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Aus Schrott wird ein Schmuckstück (.380 Revolver)

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    Aus Schrott wird ein Schmuckstück (.380 Revolver)

    Franzose, Belgier, Ire, oder Engländer? Das ist die Frage. Trotz intensiven Recherchen im Netz konnte ich noch nicht schlüssig herausfinden, ob es sich bei diesem zierlichen Revolver um eine Variante des British-, oder Belgisch bull-dog, oder einen Irish Webley Constabulary handeln könnte. Jedenfalls sind alle Schraubengewinde englisch. Lauf und Griff würden einem Webley entsprechen. Der Holzgriff ist aus einem Stück und mit Holzschrauben von oben und unten verschraubt. Es fehlt jegliche Beschriftung und die äusserliche baugleiche Form von Trommel und Abzug mit Webley. Zudem hat dieses Gerät einen Sicherungshebel was bei den Engländern meist fehlt. Auf der Trommel finde ich ein belgisches Beschusszeichen für Schwarzpulver.
    Also doch eher ein Belgier. Ein Bild eines bis ins Detail baugleichen Geräts, habe ich bisher einfach nicht entdecken können. Das Kaliber, wie es scheint .380 Revolver ist heute eher selten. Für eine Schwarzpulverpatrone mit einem Geschossdiameter von.361 - .364 je nach Quelle also ca. 9.3mm, habe ich bisher auch keine passenden Wiederlade-komponenten gefunden. Fest steht ein .357er Bleigeschoss fällt einfach durch den Lauf.
    Der Anfangsszustand:
    Weil Rost, Dreck und fehlende Teile die Schönheit des Objekts verstecken, fristete wohl das Ding schon beim Vorbesitzer seit etlichen zig Jahren einen Dornröschen oder Schubladenschlaf. Nun hielt ich das Stück Edelschrott wieder einmal in der Hand und wiegelte ab. Ist es nun Schrott, oder vielleicht doch eine Restaurierung zu wert. Die erneute Kontrolle ergab natürlich immer noch, Rost, Dreck und defekte oder fehlende Bestandteile. Konkret, die Rückstell-Schenkelfeder unter dem Abzug ist gebrochen, die Ladeklappe rechts und der Patronen-Entladeschieber fehlen gänzlich. Der Entschluss: Restaurierung.
    Bei der Demontage zeigte sich, dass auch die feine Blattfeder am Schalthebel für die Trommeldrehung mürbe war und plötzlich separat auf dem Tisch lag.
    Die Putzarbeit: Reinigen, schaben und Polieren mit Stahldrahtscheibe und Stahlwatte, dann mit Filzscheibe, Bijouterieschleifern, Polierpaste und Schwabelscheibe bis zum Zustand silberweiss glänzende Oberfläche. Tiefere Scharten und Kratzer liess ich unkaschiert sichtbar, das Ding hat schliesslich gute 100 Jahre Geschichte hinter sich.
    Nachbauteile:
    Die Ladeklappe: Ohne eine geeignete Detailaufnahme als Vorlage zu besitzen galt es einen passenden Nachbau zu schaffen. Ein Segment aus einer dicken Unterlagscheibe geschnitten bildete die Materialgrundlage, dann galt es in traditioneller, spanabgebender Handarbeit eine Ladeklappe zu formen und eizupassen. Nun mussten die zwei Teile noch vereint werden. Das Loch für die vorhandene Befestigungsachse anzeichnen und bohren. Nach einigen weiteren Feilenstrichen klappt, passt und schliesst das neue Teil am alten Schaft und macht einen ordentlichen Eindruck, der Rest war nun noch äussere Oberflächenkosmetik.
    Die Blattfeder: Am Lager eines „Jäger und Sammlers“ liegt alles Mögliche, aber nicht immer genau das was er jetzt gerade haben müsste. Aus einem etwas dünneren aber vorrätigen Federstahlstück starte ich einen Versuch. Zuschneiden, glühend in Form bringen, härten und anlassen. Die Feder passt und was mich schon mal etwas stolz macht, sie federt auch. Wegen des dünneren Materials hat sie aber wie erwartet, etwas zu wenig Kraft in den Schenkeln um die komplette Funktion zu erfüllen. Doch die Singleaktion-Funktion konnte damit bereits erreicht werden. Ein Besuch bei einem begnadeten Töffrestaurator war hilfreich. Bereitwillig schnitt er mir aus seinem Bestand ein Stückli Federstahl in geeigneter Stärke ab. Der zweite Feder-Versuch wird also demnächst folgen.
    Die kleine Blattfeder am Trommelschalthebel. Nachdem es mir nicht gelang das geklemmte Reststück der eingelassenen Blattfeder aus dem Hebel zu entfernen beschloss ich das Teil nicht weiter zu plagen und gleich unterhalb der Klemmstelle ein 0.75mm Löchli in den Hebel zu bohren, um einen runden Federdraht einsetzen zu können. Was gut gelang und auf Anhieb funktionierte.
    Aus einem im Durchmesser geeigneten Stahlstift gestaltete ich einen neuen Patronen-Entladeschieber mit Längsnut und stilechtem randrierten Kopfstück.
    Die Oberfächenveredlung: Beim Zerlegen kamen Spuren von Nickelbeschichtung zum Vorschein. Bilder ähnlicher ganz vernickelter Geräte findet man im Netz. Diese Art einer Endbehandlung kam für mich bei einer Restaurierung nicht in Frage. Ich bevorzuge das für diese Zeit und Geräte gebräuchliche und für mich machbare thermische Brünieren der einzelnen Teile. Demontiert und silberweiss glänzend wurde jedes Teil einzeln golden brüniert oder gebläut und in Öl abgeschreckt. Der ganze Revolver präsentiert nun sehr schön, macht er doch einen originalgetreuen, fast neuwertigen Eindruck. Und was mich sehr freut. Ich habe dieses Endbehandlungs-Verfahren mittlerweile einigermassen in den Griff bekommen. Nebenbei, Scharten und Kratzer sind kaum mehr störend. Der Holzgriff mit Bürste und Schmierseife gereinigt, bekam nach ausgiebiger Trocknungszeit eine frische Ölung.
    Munition: Damit man das „Dornrösli“ wieder wecken kann gilt es bis zur nächsten Freiluft-Saison noch passende Munition aufzutreiben oder zu machen.
    Und wer mir bezüglich Hersteller und Modell sachdienliche Hinweise hat, darf sich gerne melden.
    Weiter habe ich auch kaum brauchbare Masse und Ladedaten über die Munition .380 Revolver gefunden. Vielleicht gibt es auch diesbezüglich Leute die schon sowas geladen haben.


