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    Das Hemd bleibt in der Hose...

    wenn man den Smith & Wesson Revolver Model 49 THE BODYGUARD im Kaliber .38 Spezial aus dem Hosenbund zieht.

    Das Model 49 BODYGUARD basiert auf dem Model 36 THE CHIEF`S SPEZIAL. Ausgestattet mit starrer Visierung sowie Walnuss Magma Style Griffschalen gab sie sich 1959 als Schwergewicht gegenüber dem seit 1955 erhältlichen Models 38 THE BODYGUARD Airweigth (Bild 1).

    Das besondere an diesen Revolvermodellen sind die Rahmenflanken. Sie sind so hoch gezogen (Camel Hump), dass der Hahn beidseitig davon verdeckt ist (Shrouded Hammer). Lediglich der Hahnsporn liegt frei und kann so weiterhin zum Vorspannen des Revolvers betätigt werden. Dadurch erhält sich bei den Modellen der Double Action Modus (Bild 2).

    Die Shrouded Hammer Einrichtung eignete sich nicht nur gut zum ziehen der Waffe aus Bekleidungsstücken, sondern auch zum verdeckten Schuss aus der Manteltasche.

    Der verwendete J-Rahmen mit Round - Butt (Runder Griffrahmen) aus der Rahmenserie von S&W ist ein relativ kleiner Rahmen, der bei der Kalibereinrichtung .38Spezial an seine Belastungsgrenze gebracht wurde. Vor allem die leichten, Aluminium J-Rahmen (z.B. .38 THE BODYGUARD Airweigth). Erst 1995 wurde er verstärkt, um auch den Bau kleinerer Revolver im Kaliber .357 Magnum zu ermöglichen. Er bekam dann die Bezeichnung J-Magnum Frame.

    In der Reihe meiner persönlichen Schusstests begleiteten mich diesmal die Revolvermodelle:
    Smith & Wesson Mod.38 THE BODYGUARD Airweigth Kaliber .38 Spezial, Baujahr 1969
    Smith & Wesson Mod. 49 THE BODYGUARD Kaliber .38 Spezial, Baujahr 1972

    Technische Daten Model 38 / 49
    Kaliber: .38Special
    Trommelkapazität : 5 Patronen
    Lauflänge: 2 inch (Es gab auch 3inch Modelle, die aber recht rar sind)
    Gewicht: Aluminium Ausführung = 395gramm / Stahl Ausführung = 590gramm
    Gesamtlänge: 170mm
    Gesamthöhe : 98mm
    Gesamtbreite : 35mm

    Einführungsjahr des Models 49 war 1959. Sie ist der exakte Nachbau des Vorgängermodels 38 THE BODYGUARD AIRWEIGHT, dass schon ab 1955 als PRE MOD 38 erhältlich war. Das Model 38 bestand aus einem J-Aluminiumrahmen, während der 49er auf einen J-Stahlrahmen aufgebaut ist.

    Den Unterschied zwischen den Waffen kann man auf den ersten Blick an der Laufbeschriftung erkennen (Bild 3).

    Nimmt man die Waffen zum Vergleich in die Hand, so wird man durch das unterschiedliche Gewicht die Modelle zuordnen können.

    Hintergrund der Leistungsverstärkung des Rahmens, war die erhöhte Nachfrage von Behördenwaffenträgern, die diese Waffe in ihren Einsätzen verdeckt tragen wollten (unter anderem wurden natürlich auch wieder Waffen an das FBI geliefert, die in bestimmten Bereichen diese Waffenart immer noch führt).

    Der leichte Revolver Mod. 38, von nur 395Gramm, konnte das Vertrauen in eine Dauerbelastung nicht erreichen und aufgrund seines geringeren Gewichtes, zeigte er auch wohl ein zu starkes Rückschlagverhalten.

    Das spannen des Hahns ist, obwohl fast komplett von den Rahmenflanken eingefasst, relativ einfach. Dadurch, dass sich der Daumen zum spannen des Hahnes wie auf Schienen auf dem Abschluss der Rahmenflanken bewegt, wirkt es sogar als erstaunlich sicher (Bild 4 a + b).

    Die Griffschalen sind ebenfalls wie die der Basismodelle THE CHIEF´S SPECIAL, sie ragen über die normale Höhe bis hin zum Rahmenrücken hinaus. So soll mehr von der Rückschlagenergie der Waffe in der Hand des Schützen kompensiert werden. Sie werden als „Magma Style Grips“ bezeichnet (Bild 4 c).

    Das Einsatzspektrum des Bodyguards Model 38 und 49 umfasste die Selbstverteidigung, Privat Investigation sowie der Einsatz als Behörden Waffe. Die Produktion des Models 38 wurde 1999 (Als Model 38-3 wurde er 1997 noch mit dem J-Magnum Frame ausgestattet und u.a. für die Patrone .38+P eingerichtet), die Produktion des Models 49 wurde 1996 eingestellt.

    Und somit endete eine Ära aus Holz und brüniertem Stahl (Bild 5).

    Nicht aber endete die Geschichte der Shrouded Hammer Revolver. Nach wie vor sind die Modelle sehr gefragt. Vor allen die, die kurz vor Ende der Produktion im stärkeren Kaliber (.38 Spez. +P / .357Magnum) und Stainless Ausführung auf den Markt kamen (Bild 6).

    Den Schussvergleich fand ich in diesem Falle sehr interessant. Aufgrund des kleinen Rahmens und des doch wesentlichen Gewichtsunterschiedes war ich auf das Ergebnis gespannt.

    Als Munition verwendete ich wiedergeladene Patronen im Kaliber .38Special.
    Hülse Geco, Geschoss 158gr CuPbKS von H&N, Zündhütchen MUROM Sp, Treibladung 5,6gr. N 320.

