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Enfield der Woche - Enfield No. 1 Mk. III E.Y.

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    Enfield der Woche - Enfield No. 1 Mk. III E.Y.

    Während des ersten Weltkriegs führte auch Großbritannien mehrere Vorrichtungen zum Abschuß von Gewehrgranaten für das Gewehr No. 1 Mk. III ein. Der hier verwendete Schießbecher ist die am häufigsten und am längsten verwendete Abschussvorrichtung und ist zum Verschießen einer modifizierten Version der Mills-Handgranate No. 36 bestimmt. Die Granate wird hierfür mit einer Bodenplatte versehen.

    Das Problem mit diesen Abschussvorrichtungen war, daß unter der kräftigen Platzpatrone, die benötigt wurde, um die Granaten zu verschießen, nicht nur die Läufe der Waffen litten. Mitunter zersplitterte bei deren Gebrauch auch der Schaft an einigen neuralgischen Punkten. Bereits während des ersten Weltkrieges wurden die Schäfte deshalb durch eine Wickelung zunächst aus Schnur und später aus Draht gesichert. Die Sicherung hatte noch den Vorteil, daß sie auch den Griff des Schützen verbesserte.

    Am 9. Dezember 1918 wurde schließlich angeordnet, daß diese Gewehrgranaten nur noch aus speziell hierfür vorgesehenen Gewehren verschossen werden dürfen und mit diesen Gewehren nur noch im Notfall mit Kugelpatronen geschossen werden darf. Diese Gewehre erhielten deshalb die Buchstaben E.Y. zur Typenbezeichnung (für Emergency)

    Während die Drahtwickelung während des ersten Weltkrieges noch mit Nägeln gesichert wurde, wurden die massiven Drähte später verschweißt. An manchen Gewehren (letzte Aufnahme) wurde auch noch der Kolbenhals gesichert.

    Das hier abgebildete Gewehr zeigt die Langlebigkeit dieser Version. Es handelt sich nämlich um einen indischen No. 1. Mk. III aus dem Baujahr 1963, der entsprechend abgeändert wurde. Die Inder versahen auch diese Gewehre zur Verstärkung der Schäfte mit einer Querverschraubung, die jedoch deutlich massiver ausfällt als beim normalen Gewehr. Verwendet werden die Gewehre von der Polizei in Indien und Bangladesch sogar heute noch - allerdings nur noch zum Verschießen von Tränengasgranaten. Zum Teil wurden die Schießbecher dort inzwischen aber auch zur Befestigung an anderen Gewehren modifiziert, weshalb deren Beschaffung immer noch schwierig ist.

    Einen Posten der Gewehre verkaufte die Firma Kettner vor einigen Jahren. Leider war bei den meisten die Drahtwickelung entfernt. Bei dem Gewehr war sie ausnahmsweise noch vorhanden. Den ebenfalls mit „R.F.I.1963“ bestempelten Schießbecher hatte ich Mitte der 90-er Jahre auf der ersten Waffenbörse in der Meistersingerhalle in Nürnberg erworben.
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    #2
    Bist Du sicher, daß die Drähte geschweißt worden sind?
    Meiner Meinung nach sieht es eher nach gelöteten Drähten aus?!
    Sie sind unbewaffnet! Das ist gegen die Vorschrift! !(Aeryn Sun zu John Crichton in Farscape)

    Nichts ist gut in Afghanistan! (Margot Käßmann, Heiligabend 2009
    , aktueller denn je)

    I like the shiny steel and the polished wood ! (Steve Lee: I Like Guns)

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      #3
      Bei dem, der hier Modell gestanden hat, sind sie tatsächlich verlötet. Es ist allerdings auch die Ausführung mit dünnem Draht. Die Inder hatten daneben noch eine Ausführung mit einer Wickelung aus sehr dickem Draht und die ist tatsächlich verschweißt.

