SchutzMasken.de Brownells Deutschland

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Enfield der Woche - Charlton

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    Enfield der Woche - Charlton

    Versuche, Repetiergewehren zu Selbstladewaffen umzubauen, sind fast so alt wie die Repetiergewehre selbst. In Russland wurden erfolgversprechende Versuche dieser Art am Mosin-Nagant-Gewehr ab etwa 1900 vorgenommen. Ein durchaus einführungsreifer Entwurf Tokarevs scheiterte seinerzeit am Veto des Zaren. Das beinahe kurzlebigste Repetiergewehr wäre fast die amerikanische Springfield 1903 geworden. Eine durchaus tragfähige Umbaumethode stand hier nämlich bereits ab 1905 zur Verfügung. Leider funktionierte der Mechanismus nur mit der Patrone .30-03 einwandfrei, die sich für militärische Zwecke als ungeeignet erwiesen hatte und deshalb bereits 1906 durch die Patrone .30-06 abgelöst wurde.

    In Großbritannien wurden erste ernsthafte Versuche, das Enfield-Gewehr zu einem Halbautomaten umzubauen erst ab 1918 unternommen. Dabei war den Erfindern so wenig Erfolg beschieden wie ihren Vorgängern in anderen Ländern. Da aber die Briten immer etwas hartnäckiger als der Rest der Welt waren, wurde am Umbau von Repetiergewehren zu Halbautomaten sogar noch dann herumgedoktert als andere Staaten bereits „richtige“ Halbautomaten einführten. Obwohl automatische Waffen in den USA und der Sowjetunion bereits 1936 eingeführt wurden, versuchten sich die Briten immer noch am Umbau ihrer Repetierer. Und auch die Einführung des G. 41 in die deutsche Wehrmacht hielt sie von weiteren Versuchen nicht ab.

    Und das Hartnäckigkeit auch zum Erfolg führt, bewies der Neuseeländer Philipp Charlton, der 1941 nicht nur eine Umrüstmöglichkeit zum Halbautomaten entwarf. Ihm gelang darüber hinaus noch die Umkonstruktion eines Repetierers zum leichten Maschinengewehr. Letzteres gelangte als einziger Versuch in der Waffengeschichte, aus einem Repetiergewehr eine automatische Waffe zu bauen, tatsächlich auch zur Serienreife und in die Produktion. Vom Charlton MG wurden gleich zwei Versionen gebaut. Rund 2000 Waffen entstanden für die neuseeländischen Streitkräfte aus dem Umbau alter Lee Metford Gewehre. Diese Version wird meist als MG Charlton Mk. I bezeichnet. Als MG Charlton Mk. II werden 500 weitere Exemplare bezeichnet, die aus ausrangierten SMLE Mk. III für die australischen Streitkräfte gefertigt wurden. Beide Varianten unterscheiden sich im Feuerdämpfer und an der Ladebrücke des SMLE, die beim Umbau erhalten blieb. Für beide Varianten kann entweder das normale 10-schüssige Magazin werden oder ein modifiziertes Bren-Magazin.

    Weniger Erfolg war dem Halbautomaten beschieden, auch wenn er durchaus einführungsreif erschien. Der Aufwand für dessen Produktion wurde auch vor dem Hintergrund amerikanischer Waffenlieferungen (inkl. Garand) an die neuseeländischen Streitkräfte als zu hoch angesehen.
    Angehängte Dateien

    #2
    Da hau mich doch einer um, davon habe ich bisher NOCH NIE etwas gehört.....

    Wenn ich mir die Bilder so ansehe, scheint es sich doch eher um "Recycling" als um Umbauten/Aufwertungen zu handeln. Man erkennt ja quasi nur noch den Hinterschaft und teilweise die Abzugsgruppe der Vormodelle, Läufe, Vorderschäfte und Systeme erscheinen mir völlige Neubauten zu sein.

    Das Pettersondevice der Amerikaner verdient in meinen Augen eher die Bezeichnung "Umrüstung".

    beeindruckt grüßt
    der Gunner
    Sie sind unbewaffnet! Das ist gegen die Vorschrift! !(Aeryn Sun zu John Crichton in Farscape)

    Nichts ist gut in Afghanistan! (Margot Käßmann, Heiligabend 2009
    , aktueller denn je)

    I like the shiny steel and the polished wood ! (Steve Lee: I Like Guns)

    Kommentar


      #3
      Sehr interessant! Die "MGs" Kannte ich schon, der Halbautomat war mir auch neu...

      Aber mal ehrlich, hätte man da nicht lieber gleich was neues bauen können? Also ich hätte mich geschämt, so hässlich sind die...
      Verbietet Hartschalenfrüchte! Jedes Jahr werden weltweit 150 Menschen von Kokosnüssen erschlagen!

