glauben…

    Die 1939 von deutschen Einwanderern in Brasilien gegründete Waffenfabrik Forjas Taurus S.A., hat im Laufe ihre Existenz einige Veränderungen und Besitzerwechsel erfahren.

    Hat man Anfangs einfach nur Revolver für den südamerikanischen Markt gebaut, so besonn man sich ab Mitte der 1960 Jahre darauf auch in weiter entferntes Ausland zu exportieren. Vorerst in die USA, wenig später dann Weltweit.

    Die Strategie, um Marktanteile zu gewinnen, lag in der stetigen Verbesserung der Qualität der Taurus Produkte. Das Ziel war, den Namen Taurus zu einer festen Größe in der Waffenfabrikation zu führen.

    Erst spät, Mitte der 1980 Jahre durch den Erwerb einer brasilianischen Beretta Fabrik, begann Taurus mit der Herstellung von Pistolen. Hauptaugenmerk lag bis dahin auf der Revolverfabrikation.

    Schon seit vielen Jahren schaut mir beim öffnen meines Safes, der Griffrücken eines Revolvers entgegen, dem ich bislang wenig Beachtung schenkte (Bild 1).

    Woran es auch immer lag, jetzt machte er mich doch neugierig, denn jetzt wollte ich um den Qualitätsstandard der Waffe mehr erfahren.

    Bei meinen persönlichen Schusstests begleitete mich diesmal der Revolver:
    TAURUS Model 669 Service, Kaliber .357Magnum, Baujahr (nach Beschusszeichen) 1999.

    Ist es tatsächlich so, dass Taurus sich schon seit langem mit seinen Revolvern der Qualität und Funktionssicherheit erheblich denen, den Markt dominierenden Revolvern, genähert oder gar gleichgezogen ist?

    Liegt es nur an dem ursprünglich geprägten „Low Budget“ Label, dass man Taurus Revolver so wenig auf Wettkämpfen antrifft?

    Sicherlich kann ich das heute mit meinem Waffentest nicht alles beantworten – Aber Tatsache ist, ich habe einen Taurus Revolver im Kaliber .357 Magnum in der Hand… und genau dieser wird nun auf den Prüfstand geführt.

    Technische Daten:
    Lauflänge: 76mm
    Kaliber: .357 Magnum
    Trommelkapazität: 6 Patronen
    Gesamtlänge: 210mm
    Gesamthöhe: 145mm
    Gesamtbreite: 38mm
    Gewicht: 955gr.

    Seinen Ursprung fand das Modell 669 Service aus dem Modell 69 und 669. Diese Serie galt lange als der beste S&W – Nachbau von Taurus. Die ventilierte Laufschiene und den eckigen Griffrahmen aber sucht man vergeblich am 669 Service, denn dieses Model ist kompakt und rationell konstruiert.

    Sein aufwendiges, mattes, Stainlessfinish verleiht dem Revolver ein wertiges Aussehen. Ebenfalls zeigt sich die Beschriftung der Waffe nicht nur einfach als „hingeschmiert“. So legt Taurus hier einen Revolver vor, der auf den ersten Blick Qualität vermittelt (Bild 2).

    Der für kleine bis mittelgroße Hände gefertigte Griff überzeugt vom ersten Moment an mit einer sehr guten Handlage. Gefertigt aus Holz und mit einer griffigen Punzierung und mit Fingerrillen versehen, legt er sich ecken- und kantenfrei in die Schusshand (Bild 3).

    Eine Seiten- und Höhenverstellbare Kimme mit weißer Einfassung, kombiniert mit einem Rampenkorn das eine rote Markierung und eine Lichtreflexmindernde Zahnung trägt, soll das Geschoss sicher ins Ziel führen (Bild 4).

    Die mattierte Oberfläche der Visierlinie weist, auch unter starker Beleuchtung, keinerlei Lichtreflexion die den Zielvorgang beeinträchtigen würden, auf (Bild 5).

    Der Abzug, breit und mit glatter Oberfläche und ein Hahn mit punzierten, mittelbreiten Hahnsporn, bilden die auslösenden Kontaktflächen der Waffe. Auch der in den Rahmen verbaute Schlagbolzen ist heute eine gängige Herstellungsweise (Bild 6).

    Die geflutete Trommel wirkt auf den ersten Blick etwas filigran und die Patronenböden der Munition liegen recht nahe zusammen. Dennoch befindet sich der Durchmesser der Trommel von ca. 38mm völlig im Rahmen (Bild 7).