    Zum Brünieren und Feder härten möchte ich an dieser Stelle ein Dankeschön an Emile aussprechen. Für diese Arbeiten braucht es die richtige Vorgehensweise und etwas Gefühl zum Material. Ich hatte das Glück bis Anfang dieses Jahres den Pensionär Emile, ein Werkzeugmacher aus Leidenschaft in seiner Werkstatt besuchen zu dürfen. Er hat mir jeweils gerne mit grossem Fachwissens beschrieben oder sogar ausführend gezeigt wie etwas zu tun ist. Leider ist nun diese Quelle des Wissens für immer versiegt und die Werkstatt wurde aufgelöst. Er war der einzige Mensch den ich kannte, der aus einem Eisenrohr und einer gehärteten Unterlagscheibe einen 40mm Bohrer machen konnte der sich mit einer normalen Bohrmaschine mühelos durch einen 30 cm Balken schälte.
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    Zuletzt geändert von Tüftler; 19.12.2013, 14:07.
    Ich bin kein Pessimist, aber
    selbst wenn du 95% Erfolgschancen hast
    kannst du 100% daneben hauen.

    #2
    Es könnte ein Englischer Revolver sein und zwar ein Royal-Jrish-Constabulary.
    Diese wurden auch in Belgien sehr gerne und in guter Qualität Kopiert.
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    Nur Tote Fische schwimmen mit dem Strom : DSU & Kyffhäuser Kameradschaft Pro Legal Mitgl. German Rifle Association

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      #3
      Vielen Dank für den rasend schnellen Input.
      Ausgenommen dem Kaliber gibt es wirklich viele Ähnlichkeiten.
      Aber die Belgier haben offenbar anonym produziert.

      Gruss
      Recycler
      Ich bin kein Pessimist, aber
      selbst wenn du 95% Erfolgschancen hast
      kannst du 100% daneben hauen.

