Nachdem ich meine Schützenkameraden bat, sich in den Vorbereitungsraum in Sicherheit zu bringen und erst nach dem 2.Schuss wieder zurückzukommen, habe ich das .41Remington Magnum Feuer wieder entfacht.
In der Reihe meiner persönlichen Schusstests hat mich diesmal folgender Revolver begleitet :
- Smith & Wesson Mod. 657 / 4 Zoll, Kaliber .41Remington Magnum, Baujahr 1986, ungeschossen (außer amtl.Beschuss).
Auswahlgrund: Schönheit vor Alter!!
Der Smith & Wesson Model 657 ist eines der wenigen Revolvermodelle im Kaliber .41Remington Magnum (Bild 2).
Eine Patronenentwicklung, welche die Lücke zwischen der .357 Magnum und der .44Remington Magnum schließen sollte. Dies ist ihr aber nicht geglückt. Siehe meinen Bericht „Wandler zwischen den Welten“ www.waffen-welt.de/showthread.php?t=3227
Der 657er basiert auf der Modelentwicklung des S&W Mod. 57 von 1964. Die 6 vor der Modellnummer sagt aus, das es sich um eine Stainless - Ausführung handelt. Aufgebaut auf dem Stainless Target N-Rahmen mit *Square-butt Griffstück und geflutete Trommel.
*Eckiges Griffstück
In dieser Version wirkt der 657er m.E. wesentlich bulliger, als das brünierte 57er Model mit 6 Zoll Lauf (Bild 3).
Die Standardversionen waren mit 4, 6 und 8 ¾ Zoll Lauf erhältlich. 1988 wurde die Produktion mit 4 Zoll Lauf eingestellt. Neben den Standardmodellen gab es eine Reihe von Sondermodellen mit verschiedenen Lauflängen.
Nachdem ich die passende Munition hergestellt habe, wurde es ein Schießen mit doppelter Spannung!!
A : Die Laborierung und
B : Das Schussverhalten des Revolvers
Technische Daten des Smith & Wesson 657 (4Zoll):
Gesamtlänge : 240mm
Lauflänge : 105mm
Kaliber : .41Remington Magnum
Trommelkapazität : 6 Patronen
Visierlänge : 150mm
Gewicht : 1290gr.
Allgemeine Merkmale:
Die montierte Mikrometervisierung lässt eine Höhen- und Seitenverstellung (mit Schraubenzieher) der Kimme zu. Das Korn, ein Rampenkorn, ist fest auf dem Lauf angebracht. Es gibt keine Visiermarkierung. Ausgestattet mit dem target hammer, smooth combat trigger sowie den klassischen Goncalo Alves Griffschalen, mit S&W Medaillon (Bild 4).
Die Leistungsdaten der Patrone .41Remington Magnum:
Hülsenlänge : 32,7mm
Geschossgewicht : 13,6gr (210grn)
Mündungsgeschwindigkeit (Vo) : 395m/s
Energieabgabe (Eo) : 1065 J.
Zum Vergleich die Leistungsdaten der .357Magn. & .44RemMagn.:
Hülsenlänge : 32,7mm / 32,6mm
Geschossgewicht : 10,3gr (158grn) / 15,5gr (240grn)
Mündungsgeschwindigkeit (Vo) : 445m/s / 410m/s
Energieabgabe (Eo) : 1080 J. / 1310 J.
Folgende Munition habe ich verwendet:
Wiedergeladene Munition, Hülse STARLINE, Geschoss SIERRA .410/210grs, Zündhütchen CCi LP u. MUROM (former PMC) LP. Pulver N320 8,0grs.
Mit der Laborierung ist ein Erreichen der Fabrikladung zu mehr als ¾ möglich.
Das Schussprogramm für den Revolver sah so wie folgt aus:
Entfernung 15 Meter :
- 5 Schuss, Spiegel aufsitzen lassen
- Feststellung der Treffpunktlage (ggf. Visier Justieren)
- je 5 Schuss nach Justierung
Abschlußscheibe Entfernung 25 Meter :
- 10 Schuss
Unerwartet:
Es gab einen spürbaren Unterschied zwischen der Munition mit den CCi und den mit MUROM Zündhütchen verladenen Patronen. Die Patronen mit den MUROM Zündhütchen haben im Gegensatz zu den mit CCi Zündhütchen versehenen Patronen eine wesentlich höhere Energieentwicklung aufgebaut. Man kann das deutlich am Hülsenbodenabdruck erkennen. (Bild 5).
Auswertung des 657er`s:
+ Gewicht und Rückschlagenergie sind ausgewogen, die Waffe ist im Schuss gut zu kontrollieren
+ DA Abzug in Spann- und SA – Abzug unnachahmlich gut für eine Serienwaffe
+ Gute Visierung, zur schnellen Zielaufnahme auch auf große Entfernung geeignet
+ Handlage mit Standard Griff sehr gut
+ Schnelles Entladen und Laden der Trommel auch ohne Ladehilfe
+ Kein Probleme bei der verwendeten Munition, Schlagbolzenabdruck gleichmäßig
Gesamtpunkte von 6 möglichen:
S&W Mod. 657 = 6
Persönliches Fazit:
Nachdem ich durch das Herstellen der Munition dem Revolver seinen Herzschlag zurückgab, bin ich selbst (wie wohl fast immer) sehr positiv überrascht.
Tatsächlich findet sich hier der Mittelweg zwischen .357 und .44 Magnum.
Erstaunlich, dass sich damals schon das Kaliber nicht durchgesetzt hat. Heute ist wohl, aufgrund er Umstellung auf Selbstladepistolen, der Zug endgültig abgefahren. Was allerdings nicht heißt, dass die Waffe für den jagdlichen- oder sportlichen Einsatz, nicht attraktiv wäre.
Die von mir laborierte Patrone zeigte ein ordentliches und beeindruckendes Leistungsbild, vor allem die mit den MUROM Zündhütchen. Sicherlich ist hier durch die Verwendung von anderen NC-Pulversorten und der gezielten Auswahl von Zündhütchen, eine noch optimalere Laborierung möglich. Eine Versuchsreihe ist es allemal wert.
Die Abzugwiderstände des Spann- und des SA-Abzuges sind typisch für S&W.
Die Visiereinstellung reagiert prompt und präzise wie man auf der Anschußscheibe (15mtr.) sehen kann (Bild 6). (Grp1 rot; Grp2 gelb; Grp 3 grün)
Das Ergebnis auf 25mtr. ist ebenfalls für eine kurze Visierlinie zufriedenstellend (Bild 7).
Einen Sieger gab es heute nicht. Dieser wird erst sich zeigen, wenn ich mein Model 57 zum Schusstest führe…to be continued…. (Bild 8).
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