Makarov PM - Länderbedingte Unterschiede

[Michael]

Hier ein neuer Beitrag zum Thema länderbezogene Fertigunsunterschiede bei Makarov Pistolen um den Pistolenbilder-Thread nicht unnötig zuzumüllen...

Um eine schöne Vergleichsmöglichkeit zu haben, nochmal ein paar Bilder von meiner Makarov PM aus russischer Fertigung, es ist eine Militärvariante von IZMEKH (Izhevsky Mekhanichesky Zavod), Baujahr 1976. Charakteristisch für die Militärausführung sind das 8 Schuß Magazin und die starre Visierung. Weiters das codierte Herstellerkennzeichen, in dem Fall ein geteiltes Dreieck für IZMEKH. Zivilversionen und Exportausführungen tragen den Baikal-Schriftzug. Zivilfertigungen mit 10 oder 12 Schuss-Magazin gab es übrigens erst nach 1990.


Die Nummerierung bei russischen Militärfertigungen hat folgendes Schema:

Zwei kyrillische Buchstaben - Seriennummer - Codierter Hersteller - Baujahr


Beispiel (von der konkreten Waffe):

TB - 3228 - geteiltes Dreieck - 1976


Die Beschriftungen der russischen Zivil- und Exportversionen weichen von diesem Schema ein wenig ab, gesehen habe ich z.B. folgende Varianten:

Ein Buchstabe - Zwei Buchstaben - Seriennummer - Baujahr (2-stellig oder 4-stellig)

Drei Buchstaben - Seriennummer

Baikal Firmenlogo - Zwei Buchstaben - Nummer 2-stellig - Nummer 3-stellig


Sofort ins Auge bei russischen Fertigungen stechen die rötlichbraunen Griffschalen mit dem Sowjetstern und die seitliche Fangriemenöse.


Gruß

Michael

[Michael]

Nun hoffe ich mal, dass Volker seine DDR-Ausführung hier einstellt, dann kann man die Unterschiede sehr schön deutlich machen.

Anbei zwei Bilder geklaut aus dem ausgezeichneten Buch von Dieter H. Marschall "Die Faustfeuerwaffen der bewaffneten Organe der SBZ/DDR", welches ich hier bereits vorgestellt hatte:

http://www.waffen-welt.de/showthread.php?t=423

Zu beziehen über www.dwj.de , der Kauf rentiert sich für jeden, der sich für Ost-/DDR-Waffen interessiert!

Auf dem ersten Bild sieht man sehr gut, wie bei DDR-Ausführungen ab 1969 die Anbringung der Fangschnur nachgerüstet wurden. Dazu wurde die Griffschale angebohrt und die Halterung für die Fangschnur wurde unter der Federklemme für die Schlagfeder befestigt. Die Nachrüstung erfolgte auf Grund von Waffenverlusten! Die Pistolenvorschrift DV-20/11 wurde am 13.06.1969 entsprechend erweitert.

Das zweite Bild zeigt einen Vergleich zwischen russischer, bulgarischer und DDR- Fertigung.

Gruß

Michael

[Gunner]

Bitteschön, was tut man nicht alles, wenn man nett gebeten wird!

Pistole PM aus suhler Fertigung, Baujahr deute ich anhand der "64" mit 1964.
Unterschiede zum russischen Modell zunächst die schwarzen Plastegriffschalen ohne Sowjetstern und die fehlende Riemenfangöse der späten deutschen Fertigung.

Das Magazin ist unten links (in Schußrichtung betrachtet) zum Boden hin offen ausgeführt, laut Händlerangaben haben russische Magazine hier eine Art Klemmfeder, die aus dem Magazinkörper in Form einer Wölbung gebildet wird.
Das Originalkaliber entsprach der russischen 9mmx18 Makarov, heute fristet sie ihr Dasein als 4mmM20.

In ihrem früheren Leben wurde sie in der damaligen DDR durch eine Bohrung durch Griffstück und Patronenlager zu einer reinen Ausbildungswaffe degradiert, was auch durch den roten Farbring und die Gravur "Lehr" auf dem Schlitten zum Ausdruck kam.
Unter der Gravur wurde der Schlitten abgeschliffen, zuvor eventuell vorhandene Beschriftngen sind hier nicht mehr erkennbar.
Eine Seriennummer wurde per Elektrogravur auf Griffstück und Schlitten aufgebracht.

Detailfotos von den Stempeln folgen Morgen,
ich geh nu' nach Bett

Gunny

[Schub]

Anbei mein bulgarisches Gebrauchsmodell, die Fotos der Totale wurde leider durchgehend unscharf. Gebe Geld lieber für Waffen als für Fotoapparate aus...
mak1.JPG
mak2.JPG

[Michael]

Hallo Schub,

vielen Dank für das Einstellen Deiner bulgarischen Variante, freut mich! Hoffentlich bekommen wir die anderen Varianten mit der Zeit auch noch hin.

Deine Waffe stammt vom Hersteller Arsenal (10 im Kreis) und ist im Jahre 1988 hergestellt worden.

Bei den bulgarischen Waffen ist das Baujahr codiert in der Nummer angegeben, kann man leicht ausrechnen. Die ersten beiden Ziffern im Nummernblock geben die Anzahl der Jahre an. Die Fertigung der Makarov begann 1960 bei Arsenal, in Deinem Fall also:

1960 + 28 = 1988

Gruß

Michael


P.S. Gunny, wann kommen die Stempel von Deiner DDR-Makarov?

[Gunner]

Gerade mal eine Woche von unseren Freunden aus Poznan zurück,
kann ich Euch heute mit der "Pistole 83" die aktuellste polnische Variante der Makarov zeigen.

Auf den ersten Blick erkennbar ist sie am verriegelten Zerlegehebel. Die Waffe verfügt nicht mehr über den klabbaren Abzugbügel als Zerlegebügel.
Das Design erscheinzt mir etwas kantiger, die "inneren Werte" scheinen unverändert geblieben zu sein, mit Ausnahme der geänderten Zuführrampe des Laufes.

Das Kaliber blieb das bewährte 9mmx18 Makarov, die Treffpunktlage war dei 5 Schuß überzeugend gut und machte Spaß auf mehr....

[MrSheepy]

Gar nicht mal schlecht die kleine Pistole... Ich denk mal, das der starre Lauf noch ein wenig zur Präzision beiträgt... Mit etwas Übung sicherlich eine schicke (günstige) Dienstpistole

[Michael]

Danke für die Bilder, Volker!

Was habt Ihr sonst noch an Waffen geschossen?

Gruß

Michael

[Gunner]

Leider "nur" 'ne Glock.
Bitte nicht falsch verstehen, ich war auf Ostblockwaffen aus.....

[Michael]

Leider "nur" 'ne Glock.
Bitte nicht falsch verstehen, ich war auf Ostblockwaffen aus.....

Kann ich gut verstehen, besonders, wenn man dann mal im Ostblock unterwegs ist. So ein PSM-Test z.B. wäre wirklich mal was!

[Melanie_Daniels]

Mal eine andere Frage im Zusammenhang länderbedingten Unterschieden:

Es soll auch chinesische Griffschalen mit mehr als einem Stern geben. Hat hiervon jemand ein brauchbares Foto ?

[Der Sheriff]

Chinesische Makarow M59

Hallo Melanie,

diese Griffschalen für die chinesische Makarow M59 gibt es wirklich.

Anbei zwei Bilder davon.

Gruß,

Bernhard

[Melanie_Daniels]

Danke !!!