Es stand mal wieder, nach Jahren, die Entscheidung für eine neue Wettkampfwaffe an. Meine Vektor SP 1 Kal. 9x19mm und meine Tanfoglio Ultra Match 19 Kal. 45ACP haben sich ihren Ruhestand redlich verdient.
Eine 6 Zoll Waffe sollte nun her. Und nach nur wenigen Überlegungen habe ich mich für die Tanfoglio Gold Match Combo in anthrazit finish entschieden. Zur Wahl stand noch das gleiche Model mit hartverchromter Oberfläche.
Somit decke ich jetzt die Kaliber 9x19mm und .45ACP mit einem Wechselsystem ab (Bild 1.1).
Der erste Schritt des Testens der Waffe war die Geschwindigkeitsmessung meiner wiedergeladenen Munition jetzt aus 6 Zoll Läufen. Getestet habe ich jeweils 10 Schuss aus einem wiedergeladenen LOS.
Die 9x19mm Munition mit 124grain Geschoss liegt um 27 m/s höher (ursprünglich bei 321 m/s = 412 Joule aus 4 Zoll Lauf), bei jetzt 348 m/s = 484 Joule und die .45ACP um rund 12 m/s (ursprünglich bei 247 m/s = 395 Joule aus 5 Zoll Lauf) bei jetzt 259 m/s = 434 Joule).
Während sich die .45ACP unverändert „knackig“ schießt, so lässt es die 9x19mm „gefühlt“ lockerer angehen. Ein außerordentlich weicher Verschlussgang, den ich sonst nur von meiner Colt Gold Cup .45ACP kenne. Hier verfällt man leicht der Versuchung dem „soften“ recoil ein Nachhalten und somit stabilisieren der Arme zu ersparen. Damit steigt das Risiko einer Ladehemmung und der unkonzentrierten Abzugbetätigung.
Beim einschießen der Waffe im Kaliber 9x19mm gab es keine Präzisionsprobleme. Da die Waffe noch neu ist, denke ich, dass sie noch Anlaufschwierigkeiten in ihren beweglichen Teilen hat und natürlich erst mal etwas Patina aufnehmen muss (Bild 1.2).
Ähnlich verhielt es sich mit der .45ACP, wobei hier allerdings die ganze Wucht der Patrone zu spüren war. Dennoch gab es auch hier keine Präzisionsprobleme. Lediglich erreiche ich mit der Visiereinstellung nicht ganz die richtige Höhe. Somit muss ich leicht in den Scheibenspiegel zielen. Ich denke aber das sich das mit der Anzahl der gemachten Trainingseinheiten wieder reduziert. Ansonsten werde ich die Patrone noch etwas umlaborieren müssen (Bild 1.3).
Das finish der Waffe ist sehr ansprechend. Was vielleicht auf den Fotos nicht so rüberkommt, ist die leicht mattiertheit der Oberfläche.
Die Bedienungselemente sind etwas größer gehalten als gewöhnlich, der Abzug hat den gewohnten Triggerstop. Skelettierter Hahn und ein ausgeprägter Beavertail sind Standard features (Bild 1.4).
Der Abzug ist noch etwas schleppend. Aber auch hier bin ich davon überzeugt, das sich das noch „einlaufen“ wird.
Das checkering der Griffvorder- und Rückseite ist sehr stark ausgeprägt. Man hat fast das Gefühl, dass die Hand beim zugreifen an das Griffstück genagelt wird…
Zusätzlich geben die Holzgriffschalen ihr bestes zur sicheren Griffhaltung dazu.
Die Magazineinführung hat einen leichten „funnel“ (Bild 1.5).
Das Wechselsystem lässt sich in gewohnter Leichtig- und Schnelligkeit austauschen.
Allerdings sind die Magazine nur mit einem kleinen Schriftzug an der Seite mit dem Hinweis auf das Kaliber versehen und unterscheiden sich dann nur noch durch zwei zusätzlichen Rillen auf dem 9x19mm Magazin. Da muss man schon genau hinschauen, wenn man umgebaut hat, welches Magazin nun geladen wird (Bild 1.6).
Alles in allem bin ich nach der ersten Mess- und Trainingseinheit sehr zufrieden. Nicht euphorisch, dafür habe ich noch zu wenig Schuss abgegeben und die Ergebnisse sind noch nicht Aussagekräftig genug.
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