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Waffe der Woche - Trainingsgewehr No. 2 Mk. IV* (Indien)

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    Waffe der Woche - Trainingsgewehr No. 2 Mk. IV* (Indien)

    Noch dürftiger als zur australischen Version ist die Literaturlage zur indischen Variante des Gewehrs. Selbst in vielen dicken Büchern zu den Enfield-Gewehren kommt sie nicht vor. Dies nicht völlig ohne Grund:

    Ähnlich wie in Australien bestand aus topografischer Sicht kaum Handlungsbedarf für das Training mit Kleinkaliberwaffen. Große Schießstände für das Großkaliberschießen standen in ausreichender Zahl zur Verfügung. Aber auch der Kostenfaktor war nur eingeschränkt relevant – lange bevor in Indien Waffen produziert wurden stand eine leistungsstarke Munitionsfabrik zur Verfügung, in der die ersten Versuche zur Entwicklung rauchlosen Pulvers bereits vor dem Mutterland durchgeführt wurden. Die Zynikerin würde noch hinzufügen, daß an der Nordwestgrenze zu Afghanistan immer wieder auch noch die Möglichkeit zum Schießen auf bewegliche Ziele bestand. So betrachtet ließ das Land keine Wünsche der Militärs offen. Und dem entsprechend läßt sich für die gesamte britische Kolonialzeit nach meinem Kenntnisstand bisher keine Fertigung des No. 2 Mk. IV* in der Rifle Factory Ishapore nachweisen.

    Erste Exemplare sind bislang erst ab dem Jahr 1954 gesichert bekannt – ein Sammler will auch ein Exemplar aus dem Jahr 1952 haben. Fotos davon sind aber bisher nicht veröffentlicht. Die Gewehre entsprechen der damals in Indien gefertigten Version des No. 1 Mk. III* mit deren Besonderheiten. Das betrifft einmal die Ausführung des Bajonetthalters einschließlich Kornschutz. Zu finden ist aber auch die für die indische Fertigung typische Querschraube im Schaft. Beschriftet ist das Gewehr mit dem indischen Staatswappen, Herstellerangabe, Herstellungsjahr und Typenbezeichnung. Die Typenbezeichnung wurde von den Briten übernommen. Bei der Beschriftung wurden aber arabische Ziffern verwendet und der Stern wirkt ein wenig wie das Anhängsel des Herstellungsjahrs.

    Aufgrund einer Änderung bei den Typenbezeichnungen nach der Einführung der indischen Version des FAL bereitete die Übernahme Typenbezeichnung des No. 2 Mk. IV* ab dem Jahr 1963 gewisse Probleme: Eine ab diesem Zeitpunkt gefertigte Variante des No. 1 Mk. III* im Kaliber 7,62x51 trug nämlich die Bezeichnung „Rifle 7,62 mm 2A“. Die Verwechselungsgefahr mit der britischen Typenbezeichnung der Trainingsversion war vorprogrammiert. 1968 änderten die Inder die Beschriftung der neu gefertigten Trainingsgewehre in „Rifle No. 2 Mk. 4*“, was das Problem aber nicht wirklich löste.

    Wie lange und in welcher Stückzahl der No. 2 Mk. IV* in Indien tatsächlich gefertigt wurde, ist unbekannt. Realstücke sind mir bisher nur aus den Fertigungsjahren 1954 und 1968 begegnet, wobei es von der Beschriftung her im Jahr 1968 beide Versionen (mit und ohne dem Zusatz „Rifle“) gab.

    Auch wenn das Gewehr No. 2 Mk. IV* ab 1963 ebenfalls als Trainingsgewehr für das Gewehr 2A eingesetzt wurde, blieb ihm der leere Magazinkasten des No. 1 Mk. III als Hülsenfang erhalten.
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