    Für den Test verwendete Munition:
    Wiedergeladene Patrone, Hülse PMC; Zündhütchen S&B SP; Treibladung 6,9grain N320; Geschoss H&N Blei verkupfert .357/158grain.

    Das Schussprogramm für den Revolver sah so wie folgt aus:
    Entfernung 1 Meter:
    5 Schuss durch`s Geschwindigkeitsmessgerät zur Ermittlung der Durchschnitts Vo & Eo.
    Vo = 328m/s Eo = 551 Joule

    Entfernung 15mtr.
    5 Schuss zur Feststellung der Treffpunktlage
    Spiegel aufsitzen lassen, Treffpunktlage 10 (da hätte ich schon misstrauisch werden müssen)

    Entfernung 15mtr.
    Stehend, Freihand
    - 10 Schuss nach Treffpunktlage.

    Entfernung 15mtr.
    Zeitbegrenzung im Voranschlag (Vorgespannter Hahn)
    - 2 x 5 Schuss in je 10 Sekunden auf die Duellscheibe.

    Auswertung Model Taurus 669 Service:
    - Gewicht und Rückschlagenergie sind nicht ausgewogen
    + Abzug löst trocken aus
    + sehr gutes, kontrastreiches Visier
    + gute Handlage
    + Laden der Trommel „reibungslos“.
    + Keine Probleme mit der verwendeten Munition

    Gesamtpunktzahl von 6:
    Taurus Mod. 669 Service = 5

    Persönliches Fazit:
    Das Model 669 Service überrascht durch seine hochwertige Verarbeitung. Auch das design des Models ist sehr ansprechend. Es zeigt die Waffe in einem modernem Gewand.

    Das hohe Gewicht des Revolvers kompensiert die Leistung der Verwendeten Munition mit nicht komplett. Der Revolver fliegt beim Schuss quasi aus dem Ziel, lässt aber, unterstützt von einer sehr kontrastreichen Visierung, eine schnelle Zielaufnahme nach dem Schuss wieder zu.

    Das stellt natürlich die gute Handlage in Frage. Hier bewerte ich aber die Lage der Waffe vor dem Schuss.

    Die Präzision auf 15mtr. Entfernung ist nahezu unglaublich, bedenkt man die kurze Lauf- & Visierlinie (und nie dabei vergessen, dass ich den Revolver beim Test das erste mal geschossen habe). In der Zeitbegrenzungsserie zeigte der Revolver ebenfalls überdurchschnittliche Leistungen (Bild 8).

    Es zeigt sich mit dem Taurus Mod. 669 Service durchaus ein konkurrenzfähiger Revolver, der den Vergleich mit anderen Anbietern nicht scheuen muss. Der Rückgang des Einsatzes von Revolvern als Dienstwaffe lässt allerdings den Brasilianer wieder in den Schatten treten, ebenso wie viele seine Gegenspieler…

    Ich selbst bin von dem Ergebnis absolut positiv überrascht, denn ich hatte mit allem gerechnet nur damit nicht. Somit kann mit Recht der 669 die Nase etwas höher tragen (Bild 9).
    Angehängte Dateien
    Gruss
    J.W.
    Irgendwann wirst Du feststellen, dass es etwas nicht mehr gibt obwohl es doch immer da war...
    und das nur, weil DU nicht dafuer gekaempft hast.
    s.o.d.

    #2
    Vielen Dank für deine tollen Testbericht und die tollen Bilder.....

    man freut sich schon auf dein nächsten Eintrag bzw. Test !

    Es ist wie bei jedem Gesetz»,
    «es wirkt nur bei jenen, die sich daran halten.»

    "Das kann doch nicht sein, dass der Bürger, der sich gesetzmäßig verhält, sich wie ein Idiot vorkommen muss." (Roman Herzog)

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      #3
      Hi Sonne,

      vielen Dank.
      Mit den Bildern hatte ich diesmal Glück, da die Oberfläche des Revolvers mattiert war. Ansonsten sind stainless – Waffen nur sehr schwer vor einem hellen Hintergrund zu Fotografieren.

      Der Revolver an sich ist schon echt knorke. Auch war ich überrascht, das TAURUS von deutschen Einwanderern gegründet wurde….
      Gruss
      J.W.
      Irgendwann wirst Du feststellen, dass es etwas nicht mehr gibt obwohl es doch immer da war...
      und das nur, weil DU nicht dafuer gekaempft hast.
      s.o.d.

