SchutzMasken.de Brownells Deutschland

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Enfield der Woche - Gewehr No. 1 Mk. VI

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    Enfield der Woche - Gewehr No. 1 Mk. VI

    Obwohl der Enfield No. 1 Mk. III wohl zu den langlebigsten Armeegewehren der Welt gehört, war er in den britischen Streitkräften von Anfang an umstritten. Bereits 1910 wurde ganz offiziell nach einem Nachfolgemodell gesucht. Die Einführung des P. 13 scheiterte seinerzeit jedoch am Ausbruch des ersten Weltkrieges.

    Nach Kriegsende dachte richtig ernsthaft niemand mehr an eine vollständige Ablösung des Gewehres, da es sich in den Schützengräbern hervorragend bewährt hatte. Zudem saß das Empire auf so hohen Munitionsbeständen, dass eine Ablösung des Gewehres allein daran gescheitert wäre, obwohl in der Ablösungsdebatte vor Kriegsausbruch der eigentliche Hauptkritikpunkt die Patrone war.

    Ein Problem des Gewehres, das sich im praktischen Einsatz gezeigt hatte, musste jedoch angegangen werden. Der Bajonetthalter neigte bei Verwendung des ca. 56 cm langen Bajonetts zum Abbrechen. Anfang der 20-er Jahre experimentierten die Briten deshalb zunächst an einer Verstärkung des Bajonetthalters. Das Ergebnis –der Enfield No. 1 Mk. V- wurde auch einer intensiven Truppenerprobung unterzogen, befriedigte aber nicht völlig.
    1924 wurden diese Versuche deshalb eingestellt.

    Noch im gleichen Jahr begann eine Umfangreichere Überarbeitung der Waffe, bei der das Bajonett wieder direkt am Lauf befestigt werden sollte. Zudem erhielt die Waffe eine komplett neue Visierung, die nicht mehr am Lauf sondern am System befestigt war. Von diesem als Enfield No. 1 Mk. VI bezeichneten Gewehr wurden einige wenige Exemplare für erste Truppenversuche gefertigt.

    Eine nochmals verbesserte Version ging unter der Bezeichnung No. 4 Mk. I Trials in die Truppenerprobung. Aus ihr wurde dann das aus dem zweiten Weltkrieg bekannte Gewehr No. 4 Mk. I.

    Am No. 1 Mk. VI finden sich bereits etliche Merkmale der späteren Serienfertigung. Auf den ersten Blick unterscheidet sich das Gewehr von diesem am meisten durch die niedrigere linke Systemwand und die Ausfräsung unterhalb der Kimme. Beides diente der Gewichtsreduzierung. Das Gewehr verfügt –wie der No. 4 Mk I Trials- noch über eine Magazinabschaltung und über ein Fichhautmuster im Vorderschaft. Beides entfiel mit der Serienfertigung. Der Kornschutz erinnert ist noch etwas aufwendiger als bei der Serienfertigung und erinnert ein wenig an den Enfield P. 14. Die Schraube, die den Schlagbolzen im Spannstück fixiert, geht quer durch das Spannstück.

    Unveränderte Gewehre dieses Typs findet man leider nur noch selten. Ein Großteil wurde zu Beginn des zweiten Weltkrieges demontiert und zum Anlernen neuen Personals in den Waffenfabriken dann neu zusammengesetzt. Dabei wurden die Besonderheiten zum Teil entfernt.
    Ab 1941 wurden diese Gewehre dann auch noch häufig zu Scharfschützengewehren umgebaut.
    Angehängte Dateien

    #2
    Hallo Melanie,

    was hatten die Briten denn gegen die .303 ? Diese Patrone genießt unter Sportschützen doch keinen schlechten Ruf!? Oder ging es auch da um den harten Rückstoß?

    Die britische Zählweise der Modelle mit all ihren I II III und * ist ja ähnlich verworren wie bei der Bundeswehr, wo ich nur G1, G3 und dann G22 usw. kenne.

    Einfach durch zu zählen ist den Militärs wohl zu profan.

    langwaffenorientiert grüßt
    der Gunner
    Sie sind unbewaffnet! Das ist gegen die Vorschrift! !(Aeryn Sun zu John Crichton in Farscape)

    Nichts ist gut in Afghanistan! (Margot Käßmann, Heiligabend 2009
    , aktueller denn je)

    I like the shiny steel and the polished wood ! (Steve Lee: I Like Guns)

    Kommentar


      #3
      Das Problem mit der Patrone war ein doppeltes:

      Das eine ist der Rand, durch den das Auffüllen des Magazins über Ladestreifen nicht unbedingt erleichtert wird. Problemlos funktioniert das nur, wenn sich die Patronen in einer bestimmten Abfolge auf dem Ladestreifen befinden.

      Hinzu kam, daß die Patrone im Vergleich mit anderen Patronen der damaligen Zeit als relativ leistungsschwach galt. Und die Suche nach einer leistungsstärkeren Patrone hatte dann doch Auswikungen auf das Gewehr, da beim Enfield die Verriegelungswarzen hinten liegen, was als instabiler gilt.

      Die Typenbezeichnungen sind natürlich gewöhnungsbedürftig. und das ist nicht nur ein Problem mit dem *. Es ist nicht ohne weiteres ersichtlich, daß ein No. 1 Mk. I und ein No. 1 Mk. II im Prinzip das gleiche Gewehr sind, nur mit dem Unterschied, daß das erste eine Nefertigung ist und das zweite ein Umbau aus einem Vorgängermodell (ebenso ist das mit dem No. 1 Mk. III und dem No. 1 Mk. IV). Wenn man das nicht weiß, ist etwa der Sprung vom No. 1 Mk III zum No. 1 Mk. V nicht ohne weiteres nachvollziehbar.

      Bei der Bundeswehr ist es ähnlich. Von einem G2 habe ich mal irgend etwas gelesen, kann mich aus dem Stand aber auch nicht mehr erinnern, wo und was. Ab dann verliert sich das auch für mich völlig, aber wahrscheinlich gibt es auch hier eine völlig plausible Erklärung, die wir bloß nicht kennen.

      Kommentar

      Lädt...
      X