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Enfield der Woche - Pakistanischer Enfield No. 4 Mk. II

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    Enfield der Woche - Pakistanischer Enfield No. 4 Mk. II

    Mit der Teilung Indiens entstand im moslemischen Teil Pakistan ein unerwartetes Problem. Der größte Teil der Waffenindustrie befand sich im hinduistischen Teil, so dass dieser in den verschiedenen Kriegen zwischen beiden Ländern einen nicht unerheblichen Vorteil hatte.

    Um ihn auszugleichen kauften die Pakistanis 1953 von der Birmingham Small Arms Company das in Abwicklung befindliche Werk in Shirley. Noch im gleichen Jahr begann dort die Serienproduktion des Enfield No. 4 Mk. I (während in Indien bis mindestens 1962 der No. 1 Mk. III produziert wurde). Als die Briten die Herstellung der Enfield-Gewehre mit der Einführung des L1 endgültig einstellten, schlugen die Pakistanis erneut zu und erwarben die nicht mehr benötigten Maschinen der Waffenfabrik Fazerkerley. Ihre eigene Waffenfabrik hatten sie in Wah errichtet, wo der Maschinenpark beider ehemals britischen Firmen zusammengeführt wurde. Ab ca. 1957/58 wurde die Produktion auf den No. 4 Mk. II umgestellt. Sie dauerte bis ca. 1961.

    Die in Pakistan hergestellten No. 4 Mk. II sind wie das britische von hervorragender Verarbeitungsqualität. Sie unterscheiden sich lediglich in der Bestempelung. Die obere Zeile auf der Beschriftung an der linken Systemwand ist noch weitgehend identisch mit der britischen Waffe. Die untere beginnt mit dem Herstellungsjahr (hier 1961), gefolgt von der Herstellerangabe (P.O.F. für Pakistan Ordnance Factory) und die wiederum gefolgt von der fünfstelligen Seriennummer mit vorangestelltem Buchstaben. Die Umstellung vom No. 4 Mk. I auf den No. 4 Mk. II erfolgte dabei im Bereich Bxxxxx. Auf dem Band zwischen Vorderschaft und Kolben ist auf der linken Seite darüber hinaus noch einmal ein P mit dem Herstellungsjahr eingestempelt. Gleiches findet sich auf verschiedenen Waffenteilen (hier beispielhaft die Schlagbolzenmutter).

    Zusammen mit dem Gewehr produzierte Pakistan das Bajonett No. 9. Interessanterweise wurde letzteres in den 80-er Jahren bereits in großem Umfang auf dem Sammlermarkt angeboten, während die Gewehre heute noch ausgesprochene Raritäten sind. In den USA findet man sie inzwischen aber häufiger auf dem Sammlermarkt.
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    #2
    Es wundert mich doch zu lesen, daß die pakistaner bei allem Nationalstolz die Herkunft ihrer Waffen eher minimalistisch auf selbigen verewigen.

    Wie unterscheiden sich den moslemeische No.9'er von den anglikanischen?

    Gunny
    Sie sind unbewaffnet! Das ist gegen die Vorschrift! !(Aeryn Sun zu John Crichton in Farscape)

    Nichts ist gut in Afghanistan! (Margot Käßmann, Heiligabend 2009
    , aktueller denn je)

    I like the shiny steel and the polished wood ! (Steve Lee: I Like Guns)

    Kommentar


      #3
      Zitat von Gunner Beitrag anzeigen
      Wie unterscheiden sich den moslemeische No.9'er von den anglikanischen?

      Gunny
      Im wesentlichen auch nur durch den Stempel P.O.F.

      Da findet man gelegentlich aber auch Stücke, die tatsächlich auch das Staatswappen (Halbmond mit Stern) tragen. Die schreiben die meisten Autoren dann wegen des Stempels aber unzutreffenderweise der Türkei zu.

      Das Phänomen der minimalistischen Bestempelung findet sich gelegentlich auch bei den indischen Enfields aus Nachkriegsfertigung. Das Fehlen eines Staatswappens ist hier mitunter aber auch darauf zurückzuführen, daß die Waffen für den Export bestimmt waren. Indische Enfields der 50-er Jahren finden sich in nicht geringem Umfang in israelischen und irakischen (!) Arsenalen. Man könnte das die "I-Länder-Connection" nennen.

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