    Das Schussprogramm für die beiden Revolver sah so wie folgt aus:
    Entfernung 15 Meter:
    - 5 Schuss, Spiegel aufsitzen lassen
    - Feststellung der Treffpunktlage (Mod. 38 = 8 tief; Mod. 49 = Fleck links)
    - 5 Schuss nach Haltepunkt

    Entfernung 15 Meter:
    Je 5 Schuss mit jeder Waffe
    S&W 38 gelbe Markierung, 49 rot

    Auswertung des Smith & Wesson Mod. 38 THE BODYGUARD Airweigt:
    + Gewicht und Rückschlagenergie ausgewogen
    + guter, trockener Abzug
    + gute, kontraststarke, starre Visierung
    + gute Handlage (besser im Vergleich zu den Basismodellen)
    + Trommellauf gleichmäßig, keine spürbaren Unterschiede beim spannen des Hahns
    + keine Probleme mit der verwendeten Munition

    Auswertung des Smith & Wesson Mod. 49 THE BODYGUARD:
    + Gewicht und Rückschlagenergie sind ausgewogen
    + guter, trockener Abzug
    + gute, kontraststarke, starre Visierung
    + gute Handlage (besser im Vergleich zu den Basismodellen)
    + Trommellauf gleichmäßig, keine spürbaren Unterschiede beim spannen des Hahns
    + keine Probleme mit der verwendeten Munition, allerdings leichte Probleme beim Entladen der leeren Patronenhülsen.

    Gesamtpunkte von 6 möglichen:
    Smith & Wesson Model 38: 6
    Smith & Wesson Model 49: 6

    Persönliches Fazit:
    Wieder ein beeidruckendes Ergebnis für mich. Die Schussbilder mit den kurzen Läufen können sich sehen lassen (Bild 7).

    Die starren Visierungen der Waffen haben sich beim Präzisionsschuss behauptet. Oftmals habe ich das Gefühl, dass diese Visierungen einfach besser sind als die Standard verstellbaren.

    Beide Abzüge sind, wie immer, tadellos. Ohne tuning, ohne schleifen oder polieren, einfach von der Stange…echt erstaunlich. Diesbezüglich bin ich von S&W noch nicht enttäuscht worden.

    Die kleinen Griffe geben durch die Magma-Style-Grips einen vernüftigen Halt.
    Der Funkenflug aus den 2inch Läufen ist erträglich.

    Was mich besonders verwundert ist, dass die 38 Airweight sich trotz ihres so geringen Gewichts, besser als die 49er schießen ließ. Die anfängliche Mutmaßung des wesentlich stärkeren Rückstoßes blieb aus. Dennoch entschieden alle anwesenden Schützenkameraden, bei begutachten der beiden Revolver, für die schwerere Version als ihren Favoriten.

    Dieser Erfolg bei den Urvätern der Revolver mit Shrouded Hammer Einrichtung, rechtfertigt den Weiterbau dieser Art von Kurzwaffen. Wobei, auch wenn mit J-Magnum Frame versehen, der Rückschlag in der .357Magnum Ausführung wohl enorm sein dürfte.
    Angehängte Dateien
    Gruss
    J.W.
    Irgendwann wirst Du feststellen, dass es etwas nicht mehr gibt obwohl es doch immer da war...
    und das nur, weil DU nicht dafuer gekaempft hast.
    s.o.d.

    #2
    Wieder mal sehr schöner Lesestoff!

    Danke für den Bericht, Klasse!
    Verbietet Hartschalenfrüchte! Jedes Jahr werden weltweit 150 Menschen von Kokosnüssen erschlagen!

    Mitglied im Komitee gegen die Entführung von Kühen durch Ausserirdische.

    Kommentar


      #3
      Interessanter Bericht

      Wusste garnicht bisher dass es dem Centennial(DAO) ähnliche Revolver von Smith&Wesson gibt, bei denen der Hahn auch gespannt werden kann.

      Wieder dazugelernt
      "Sie kriegen in einer Demokratie keine Mehrheit für eine Politik von der 90% der Bevölkerung profitieren würde."
      (Volker Pispers)

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        #4
        Hi Philippe, Hi MrSheepy, Hi Desert Hamster

        Zitat von Philippe
        Ein spannender Bericht und ein witziger Titel. Vielen Dank!
        @Philippe
        Vielen Dank.
        Du wirst es nicht glauben, aber das erfinden der Überschriften macht mir am meisten Spaß...
        Vielen Dank von mir für die netten PN-Kontakte.

        Zitat von MrSheepy Beitrag anzeigen
        Wieder mal sehr schöner Lesestoff!
        Danke für den Bericht, Klasse!
        @MrSheepy
        Vielen Dank.
        Du weist ja, ich geb mir immer die größte Mühe...

        Zitat von Desert Hamster Beitrag anzeigen
        Interessanter Bericht

        Wusste garnicht bisher dass es dem Centennial(DAO) ähnliche Revolver von Smith&Wesson gibt, bei denen der Hahn auch gespannt werden kann.
        @Desert Hamster
        interssant wird das ganze dadurch, da man den "THE CENTENNIAL" (S&W Mod.40) schon ab 1952 bekommen konnte....als Stahl (Mod. 40) & als Airweight (Mod 42). Also vor den Bodyguardmodellen.
        Gruss
        J.W.
        Irgendwann wirst Du feststellen, dass es etwas nicht mehr gibt obwohl es doch immer da war...
        und das nur, weil DU nicht dafuer gekaempft hast.
        s.o.d.

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          #5
          Danke John!

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