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Frage zu Schlagbolzen und Zündhütchen

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    Frage zu Schlagbolzen und Zündhütchen

    Hallo,

    ich habe mich vor ein paar Tagen hier angemeldet weil ich mich für die Technik von Waffen interessiere. Nun ist eine Frage aufgetaucht die ich hier gerne stellen würde.

    Wie hoch muss die Geschwindigkeit vom Schlagbolzen sein um ein Zündhütchen zu zünden? Gibt es überhaupt eine Mindestgeschwindigkeit damit gezündet wird oder wird auch gezündet wenn man sehr langsam den Schlagbolzen in das Zündhütchen drückt?


    Vielen Dank im Voraus.


    Mit freundlichen Grüßen

    Benjamin

    #2
    Hi Dragunov,

    wichtig bei der Schlagbolzengeschwindigkeit ist, dass dieser ausreichend schnell ist um seine Masse an das Zündhütchen zu bringen aber nicht zu schnell um dieses zu durchstoßen.

    Denn der Schlagbolzen wird durch das Schlagstück nur in Bewegung gesetzt. Durch diese Bewegung schnellt er raus, schlägt aufs Zündhütchen und "verschwindet" wieder.

    D.H. der Schlagbolzen wird nur "rausgekickt", so das er bei Patronenzündung quasi schon wieder in seiner Ursprungsstellung ist.

    Bei Revolvern war es ein langer Prozess, den Hahn so zu konstruieren, dass seine Masse ausreichte aber sein Eigengewicht nicht zu hoch war um hohe Schnellkraft zu erzeugen.

    Smith u. Wesson hat versucht das zu optimieren (wie viele andere Waffenhersteller natürlich auch).

    Viele Revolvermodelle und Pistolenmodelle wurden immer wieder mit neuen, optimaleren Hähnen, modifiziert.

    Gruß
    J.W.
    Gruss
    J.W.
    Irgendwann wirst Du feststellen, dass es etwas nicht mehr gibt obwohl es doch immer da war...
    und das nur, weil DU nicht dafuer gekaempft hast.
    s.o.d.

    Kommentar


      #3
      Die Geschwindigkeit ist nahezu irrelevant. Wichtig ist, mit welcher Energie der Schlagbolzen auftrifft. Wenn ich einen 0,1g schweren Schlagbolzen baue, kann der sehr schnell sein und wird trotzdem den Zündsatz nicht auslösen. Wenn der Schlagbolzen 500g wiegt, reicht eine minimale Geschwindigkeit aus.

      Das ist halt wie bei der Außenballistik. Nur V0 ist nicht wirklich aussagekräftig. Erst wenn ich weiß, wie schwer das Geschoß ist, macht diese Angabe wirklich sinn.
      Erma Sammler, Suche sämtliche Informationen, Unterlagen, Waffendaten, usw. von Erma, sowie Kontakt zu ehemaligen Mitarbeitern.

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        #4
        Hallo,

        danke für die Antworten.

        Ist zum Zünden des Zündhütchens also nur das Eindrücken wichtig, nicht die Geschwindigkeit mit der das gemacht wird?

        Könnte man also auch einen Stift nehmen der durch zB einen Elektromotor angetrieben mit nur 10mm/s ausfährt, solange das Zündhütchen nicht zerstört wird?

        Kommentar


          #5
          Hi Dragunov,

          mit dem Eindrücken des Zündhütchen ist es nicht allein geschehen.

          Innerhalb des Zündhütchens (bei Boxerzündung) befindet sich ein sogenannter "Ambos" der als Widerlager zum auftreffenden (durch den Schlagbolzen durchgeführten Kick) Zündhütchenblech dient. Hierdurch wird nun der schlagempfindliche Zündsatz gezündet.

          Bei einer anderen Zündungsart (Berdanzündung) befindet sich besagter Ambos als Bestandteil der Hülse im Zündloch. Das Prinzip ist das gleiche.

          Das Geheimis der Zündauslösung liegt im Eigengewicht und der optimalen Geschwindigkeit des Schlagbolzens, um einen möglichst schnellen Zündvorgang einzuleiten.

          Ein zu schwerer ist zu lange unterwegs, während ein zu leichter nicht genug Masse hat.

          Man kann darüber stundenlang philosophieren.....

          Ob das nun auch so funktioniert wie Du es vorschlägst hängt wieder von den o.g. Faktoren ab.

          Gruß
          J.W.
          Gruss
          J.W.
          Irgendwann wirst Du feststellen, dass es etwas nicht mehr gibt obwohl es doch immer da war...
          und das nur, weil DU nicht dafuer gekaempft hast.
          s.o.d.

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            #6
            Mahlzeit,

            natürlich kannst du den Eindruck eines Schlagbolzens erreichen, indem du einen 100kg schweren "Schlagbolzen" ganz, ganz langsam auf das Zündhütchen setzt. Solange das Verhältnis zwischen Masse und Geschwindigkeit gleich bleibt, erhältst du eine gleich Einschlagtiefe. Da das Zündmaterial im Zündhütchen jedoch vorrangig schlagempfindlich ist, sollte die Einwirkzeit möglichst kurz sein.

            Um die Tiefe des Einschlags und somit die zu verwendende Schlagbolzenfeder zu ermittlen, bedient man sich s.g. genormter Kupferstauchzylinder. Diese werden anstatt des Zündhütchens eingesetzt. Es wird dann die Einschlagtiefe gemessen. Für Gewehre sind ca. 0,35mm bis 0,45mm Einschlagtiefe üblich. Da die Muni-Hersteller unterschiedliche Härten beim ZH-Material haben, wird halt auf einen genormten Zylinder abgeschlagen und danach die Federkraft ausgesucht. Die Geschwindigkeit ergibt sich dann aus dem Bauraum und der Federlänge die rein passt, ebenso wie die Schlagbolzengröße (Gewicht).
            Zuletzt geändert von stfltrap; 11.02.2011, 12:11. Grund: Ergänzung
            gruß Florian


            ________________

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