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Seitengewehr 1871/84

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    Seitengewehr 1871/84

    Hallo,
    ich habe vor einiger Zeit ein Bajonett geerbt und habe etwas nachgeforscht und nachforschen lassen, da ich in dem Thema nicht wirklich drin bin.

    Es handelt sich um ein "Seitengewehr 1871/84", wie es ab 1884 hergestellt wurde. Der Hersteller ist Weyersberg Kirschbaum & c, Solingen. Seitengewehr und Scheide sind beide nummerngleich.
    Das Bajonett wurde vermutlich also sogar vor dem ersten Weltkrieg hergestellt.
    Laut Stempelungen lässt es sich der 41. Waffe der 12. Kompanie des
    "K. u. k. Böhmisches Infanterieregiment „Albrecht von Württemberg“ Nr. 73" zuordnen. Hier wurde es im 1. Weltkrieg verwendet.
    Nach dem ersten Weltkrieg wurde das Bajonett dann wohl eingelagert.
    Im Jahr 1944 kam es dann wieder zum Einsatz. Und zwar beim "Munitionsdepot der 1. Armee" der Wehrmacht.

    Sind meine Informationen soweit verifizierbar? Was hat das gute Stück denn an Wert?
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    Wer Freiheiten aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, verdient weder Freiheit noch Sicherheit. - Benjamin Franklin

    #2
    Hallo!

    Ich danke, daß Du das Modell 71/84 richtig eingeordnet hast. Das Modell gab es mit kurzer und mit langer Hohlkehle. Du hast eines mit kurzer Hohlkehle. Es ist kein "Eigentumsstück", sondern ein tatsächlich ausgegebenes und geführtes Stück, daher mit Truppenstempel.

    Das deutsche Militär hat solche Bajonette geführt, nicht das österreichische. Und zwar für das Gewehr Modell 71/84. Das hatte die österreich-ungarische Armee nicht. Also kein österreichischer Truppenteil der K.u.K-Armee und nix Böhmen.

    Daher müßte die Entschlüsselung des deutschen Truppenstempels lauten:

    73. R. = Füsilier-Regiment General-Feldmarschall Prinz Albrecht von Preußen (hannoversches) Nr. 73 mit Standort in Hannover.

    12.41. = wie Du schon richtig entschlüsselt hast 12. Kompanie, Waffe 41

    Der Stempel wurde dann ausgestrichen, weil das Bajonett zu einem anderen Truppenteil kam. Bei diesem aktuellen Stempel IMD 1944 wird es schon schwieriger mit der Deutung.

    Daß das Bajonett 1944 nochmals geführt, und deswegen gestempelt wurde, halte ich für absolut unwahrscheinlich. Ich denke, daß das Bajonett zusammen mit dem Gewehr 71/84 vor dem 1. Weltkrieg ausgemustert, bzw. an "Hinterlandtruppen", eben wie Nachschub oder Depoteinheiten ausgegeben wurde. Daher würde ich den Stempel IMD 1944 eher als Munitions Depot und römisch "I" als 1. Armee(-corps) deuten. 1944 ist dann eher eine laufende Nummer.

    Das deutsche Militär hat übrigens auf dem Klingenrücken eine Stempelung mit Herrscher-Monogramm mit Krone und einer 2stelligen Jahresabnahme eingestempelt. Ich tippe mal zwischen 1886 bis 1889. Kannst ja mal ein Bild davon posten.

    Schönes nummerngleiches Teil.


    Mit besten Grüßen

    Tom

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      #3
      Uh, da habe ich total übersehen, dass du gepostet hast.

      Vielen Dank erstmal für die ganzen Infos. Um das IMD noch aufzulösen: Es handelt sich dabei um die I. Marine Division. 1944 scheint die Waffennr. zu sein. Damit hat das Ganze, wie vermutet, überhaupt nichts mit dem 2. WK zu tun.
      Das Seitengewehr habe ich mittlerweile an einen Sammler in den USA verkauft, der ein passendes Gewehr der I. Marine Division besitzt.
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