Zwei Probleme lagen mir noch vor der Brust. Der Vorderschaft und die Visierung der Freien Pistole, die mein Freund in einem so desolatem Zustand im Internet ersteigert hatte.
Den Vorderschaft wollte ich austauschen, da er mir zum ersten mit den Gewichten so nicht gefiel und zum zweiten auch nicht mehr sehr zuverlässig erschien.
Ohne Gewichte und auch ohne Vorderschaft, schoss sich die Waffe überhaupt nicht. Die fehlende Gewichtsverteilung wirkte sich auch deutlich auf das Schussverhalten aus. Ich hatte das Gefühl, als wenn ich im Schuss schon die Waffe immer nach links oben wegzog.
Der Vorderschaft meiner TOZ wahr der Auslöser für die Idee der Neugestaltung des Vorderschaftes für die Pfuff. Für meine TOZ erwarb ich vor einem Jahr einen Vorderschaft aus Aluminium, der das anbringen von mitgelieferten Zusatzgewichten erlaubte.
So einer musste auch für die Pfuff auch her. Ich machte mich auf die Suche nach einem solchen im Internet. Natürlich das günstigste Angebot suchend, gelang mir ein Kauf, der voll und ganz meiner „Detailtreue“ entsprach. Vielleicht fällt es euch ja auf (Bild 1).
Als erstes musste ich die Lage des neuen Vorderschaftes bestimmen. Ich wollte auf keinen Fall kürzer werden, als mit dem original Vorderschaft der Waffe. Beim originalen Vorderschaft konnte man das Gewicht durch herausschrauben der Gewindestange noch weiter nach vorn verlagern. Quasi noch in Richtung Mündung. Das war, auch bei gleicher Länge, bauseitig beim neuen Vorderschaft nicht möglich. Somit muss ich wohl mit einem völlig veränderten Schussverhalten der Waffe rechnen. Aber was soll´s, von seinem Ursprünglichen Schussverhalten habe ich ja bislang nichts mitbekommen….
Das schränkte mich natürlich in den Möglichkeiten der Befestigung an der Waffe ein. Denn eigentlich wollte ich die Aufnahme des Abzugsbügels am neuen Vorderschaft abtrennen. Damit wäre der Vorderschaft aber um mindestens 5cm kürzer geworden als der ursprüngliche Schaft.
Somit musste ich die Konstruktion an die Schaftaufnahme des Waffenrahmens anpassen.
Mit jeweils zwei Madenschrauben (Größe M4), die seitlich über ein Gewinde im Vorderschaft geschraubt werden, sollte dieser am Waffenrahmen seinen festen Sitz bekommen.
Um das zu erreichen, musste der neue Schaft im hinteren Bereich gekürzt werden. Zusätzlich wollte ich erreichen das der Vorderschaft seinen Sitz so bekommt, dass man den geschlossenen Ladehebel nicht von der rechten Waffenseite zwischen Lauf und Vorderschaft sehen kann.
Gesagt getan. Den Edding genommen, ein paar Punkte und Striche…. Fertig. Beim Umsetzen der Arbeiten war es mir wichtig, dass die Eloxierung des Schaftes beim Bohren und Gewindeschneiden nicht beschädigt wurde. Auch das kürzen sollte möglichst ohne optische Schäden hergerichtet werden (Bild 2).
Nach Fertigstellung der ersten Arbeiten, schraubte ich den Vorderschaft an den Rahmen der Pfuff an. So, wie ich es mir vorgestellt habe. Optisch perfekt, und auch der Ladehebel war auf richtiger Höhe. So bekam die PFUFF ein völlig neues Outfit.
Nachdem ich das neue Schaftteil mit den Madenschrauben anzog, musste ich feststellen, dass dieser (zu dem Zeitpunkt mit noch nicht eingelegten Gewichten) über keinerlei Festigkeit verfügte. Der hintere, gekürzte Teil, spreizte sich durch den Schraubenabdruck vom Rahmen der Waffe auseinander (Bild 3).