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        #4
        Die Ähnlichkeiten sind bis auf kleine Details schon bemerkenswert und es war die einzigste Waffe die ich in meinem Buch "Faustfeuerwaffen aus 5 Jahrhunderten"
        gefunden habe.ich bin mir nicht zu 100% sicher und schrieb ja es Könnte sich um diese Waffe handeln.Es wurden im laufe der Zeit auch immer wieder Änderungen vorgenommen,aber es spricht auch vieles dafür das es sich um eine solche Waffe handelt.Vielleicht weis ja noch ein anderer User etwas mehr und könnte noch etwas dazu schreiben denn es sind einige hier in Forum die Echte Revolver-experten sind.(John Wayne z.b.)
        Ach so,Respekt vor deiner Arbeit,hasste echt wieder klasse hinbekommen,der Mann kann was!
        Zuletzt geändert von mp40; 19.12.2013, 00:19.
        Nur Tote Fische schwimmen mit dem Strom : DSU & Kyffhäuser Kameradschaft Pro Legal Mitgl. German Rifle Association

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          #5
          Hi mp40

          Zitat von mp40 Beitrag anzeigen
          denn es sind einige hier in Forum die Echte Revolver-experten sind.(John Wayne z.b.)
          Vielen Dank, dass ehrt mich sehr.

          Was glaubst Du wie ich gestern Abend gesucht habe. Ich stand bis zu den Kniegelenken in aufgeklappten Büchern - meine Frau hat mich mal wieder für "verrückt" erklärt.

          Es gibt eine Unmenge von diesen Revolvern. Frankreich, Belgien, Deutschland, England...alle haben solche "Dinger" gebaut.

          Meist fallen sie unter die Bezeichnung Bulldog- oder Velodog Revolver. Viele sind auch aus Perkusions- und Stiftfeuerrevolvern entstanden.

          Ich habe selbst eine ganze Menge davon ( http://www.waffen-welt.de/album.php?...&pictureid=222 ). Und wie schon richtig erkannt, sind auch viele kopiert worden. Ihre Bauart ist recht einfach aber auch ein wenig faszinierend - bedenkt man, dass so mancher es gewagt hat damit zu schießen... (Aber durchaus ein interessantes Sammelgebiet!!!)

          Ich habe u.a. ein Buch, dass sich ausschließlich mit diesen Waffen auseinandersetzt. Aber auch hier habe ich nichts gefunden. Trotz der signifikanten Merkmale. Sicherung, Ladeklappe seitlich, keine Seitenschraube im Griffstück, Sechskantlauf, Korn zurückliegend etc.

          Ich denke, dass es sich um einen Nachbau handelt und tendiere z.Zt. auch in die Richtung England. Kaliber sind in der Regel kein wirkliches Kopiermerkmal, da sich diese eigentlich immer an die regionale Munitionslogistik des Kopierers halten.

          Ich werde da aber weiter dranbleiben. Denn oft habe ich bei der Bewertung dieser Revolver VOLL daneben gelegen, und DAS lasse ich mir ungern gefallen.
          Zuletzt geändert von John Wayne; 19.12.2013, 07:28.
          Gruss
          J.W.
          Irgendwann wirst Du feststellen, dass es etwas nicht mehr gibt obwohl es doch immer da war...
          und das nur, weil DU nicht dafuer gekaempft hast.
          s.o.d.

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            #6
            Constabulary

            Hab auch was dazu gefunden.
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            Zuletzt geändert von Wallander; 21.12.2013, 19:57. Grund: Anhänge ergänzt
            Unterschätze niemals die Macht dummer Menschen in größeren Gruppen!

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              #7
              Hallo Tüftler,

              vielen Dank für den interessanten "Wiederauferstehungsbericht",
              es hat viel Freude gemacht, ihn zu lesen.
              Schön wäre es gewesen, ein paar Fotos des Reparaturablaufs zu sehen, vielleicht hast Du ja noch welche von den verschiedenen Reparaturschritten zum Zeigen?

              Der Voher-Nachher ist auf jeden Fall gelungen und zeigt Deinen handwerklichen Erfolg.

              Ich warte gerne auf "Mehr" davon!