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        #4
        Moin

        Welcher ist denn der hier.?
        Der ist mit Messingband verstärkt.

        stefan
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        Erfahrung ist das, was man erlangt kurz nachdem man es hätte gebrauchen können.

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          #5
          Der scheint auch verlötet zu sein.

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            #6
            Moin

            Ja, Messing schweissen ist nicht, oder sehr schwer (div. Plasmaverfahren, teuer, modern und punktuell.

            Sollte aber keine Klugscheißerei sein, mit Sicherheit schweißt man in Indien auch mal aus der Gegebenheit heraus.

            Eher interessieren würden mich etwaige Abschußmontagen-/Lafetten.
            Meine Maschinenbauerphantasie lässt bei diesen Verstärkungen zugegeben einiges an Rückstoß zu.

            stefan
            Erfahrung ist das, was man erlangt kurz nachdem man es hätte gebrauchen können.

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              #7
              Zitat von diesel Beitrag anzeigen
              Moin

              Sollte aber keine Klugscheißerei sein, mit Sicherheit schweißt man in Indien auch mal aus der Gegebenheit heraus.

              Eher interessieren würden mich etwaige Abschußmontagen-/Lafetten.
              Meine Maschinenbauerphantasie lässt bei diesen Verstärkungen zugegeben einiges an Rückstoß zu.
              Ich habe die Gelegenheit genutzt, mir das jetzt auch genauer anzusehen. Die geschweißten sind tatsächlich ausnahmslos indisch - und interessanterweise auch nur Zeiträume ab 1965. In den zwei Posten, aus dem ich für diesen Beitrag fotografiert hatte, waren tatsächlich nur drei gelötete aus den Jahren 1962/63 und alle späteren waren geschweißt.

              Ich vermute mommentan, daß das mit der Kaliberänderung auf .308 Win mit der Einführung des Gewehrs 2A zusammenhängt, werde aber bei meinen indischen Sammlerkollegen einmal nachbohren, ob denen zu dieser Beobachtung noch etwas einfällt.

              Und so erschreckend das jetzt klingt: Abschußmpntagen oder Lafetten waren für die Gewehre eigentlich nicht vorgesehen. Der Abschuß der Gewehrgranaten erfolgte im Knien bei auf dem Boden aufgesetztem Gewehr.

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                #8
                Moin

                Zitat von Melanie_Daniels Beitrag anzeigen
                ....................

                Und so erschreckend das jetzt klingt: Abschußmpntagen oder Lafetten waren für die Gewehre eigentlich nicht vorgesehen. Der Abschuß der Gewehrgranaten erfolgte im Knien bei auf dem Boden aufgesetztem Gewehr.
                Ich erlaube mir den Zitatauszug.
                Das bedeutet das Gewehr mit dem Körper (irgendwie) gegen Rück-/Hochschlag zu stützen.
                Sehr sportlich, wie ich meine..........

                stefan
                Erfahrung ist das, was man erlangt kurz nachdem man es hätte gebrauchen können.

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                  #9
                  Da sieht man mal wie der ernsthafte Versuch einer erstklassigen Beschreibung in die Hose gehen kann. Und ein Bild sagt doch mehr als 1000 Worte:
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                    #10
                    Das Abschießen mit Körperkontakt gab es mit anderen Abschußvorrichtungen aber durchaus:

                    Das erste Foto zeigt das Verschießen einer Stockgranate im Ersten Weltkrieg.

                    Die beiden anderen Fotos zeigen die australische Abschußvorrichtung für die amerikanischen Gewehrgranaten im Zweiten Weltkrieg (http://waffen-welt.de/showthread.php?t=1792), auf deren Basis dann der NATO-Standart entwickelt wurde. Zu den Erkenntnissen, die ich über indische Sammlerkollegen gewinnen konnte, gehört, daß diese in Australien entwickelte Abschußvorrichtung in Indien tatsächlich in nennenswerten Stückzahlen auch produziert wurde.
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                      #11
                      Meiner: Baujahr 1949, indisch und gelötet.

                      Grüße

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