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        #4
        Boah ey : laaaaaangweilig!

        Der Bericht wie immer treffend und gut geschrieben,
        die Bilder ein Gedicht
        und gut schießen tut datt Dingen auch noch...

        Mach doch mal was anderes,
        teste doch mal 'ne Puste, die nix taugt,
        die keinen Neid hervorruft
        und Dir mal 'ne gehörige Portion Mitleid zukommen läßt...
        Sie sind unbewaffnet! Das ist gegen die Vorschrift! !(Aeryn Sun zu John Crichton in Farscape)

        Nichts ist gut in Afghanistan! (Margot Käßmann, Heiligabend 2009
        , aktueller denn je)

        I like the shiny steel and the polished wood ! (Steve Lee: I Like Guns)

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          #5
          Herzallerliebster Gunner,

          Zitat von Gunner Beitrag anzeigen
          ......treffend und gut geschrieben,
          ...die Bilder ein Gedicht....schießen tut datt Dingen auch noch....teste doch mal 'ne Puste, die nix taugt.....Dir mal 'ne gehörige Portion Mitleid zukommen läßt...
          vielen Dank.
          Ich weis ja, dass Dir stainless - Revolver absolut nicht gefallen… Umso mehr schätze ich Dein diesmaliges Urteil !!

          Zugeben musst Du aber, dass die Griffschalen einfach super aussehen….

          Manchmal glaube ich, wenn ich eine Waffe in die Hand nehme, dass mit ihr eine wundersame Verwandlung geschieht. Vom Nobody zum Rangeking... ich kann`s einfach nicht ändern

          Ich werde aber mal versuchen X-TRA for You eine Waffe in meiner Sammlung zu finden, die absolut nichts taugt und einfach so zu tun, als will ich sie gar nicht testen. Vielleicht gelingt es mir ja, sie zu überlisten
          Gruss
          J.W.
          Irgendwann wirst Du feststellen, dass es etwas nicht mehr gibt obwohl es doch immer da war...
          und das nur, weil DU nicht dafuer gekaempft hast.
          s.o.d.

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            #6
            Zitat von John Wayne Beitrag anzeigen
            Auch war ich überrascht, das TAURUS von deutschen Einwanderern gegründet wurde….
            Ja, das habe ich beim Lesen auch gedacht. Ich dachte auch, Taurus wäre eine weitaus jüngere Firma. Schöner Bericht
            Roman Grafe: "Man weicht eben nicht auf das nächste Tatmittel aus - zumal es schwerer ist, mit einem Messer zu morden als mit einer Pistole.", http://mobil.n-tv.de/politik/Der-Myt...e18287901.html

            Japan: Mann tötet bei Messerattacke 19 Menschen, http://www.zeit.de/gesellschaft/zeit...ass-behinderte

            2015: Polizei verzeichnet rund 2400 Messer-Angriffe in Berlin

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              #7
              Hi Travis,

              Zitat von Travis Beitrag anzeigen
              Ja, das habe ich beim Lesen auch gedacht. Ich dachte auch, Taurus wäre eine weitaus jüngere Firma. Schöner Bericht
              Vielen Dank.
              Ich vermute das es daran liegt, dass TAURUS erst nur für den Südamerikanischen Markt Waffen hergestellt hat. Und somit blieb uns die Firma bis in die 1960er Jahre wohl eher verborgen.

              NACHTRAG: An dem Wunsch von Gunner bin ich dran. Ich habe wahrscheinlich eine Waffe in meiner Sammlung gefunden, die nichts taugt... Montag gehe ich testen... spätestens Dienstag habe ich Ergebnisse!!
              Gruss
              J.W.
              Irgendwann wirst Du feststellen, dass es etwas nicht mehr gibt obwohl es doch immer da war...
              und das nur, weil DU nicht dafuer gekaempft hast.
              s.o.d.

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                #8
                Sie sind unbewaffnet! Das ist gegen die Vorschrift! !(Aeryn Sun zu John Crichton in Farscape)

                Nichts ist gut in Afghanistan! (Margot Käßmann, Heiligabend 2009
                , aktueller denn je)

                I like the shiny steel and the polished wood ! (Steve Lee: I Like Guns)

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                  #9
                  Der Duke macht einen auf Trash-Metal. Ich freu mich schon drauf.
                  "The chinaman is running them cheap shells on me again."

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