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Enfield der Woche - No. 1 Mk. IV !!!

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    Enfield der Woche - No. 1 Mk. IV !!!

    Diese Woche haben wir ein Musterbeispiel für zweierlei:

    1) Bei britischen Gewehren ist immer genau auf die Typenbezeichnung zu achten. Viele hätten beim flüchtigen Blick auf die Typenbezeichnung jetzt ein Gewehr No. 4 Mk. I erwartet. Doch das hier abgebildete Gewehr ist kein Irrtum.

    2) Trotz aller Rivalitäten zwischen Engländern und Schotten ist schottische Sparsamkeit zumindest im Militärwesen offenbar eine typisch britische Eigenschaft. Bereits die Umrüstung vom Vorderlader auf den Hinterlader sollte 1866 durch den Umbau von Vorderladern zu Hinterladern erfolgen. Und bei diesem Gewehr handelt es sich um ein ehemalig langes Lee-Gewehr, das zur Kurzversion umgebaut wurde.

    Mit den langen Lee-Gewehren haben wir uns in der Rubrik „Enfield der Woche“ bereits befasst. Damals habe ich darauf hingewiesen, dass die Gewehre in ihrer Urform heute relativ selten sind, da sie vielfach modernisiert wurden. Abgebildet war seinerzeit ein langes Gewehr, das man mit eine Ladebrücke zum Beladen über Ladestreifen versehen hatte. Das hier ist jetzt die Radikalkur: Aus dem ehemalig langen Gewehr wurde eine Waffe nach dem Baumuster P. 1907 bzw. No. 1 Mk. III gebaut.

    Von der Ausgangswaffe ist dabei relativ wenig erhalten geblieben. Sicher übernommen wurden nur Systemhülse und Verschluß sowie verschiedene Kleinteile (etwa Abzugsbügel). Lauf und Schaft sind meist aus Neufertigung. Erkennbar ist der Umbau eigentlich nur daran, dass auf der rechten Systemseite die Ausgangsbeschriftung der Waffe erhalten blieb. Danach handelte es sich ursprünglich um ein in Enfield gefertigtes langes Lee-Gewehr aus dem Baujahr 1899 (auf dem Foto ist noch die Kimme der Weitschussvisierung zu sehen). Der Umbau wurde nach der Beschriftung auf der linken Systemseite 1909 ebenfalls in Enfield durchgeführt. Derart umgebaute Gewehre wurden dann als Mk. IV bezeichnet.

    Die hier abgebildete Waffe hat nach ihrer Schaftbestempelung einiges hinter sich. Nach dem regulären Einsatz wurde sie erst zur Notfallwaffe (EY = emergency) heruntergestuft und dann zur reinen Trainingswaffe (DP = Drill Purpus). Das ganze erinnert ein wenig an die Geschichte, die der von John Wayne gespielte Ethan Edwards in „Der schwarze Falke“ erzählt:

    „Ein Mensch reitet ein Pferd bis es zusammenbricht. Dann kommt ein Comanche, bringt es dazu, noch einmal aufzustehen und reitet es so lange bis es tot zusammenbricht. Danach schleppt er es in sein Lager und frisst es auf.“

    Da haben wir noch Glück gehabt, dass der Kamerad nach seiner Dienstzeit nicht einfach in die noch brauchbaren Ersatzteile zerlegt wurde. Und die Sache zeigt einmal mehr, dass es sich auch bei vermeintlichen Masseartikeln lohnt, wirklich alle Exemplare in Augenschein zu nehmen. Meine drei Gewehre dieses Typs habe ich von Händlern, die keine Ahnung hatten, was sie da haben. Einer hatte immerhin die Weitschussvisierung und die Magazinabschaltung erkannt, konnte das Gewehr aber dennoch nicht so richtig einordnen – Gott sei Dank auch preislich.
    Angehängte Dateien

    #2
    Also ein klarer Fall: Es ist eine Comanchero-Rifle, shot version

    Auf dem letzten Bild meine ich, ein eingesetztes Stück im Kolben zu erkennen, war das aus einer reparatur oder hatte das ursprüngliche Gewehr eine Patchbox oder ähnliches?

    stets neugierig grüßt
    der Gunner
    Sie sind unbewaffnet! Das ist gegen die Vorschrift! !(Aeryn Sun zu John Crichton in Farscape)

    Nichts ist gut in Afghanistan! (Margot Käßmann, Heiligabend 2009
    , aktueller denn je)

    I like the shiny steel and the polished wood ! (Steve Lee: I Like Guns)

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      #3
      Reparatur

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