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Waffe der Woche – Experimentalgewehr Durst

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    Waffe der Woche – Experimentalgewehr Durst

    Waffe der Woche – Experimentalgewehr Durst
    Das Faszinierende an der britischen Militärgeschichte ist das ständige Hinterfragen ihrer Ausrüstung – insbesondere ihrer Bewaffnung. Das ist umso bemerkenswerter als die Entscheidungen zur Einführung einer Waffe meist nach einem recht umfangreichen Entscheidungsfindungsprozeß in einer oder mehreren Militärkommissionen fielen. Und kaum war die Waffe eingeführt kam die nächste Militärkommission, um diese Entscheidung zu hinterfragen und eine neue Waffe zu suchen. Daß dem britischen Militärwesen dennoch der Ruf eines gewissen Konservatismus nachhing, hängt wohl damit zusammen, daß der 1907 eingeführte No. 1 Mk. III trotz der bereits im Jahr 1910 eingeleiteten Versuche, ihn wieder loszuwerden, sich zum wohl langlebigsten Armeegewehr aller Zeiten entwickelte, das u.a. in Indien heute nicht nur bei Polizeieinheiten noch im Einsatz ist und dort sogar heute noch sporadisch in Kleinserien hergestellt wird.

    Ähnlich schnell kam die Kritik am 1888 eingeführten ersten britischen Repetiergewehr –dem Lee Metford- auf. Das mag man insofern noch nachvollziehen können, daß das Gewehr noch keine Vorrichtung zum Beladen mit Ladestreifen hatte und erschwerend hinzukam, daß es noch auf eine Schwarzpulverpatrone ausgelegt war. Statt jedoch die Kleinigkeiten nachzubessern, begannen die Briten 1891 damit, noch einmal das gesamte Waffensystem einschließlich des damals hochmodernen Lee-Kastenmagazins zu hinterfragen. Dabei wurden nicht nur Entwürfe britischer Waffentechniker einer Überprüfung unterzogen sondern auch eingereichte Entwürfe ausländischer Techniker.

    Der Amerikaner Marvin H. Durst hatte 1891 für ein Vergleichsschießen der U.S.-Armee ein neuartiges Repetiergewehr mit Rotationsmagazin (ähnlich dem Mannlicher-Schönauer) eingereicht. Die Waffe nahm als Entwurf No. 31 an einem im Springfield Armory angesetzten Vergleichsschießen teil – konnte sich da gegen das Krag-Gewehr aber nicht durchsetzen.

    Als Durst von den britischen Versuchen erfuhr, passte er seinen Entwurf den britischen Erfordernissen an und legte das Gewehr und eine Karabinerversion der britischen Militärkommission vor. Die Karabinerversion ist hier (http://waffen-welt.de/attachment.php...6&d=1282549543) abgebildet. Das Gewehr von, dem ich leider kein Foto habe, hat den Bajonetthalter des Lee-Metford und ist hier zu finden (http://www.5madfarmers.com/bbPub/vie....php?f=3&t=228). Der Entwurf fiel wegen des Magazins auch bei den Briten durch.

    1894 legte Durst eine verbesserte Version seines Gewehres samt einer Karabinerversion (http://waffen-welt.de/attachment.php...1282549543)der amerikanischen Marine vor, die über ein eigenes Beschaffungswesen verfügte. Die Waffe war inzwischen auf ein mit Ladestreifen beladbares Kastenmagazin abgeändert, fiel aber auch bei der Marine durch.

    Durst, der aus einer kalifornischen Farmerfamilie stammte, wandte sich daraufhin wieder der Landwirtschaft zu. Man schätz die Gesamtzahl aller Gewehre, die nach seinen Plänen hergestellt wurde auf ungefähr 20, so daß sie ausgesprochene Raritäten sind. Auch die Informationsbeschaffung ist schwierig. Über den amerikanischen Test soll im Juli 1892 ein Artikel in der New York Times erschienen sein, den ich jedoch über deren Internetseite nicht finden konnte. Ich bin aber auch für andere Hinweise dankbar.

    #2
    1894, The Morning Call, San Francisco:

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