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1618 - 1648, na ja, beinahe...

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    1618 - 1648, na ja, beinahe...

    Vor einigen Wochen waren meine Holde und ich auf einem Mittelalter-Fest in Altena .
    Das Spektakel war in der stimmigen Kulisse der alten Gebäude und der sehr gut erhaltenen Burg ein schönes Erlebnis.
    Natürlich habe ich ein Auge auf die Stände der fahrenden Waffenhändler geworfen. Diese boten eine Vielzahl von Bögen, Armbrusten, Schwertern, Hellebarden und Messer an.
    Das meiste war industrieller Standart, einige Wenige boten Handarbeiten, z.T. aus eigener Werkstatt, an.
    Ich bin eigentlich schon lange auf der Suche nach dem Landsknechtsmesser von Herbertz, welches eine Replik eines Museumsstücks sein soll. Dies wurde vor etlichen Jahren (<1990) relativ günstig angeboten, heute taucht es nur noch um 200EU im Internet auf. Es gibt recht viele ähnliche Stücke aus Japan, bei denen die Schmiedemarken auf dem nicht geschliffenen Klingenteil anscheinend per Rollpresse aufgebracht worden sind. Dem Herbertz sehr nahe kommt, was das Messer angeht, der Ableger von Haller.
    Als dieser dort für unter 70EU angeboten wurde, griff ich zu.

    Das Messer kommt sehr wuchtig daher, es ist komplett 590 Gramm schwer, wovon 430 Gramm auf das Messer allein entfallen.
    Die Länge über alles umfaßt 370mm, die Klingenlänge beträgt 213mm bei einer Breite von max. 37mm und einer Rückenstärke von 6mm.
    Bei Handschuhgröße 10 liegt der Eichenholzgriff gut in der Hand.
    Je zwei Eisenniete halten sowohl dem Griff wie auch die Parierelemente an der Klinge. Die Klinge scheint aus einem gewalzten Stück Bandstahl geschliffen zu sein. Im ungeschliffenen Bereich zeigen sich zwar keine Schmiedemarken, aber glücklicherweise auch keine plumpen Imitate solcher "Handarbeitsbelege".
    Die Herstellermarke findet man eigentümlicherweise nicht auf der Fehlschärfe, sie ist auf der linken Seite der Schneide per Lasergravur eingebracht.

    Die Scheide aus Eichenholz ist sehr gut gearbeitet, nur scheint sie in der Vergangenheit öfters dem Wetter ausgesetzt gewesen zu sein, was zu leichten Verfärbungen im nicht von der Tragevorrichtung abgedeckten Bereich führte. Es handelt sich hier um eine reine Steckscheide ohne weitere Klemmvorrichtungen für die Klinge.

    Die Tragevorrichtung hat mich bisher immer von einem Kauf abgehalten. Sie besteht aus einem billigen (Preß?) Leder und ist lieblos zusammengenietet.
    Die Schnalle am oberen Halteriemen ist in meinen Augen völlig nutzlos. Ein einfacher Riemen, wie im unteren Bereich, würde völlig genügen.

    Auch der Druckknopf am Halteriemen für das Messer will mir einfach nicht in die Epoche passen, die Firma Prym existierte zwar schon seit 1530, Druckknöpfe produziert sie aber erst deutlich später...

    Die unsymetrische Anbringung der Gürtelschlaufe mit zwei Hohlnieten an der Rückseite harmoniert zwar mit der Griffposition, aber auch hier wäre ein Annähen oder die Fertigung aus einem Stück wahrscheinlich stilvoller gewesen.

    Irgendwo muß ich unbedingt ein größeres Stück Leder auftreiben und eine "passende" Tragevorrichtung selber herstellen.

    Das wird dann die Fortsetzung dieses Beitrags.
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