              Gunner
              Sie sind unbewaffnet! Das ist gegen die Vorschrift! !(Aeryn Sun zu John Crichton in Farscape)

              Nichts ist gut in Afghanistan! (Margot Käßmann, Heiligabend 2009
              , aktueller denn je)

              I like the shiny steel and the polished wood ! (Steve Lee: I Like Guns)

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                #8
                Vielen Dank für die Hinweise

                Liebe Schützenkameraden

                Vielen Dank für die verschiedentlichen Hinweise und für die Lorbeeren.
                Ich denke dass (Wallanders Fotos) das Modell 4835 (Bild Const 4, Berliner Polizeirevolver), ausgenommen der Trommel recht recht genau zutrifft. Sogar die im Prospekt beschriebene Oberflächenbeschaffenheit passt. Auch wenn sich meine Aktion in Anbetracht des Preises von 22 Mark kaum gelohnt hat.

                Fotos: Leider habe ich zwischendurch versäumt Fotos zu machen. Einzig ganz erste Aufnahmen und solche im demontierten Zustand gibt es noch mehrere.
                Stellt sich für mich nur immer noch die Frage: Welche Firma hat die Dinger gebaut? Die Berliner Polizei hat die ja auch irgendwo eingekauft.

                Was für mich auch noch unklar ist.
                Die Munition siehe


                Aber allen nochmals vielen Dank für den bisherigen Input.

                Ach ja das Foto von Emiles Bohrer habe ich auch noch gefunden, der war etwa 70cm lang.

                Gruss

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                Zuletzt geändert von Tüftler; 22.12.2013, 21:59.
                Ich bin kein Pessimist, aber
                selbst wenn du 95% Erfolgschancen hast
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                  #9
                  Was soll man sagen

                  Ein guter Pianist spielt auch einen verstimmten Flügel.
                  Wie man an Deiner Arbeit sehen kann, und auch an Emile´s Bohrer. Da muß ich irgendwie gleich an meinen Vater denken..
                  Unterschätze niemals die Macht dummer Menschen in größeren Gruppen!

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                    #10
                    Das Revölverchen mag "nur" 22 Mark gekostet haben,
                    aber das in einer Zeit, als es ein Brot für 3 Pfennig gab und der Monatslohn wohl auch kaum die 20 Mark erreicht haben wird...
                    Das sollte man sich sthts vor Augen halten.
                    Zu der Zeit war die P08 für 200 Mark auch kein Schnäppchen.

                    Sparsam grüßt
                    der Gunner
                    Sie sind unbewaffnet! Das ist gegen die Vorschrift! !(Aeryn Sun zu John Crichton in Farscape)

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                      #11
                      Grob kann man das Umrechnen:

                      Kaufkraft

                      Ich rechne mal mit der Umrechnung von 1900 - 1906:

                      1 Mark ~ 8,6 DM / 1 Eur ~ 1,95 DM

                      22 Mark * 8,6 = 189,20 DM

                      189,20 DM / 1,95 = 97,03 Euro
                      Verbietet Hartschalenfrüchte! Jedes Jahr werden weltweit 150 Menschen von Kokosnüssen erschlagen!

                      Mitglied im Komitee gegen die Entführung von Kühen durch Ausserirdische.

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                        #12
                        Ich weiß grad nicht, was Du da vergleichen willst, aber bei mir geht die Rechnung so:

                        200(Mark) * 8,6(DM/Mark) / 1,95(Euro/DM) = 822,05 Euro

                        Bei einem Jahreseinkommen von 1078 M im Jahre 1910 kostete die 08 somit

                        200M / (1078M/12) ~ 2,23 Monatsgehälter

                        ...immer noch kein Schnäppchen !

                        Und für den Revolver mußte der Durchschnittsdeutsche 1910 knapp eine Woche arbeiten !
                        Sie sind unbewaffnet! Das ist gegen die Vorschrift! !(Aeryn Sun zu John Crichton in Farscape)

                        Nichts ist gut in Afghanistan! (Margot Käßmann, Heiligabend 2009
                        , aktueller denn je)

                        I like the shiny steel and the polished wood ! (Steve Lee: I Like Guns)

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                          #13
                          Kaufkraft Mark und Rechenbeispiele

                          Liebe Schützenkameraden.

                          Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile.
                          Mit meiner Bemerkung zum damaligen Prospekt-Preis von 22Mark wollte ich eigentlich nur meine Ehrfurcht vor antiken Dingen signalisieren und den kleinen Hinweis geben, dass mir dieses technische Kulturgut etwas bedeutet. Vielleicht hätte ich halt noch ein "nachdenkendes Lachimännli" setzen müssen.

                          Ohne den Eindruck unhöflich erwecken zu wollen , wundere ich mich nun etwas über den thematischen Verlauf der Hinweise zum Beitrag. Frei nach dem Motto: Trau keiner Statistik die du nicht selber erstellt hast.