Dem musste Abhilfe geschaffen werden. Eine weitere Bohrung mit Gewinde im hinteren Teil des Schaftes die durch durchschrauben mit einer Schraube einen Verbindungssteg entstehen ließ, sollte dem Spreizvorgang entgegenwirken. Außerdem mussten auf dem Aufnahmerahmen noch Ansenkungen für die Madenschrauben gesetzt werden (Bild 4).
Jetzt sitzt der Vorderschaft bombenfest an der Waffe. Gott sei Dank habe ich mich vorher nicht dazu hinreißen lassen mit der Waffe zu schießen. Kaum denkbar, wenn mir dabei der Schaft im Schuss abgefallen wäre….
Result: ……A New Flame was Born (Bild 5).
Beim ersten Schießen muss ich jetzt nur noch feststellen, wie viel und an welcher Stelle ich die Zusatzgewichte einlegen muss, um ein möglichst optimales Schwingungsverhalten zu erreichen. Dann den Schaft sauber am Lauf ausrichten und die Schrauben mit Loctite 243 festsetzen (Bild 6).
Das Problem mit der Visierung löste sich relativ schnell auf. Die Verbindungsschraube zwischen den beiden Griffschalen klemmte die gesamte Kimmeneinrichtung ein. Die beim Schuss auftretende Bewegung ließ nun die Kimmeneinrichtung mit schwingen und sich dabei immer wieder zwischen den beiden Griffschalen einklemmen. Ich ließ die Schraube weg und das Problem war verschwunden.
Nun noch die Verstellschrauben gangbar machen. Eingeklemmte Federn, verbogene Bolzen etc. sind das Problem. Auch hier versuchte ich mit Kugelschreiberfedern eine ungewollte Verstellung der Höhen oder Seitenverstellung zu verhindern. Ich habe im Internet nach einem Federnden Druckstück gesucht. Bis Dato habe ich noch nichts passendes gefunden.
Somit habe ich derzeit die Visiereinstellschrauben noch mit Kugelschreiberfedern geblockt, bis ich passendes aufgetrieben habe. Die Visiereinstellung stimmt vorerst soweit (Bild 7).
Zu den Besonderheiten der Waffe gehört eine schwenkbare Visierung und ein „Sicht“ – Stecher. Bedeutet, im Gegensatz zu meiner TOZ z.B. kann man am Stecherhebel sehen, ob die Waffe eingestochen ist.
Die obere Stellung zeigt den Zustand an „Nicht eingestochen“ die untere Stellung den Zustand „Eingestochen“.
Das ist mir als sehr positiv aufgefallen. Ein kurzer Blick auf die linke Griffschale und man weis was los ist. Mit meiner TOZ bin sich so manches mal ungestochen ins Ziel gegangen. (Bild 8).
Weiterhin verfügt die Pfuff-Match noch über ein schwenkbares Korn. Die Kimme lässt sich aber nicht verstellen. Damit ist mir die Funktion des schwenkbaren Korns auch nicht ganz klar. Allerdings kann es sein, dass es sich nur um eine „Schnellwechselfunktion“ handelt und es im Zubehör noch anders massige Korne gibt (Bild 8).
Inzwischen habe ich herausgefunden, dass die schwenkbare Kimme auf dieser Waffe nicht montiert wurde (warum auch immer). Somit hat das schwenkbare Korn in diesem Sinne keine Funktion. An unserer Vereins – Pfuff ist eine solche schwenkbare Kimme angebracht.
Gerne hätte ich diese Option der Visiereinstellung zur Verfügung gehabt. Allein nur um zu testen, wie sich eine seitliche Verstellung auf das Anschlagverhalten auswirkt… aber nun, vielleicht findet sich eines Tages die Gelegenheit eine solche Originalkimme nach zu kaufen.
Geplant habe ich den Kauf eines neuen Formgriffes. Dieser wird erst Ende Dezember geliefert. Bis dahin hoffe ich auch, dass das von mir nachgebaute Teil in der Abzugsvorrichtung dann auch aus Aluminium zur Verfügung steht.
Also liebe Leser, bis zum Januar werdet ihr Euch mit dem Ergebnis noch gedulden müssen.
Bis dahin…
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