      Mitglied im Komitee gegen die Entführung von Kühen durch Ausserirdische.

      Kommentar


        #4
        Zitat von MrSheepy Beitrag anzeigen
        Also ich hätte mich geschämt, so hässlich sind die...
        Die meisten britischen Waffen sind hässlich. Jedes Land hat so seinen eigenen Style was das Waffendesign angeht....und die Briten bleiben iherer Linie treu.
        "Wenn man sieht, was der liebe Gott auf der Erde alles zulässt, hat man das Gefühl, dass er immer noch experimentiert."
        Peter Ustinov

        Kommentar


          #5
          Britische Waffen sind nicht hässlich, sie sind eher skuriel. Sie haben ihre eigene Ausstrahlung. Sie wirken philigran, sind aber robust, von durchdachter Konstruktion und größtenteils zuverlässig. Man kann sie nur lieben oder hassen, was anderes gibt es nicht. Ich glaube, ic muss mal wieder meinen Nr.4 Mk1 knuddeln.........

          Kommentar


            #6
            Zitat von MrSheepy Beitrag anzeigen
            ........................Also ich hätte mich geschämt, so hässlich sind die...
            Zitat von Götterbote Beitrag anzeigen
            Die meisten britischen Waffen sind hässlich. Jedes Land hat so seinen eigenen Style was das Waffendesign angeht....und die Briten bleiben iherer Linie treu.
            Nun, Häßlichkeit liegt im Auge des Betrachters, oder so ähnlich.

            Ich für meinen Teil erkenne darin die Vorlage, die George Lucas für die Lazarettschiffe in Star Wars brauchte.

            Zitat von Enfield No.4 Beitrag anzeigen
            Britische Waffen sind nicht hässlich, sie sind eher skuriel. Sie haben ihre eigene Ausstrahlung. Sie wirken philigran, sind aber robust, von durchdachter Konstruktion und größtenteils zuverlässig. Man kann sie nur lieben oder hassen, was anderes gibt es nicht. Ich glaube, ic muss mal wieder meinen Nr.4 Mk1 knuddeln.........
            Skurilität ist die eine Sache, genau wie filigran/zierlich sollte man das in diesem Zusammenhang nochmal diskutieren.

            Ansonsten sehe ich es ähnlich wie Volker, es sieht alles etwas zusammengewürfelt aus. Gibt es evtl. eine Explosionszeichnung der Systematik.?
            Das könnte durchaus verborgene Reize zeigen.

            stefan
            Erfahrung ist das, was man erlangt kurz nachdem man es hätte gebrauchen können.

            Kommentar


              #7
              Die Optik ist in der Tat gewöhnungsbedürftig. Und ein ganz klein wenig haben sich die Neuseeländer ja auch tatsächlich geschämt, da die Dinger nie in Übersee im Einsatz waren. Deshalb ist es außerhalb Neuseelands auch nahezu unmöglich, sie käuflich zu erwerben. Gemessen an ihrer Seltenheit kann man sie dort dann allerdings wieder relativ preiswert erwerben (unter 10.000,-- €).

              Die Patentzeichnungen und Ersatzteillisten habe ich angefordert und hoffe, daß sie demnächst eintreffen. Das interessiert mich nämlich auch.

              Kommentar


                #8
                Zitat von Götterbote Beitrag anzeigen
                Die meisten britischen Waffen sind hässlich. Jedes Land hat so seinen eigenen Style was das Waffendesign angeht....und die Briten bleiben iherer Linie treu.
                Und der Form ihrer Gefechtshelme im 1.und 2.WK!Hatte allerdings den Vorteil, das man sich aus der Truppenküche bei Verlust gleich Ersatz besorgen konnte!
                No place for second best!
                (Accuracy international)

                Kommentar


                  #9
                  Och, der Gefechtshelm M44 sieht doch garnicht so schlecht aus....haben sich die Briten bestimmt von den Holländern inspirieren lassen.
                  "Wenn man sieht, was der liebe Gott auf der Erde alles zulässt, hat man das Gefühl, dass er immer noch experimentiert."
                  Peter Ustinov

                  Kommentar


                    #10
                    Zitat von Götterbote Beitrag anzeigen
                    Och, der Gefechtshelm M44 sieht doch garnicht so schlecht aus....haben sich die Briten bestimmt von den Holländern inspirieren lassen.
                    Vor allem braucht man kein Kochgeschirr mehr!
                    No place for second best!
                    (Accuracy international)

                    Kommentar

                    Lädt...
                    X