                          Gruss Tüftler
                          Zuletzt geändert von Tüftler; 11.01.2014, 17:53.
                          Ich bin kein Pessimist, aber
                          selbst wenn du 95% Erfolgschancen hast
                          kannst du 100% daneben hauen.

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                            #14
                            Das Dornröschen ist geweckt mit Munition .380

                            Munition .380 corto/Revolver
                            Liebe Schützenkameraden
                            Das Dornröschen ist aus dem Schubladenschlaf geweckt. Am Pfingst-Dienstagabend habe ich die ersten paar Schüsse mit dem restaurierten "Chlöpferli" getan.
                            Nun nach einem halben Jahr und 1391 Klicks möchte ich mich mit weiteren Resultaten melden.

                            Hülsendaten: siehe vermasstes Bild im Anhang, Quelle I-Net
                            Man liest im Netz allerhand Patronenmasse für die .380 corto/Revolver, ja scheinbar gab es da einige Variationen.
                            Irgendwo habe ich ein Geschossmass .361 = 9.2mm gelesen. Fest steht, 9mm und 38er Geschosse fallen einfach durch den Lauf. Bei meinem Bleidurchtrieb messe ich Feldmass=9.25 und Zugmass=9.43mm.
                            Bild: Es soll eine einzelne original .380 corto Patrone sein, Quelle I-Net.
                            Fertig geladen messe ich bei meinem Replikat am Hülsenmund 9.64mm, dann passt die Patrone ohne klemmen sauber in die Trommel. Gesamtlänge der Patrone: 25mm

                            Als Quellhülse nehme ich die 38spez. Sie wird in der Drehbank auf 18mm gekürzt und weil die Trommelschaltung sonst nicht sauber funktioniert wird auch der Hülsenrand um 1½.Zehntel im Durchmesser auf originale 10.85mm reduziert. Das Geschoss, mit einer Lee Kokille .375-130-R1 gegossen und gefettet passt nach entsprechender Hülsenaufweitung sauber in die verkürzte 38er Hülse.

                            Einen Matrizensatz für .380 Revolver/corto habe ich bisher nicht gefunden. Der Tüftler improvisiert und missbraucht den vorhandenen 9mm Para Matrizensatz. Ohne diesem spanabhebende Verunstaltungen anzutun, trieb ich den Matrizensatz mit extremen Einstellungen an seine Gewindegrenzen. Das Resultat ist aber recht ordentlich. Anbei das Bild der ersten 6 meiner .380-Patronen. Geladen mit zarten 2 grn Norma R1. An der Replika-Patrone entsteht ein leicht konischer Krimp auf der 2. Fettrille.

                            Das Schussresultat sind tiefe Linkstreffer aber befriedigend. Das Schussempfinden, wie eine zarte .32WC. Wegen des ramponierten Stossbodens im Revolver bekomme ich Patronen mit leicht bombierten Zündhüeli raus. Das führt dazu, dass die Trommel nach dem Schuss gar nicht gerne weiter schaltet. Ich werde wohl am Revolver noch eine geeignete Stossbodenscheibe einbauen müssen. Und um etwas Höhe zu gewinnen, hoffe ich, sollen die nächsten 6 Patronen dann 2.2grn Pulver bekommen.
                            Alles in Allem freut es mich, dass dieses hübsche Revolverchen wieder Laut geben kann.
                            Angehängte Dateien
                            Zuletzt geändert von Gunner; 19.06.2014, 17:55. Grund: Feinheiten
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                            selbst wenn du 95% Erfolgschancen hast
                            kannst du 100% daneben hauen.

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                              #15
                              Änderung

                              Betrifft Absatz Hülsendaten und Matrizensatz.
                              Bei allen Kaliberdaten .320 sollte eigentlich .380 stehen.
                              Da es für mich sonst keine Korrekturmöglichkeit mehr gibt, sehe ich mich gezwungen eine Korrektur auf diesem Weg anzubringen.

                              Du musst nur fragen, dann wird Dir geholfen ! s.w.o. Gunny
                              Zuletzt geändert von Gunner; 19.06.2014, 17:58. Grund: Faktenkorrektur bei Kaliberdaten
                              Ich bin kein Pessimist, aber
                              selbst wenn du 95% Erfolgschancen hast
                              kannst du 100% daneben hauen.

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