Hallo zusammen,
heute möchte ich ein anderes schickes historisches Bajonett vorstellen, dessen Design mir sehr zusagt. Es handelt sich um das Mle 1874 Gras Bajonett.
Das Mle. 1874 Gras war das erste Gewehr in der französischen Armee, das anstelle von Pappatronen (wie beim Chassepot Gewehr) Metallpatronen nutzte. Einige Gras Gewehre wurden noch aus dem Chassepot Gewehr auf die neuartige Metallpatrone umgerüstet. Andere sind dagegen komplett neue Serienfertigungen. Das Bajonett hat daher auch eine vergleichbare Bajonettaufnahme wie das Vorgängermodel Mle. 1866 Chassepot (siehe Bild 06 + 07 und vergleiche hierzu: Mle. 1866 Chassepot Bajonett sowie Preußisches Beutebajonett Modell Chassepot).
Das Gras-Bajonett war das letzte Schwertbajonett der französischen Armee, der Nachfolger - das Mle. 1886 Lebel Bajonett - hatte bereits eine nadelartige Klinge mit kreuzartigem Querschnitt (in etwas vergleichbar mit einem Mosin-Nagant 1891/30 oder Mod. 44 Bajonett). Die Klinge hat nicht mehr die damals so beliebte Yatagan-Form, sondern eine spitze, T-förmige, Dreikantklinge.
Das hier vorliegende Bajonett hat einen insgesamt guten Erhaltungszustand. Einzig die Bajonettscheide hatte arg gelitten und war sehr rostig. Die Klinge ist dafür zu 95% spiegelblank und trägt die schon vom Chassepot Bajonett bekannte Herstellergravur auf dem Klingenrücken. Bei diesem: Mre d' Armes de St. Etienne 9bre 1879 (= Waffenfabrik in St. Etienne, November 1879)
Um den ganzen alten Schmutz und Rost (vor allem von der Scheide) zu entfernen, und um das Schätzen für längere Zeit zu konservieren, habe ich folgendes gemacht:
1. Das gesamte Bajonett mitsamt Scheide und kleiner Bürste mit etwas Seifenwasser abgerieben. Danach getrocknet. Das entfernte erstmal den ganzen Staub und anderen öberflächlichen Schmutz.
2. Mit etwas Rostlöser und einer Messingbürste so gut es ging den vorhandenen Rost entfernt (hier war wg. der genieteten Holzgriffschalen, die sich nicht eifnach entfernen lassen, vorsicht angebracht).
3. Die Holzgriffschalen mit etwas Schaftol behandelt (bisher 2 Durchgänge, wird wohl noch einen 3. geben).
4. Den Messingknauf mit etwas Politur von der vorhandenen fleckigen Patina befreit. Momentan glänzt er zwar wie neu, aber in ein paar Monaten hat er dafür eine schöne, gleichmäßige Patina zurück und passt hervorragend zu seinem älteren Bruder in meine Bajo-Kiste.
5. Alle Metallteile dünn eingeölt.
Grüße
Thomas
heute möchte ich ein anderes schickes historisches Bajonett vorstellen, dessen Design mir sehr zusagt. Es handelt sich um das Mle 1874 Gras Bajonett.
Das Mle. 1874 Gras war das erste Gewehr in der französischen Armee, das anstelle von Pappatronen (wie beim Chassepot Gewehr) Metallpatronen nutzte. Einige Gras Gewehre wurden noch aus dem Chassepot Gewehr auf die neuartige Metallpatrone umgerüstet. Andere sind dagegen komplett neue Serienfertigungen. Das Bajonett hat daher auch eine vergleichbare Bajonettaufnahme wie das Vorgängermodel Mle. 1866 Chassepot (siehe Bild 06 + 07 und vergleiche hierzu: Mle. 1866 Chassepot Bajonett sowie Preußisches Beutebajonett Modell Chassepot).
Das Gras-Bajonett war das letzte Schwertbajonett der französischen Armee, der Nachfolger - das Mle. 1886 Lebel Bajonett - hatte bereits eine nadelartige Klinge mit kreuzartigem Querschnitt (in etwas vergleichbar mit einem Mosin-Nagant 1891/30 oder Mod. 44 Bajonett). Die Klinge hat nicht mehr die damals so beliebte Yatagan-Form, sondern eine spitze, T-förmige, Dreikantklinge.
Das hier vorliegende Bajonett hat einen insgesamt guten Erhaltungszustand. Einzig die Bajonettscheide hatte arg gelitten und war sehr rostig. Die Klinge ist dafür zu 95% spiegelblank und trägt die schon vom Chassepot Bajonett bekannte Herstellergravur auf dem Klingenrücken. Bei diesem: Mre d' Armes de St. Etienne 9bre 1879 (= Waffenfabrik in St. Etienne, November 1879)
Um den ganzen alten Schmutz und Rost (vor allem von der Scheide) zu entfernen, und um das Schätzen für längere Zeit zu konservieren, habe ich folgendes gemacht:
1. Das gesamte Bajonett mitsamt Scheide und kleiner Bürste mit etwas Seifenwasser abgerieben. Danach getrocknet. Das entfernte erstmal den ganzen Staub und anderen öberflächlichen Schmutz.
2. Mit etwas Rostlöser und einer Messingbürste so gut es ging den vorhandenen Rost entfernt (hier war wg. der genieteten Holzgriffschalen, die sich nicht eifnach entfernen lassen, vorsicht angebracht).
3. Die Holzgriffschalen mit etwas Schaftol behandelt (bisher 2 Durchgänge, wird wohl noch einen 3. geben).
4. Den Messingknauf mit etwas Politur von der vorhandenen fleckigen Patina befreit. Momentan glänzt er zwar wie neu, aber in ein paar Monaten hat er dafür eine schöne, gleichmäßige Patina zurück und passt hervorragend zu seinem älteren Bruder in meine Bajo-Kiste.
5. Alle Metallteile dünn eingeölt.
Grüße
Thomas