SchutzMasken.de Brownells Deutschland

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Enfield der Woche - Dschungelkarabiner mit Gewehrgranatgerät

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    Enfield der Woche - Dschungelkarabiner mit Gewehrgranatgerät

    Wie bereits beim Fallschirmjägergewehr angedeutet wollten die Briten aus dem Dschungelkarabiner ein komplettes Waffensystem, u.a. auch mit Trainingsversion und Scharfschützenversion, entwickeln.

    Ein Beitrag hierzu war auch das hier abgebildete Gewehrgranatgerät. Es ist das erste britische Gewehrgranatgerät zur Aufnahme der amerikanischen Gewehrgranaten. Damit sollte nicht nur im Pazifik die Nachschubproblematik etwas entschärft werden. Es ist ein Trugschluß, dass die Vereinheitlichung von Waffen und Munition erst mit der NATO begann. Ab 1944 bewegten sich die britischen Entwicklungen halbautomatischer Gewehre sich im Hinblick auf die Munitionsversorgung bereits im amerikanischen Kaliber .30-06. So entstand auch der weitgehend die Großbritannien entwickelte SAFN in diesem Kaliber.

    Und ein Beitrag zur Vereinheitlichung war nun dieses Gewehrgranatgerät, das sich im Abschussbecher an denen für die amerikanischen Gewehre orientiert, in der Visierung an dem für den K98. Irrwitzigerweise wird die Visierung über eine Schnur befestigt, so dass ich mir nicht vorstellen kann, dass das besonders stabil ist. Das war aber nicht der Grund, weshalb von diesem Gewehrgranatgerät nur etwa 100 Exemplare gefertigt wurden. Das Problem lag vielmehr darin, dass das die Präzision des Gewehrs No. 5 ab einer Entfernung on 300 Metern zu stark nachließ und das Projekt daraufhin fallengelassen wurde.

    Die Vereinheitlichung der Gewehrgranaten wurde auf Basis des Gewehrs No. 4 fortgesetzt.

    Die Inder entwickelten in den 60-er Jahren für den Dschungelkarabiner ein Gewehrgranatgerät samt Visierung entsprechend dem in http://waffen-welt.de/showthread.php?t=1197 vorgestellten No. 4.

    Und die Briten waren 1945 übrigens nicht die einzigen, die an einer solchen Vereinheitlichung arbeiteten: Auch im fernen Australien wurde versucht, für den dort verwendeten Enfield No. 1 Mk. III einen Schießbecher zum Verschießen der amerikanischen Gewehrgranaten zu entwickeln. Das Endprodukt war eine Mischung aus altem und neuem Schießbecher. Die Australier verzichteten auf eine eigenständige Visierung und benutzten die Gewehrkimme, die in einem Winkel von 90 Grad aufgestellt wurde. Diesem Projekt bereitete das Kriegsende jedoch ein Ende.

    Das erste Foto zeigt den Dschungelkarabiner samt Schießbecher und Visierung. Das Bild entstand in einem Museum und mehr war leider nicht drin. Daß man auch ein selteneres Sammlerstück einmal zu Gesicht bekommen kann, zeigt das zweite Foto, das immerhin den Schießbecher zeigt. Und das dritte Bild zeigt ein wahrscheinlich noch selteneres Sammlerstück: Den australischen Schießbecher.
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von Melanie_Daniels; 15.06.2010, 09:04.

    #2
    Dem an sich nicht sonderlich präzisen Dschungelkarabiner per Bindfaden ein Zusatzvisier zu verpassen,
    entbirt nicht eines gewissen (britschen??) Sinns für Humor.

    Da die Patrone .3003 an sich schon recht kräftig ist, dürfte der Karabiner beim Verschießen von Gewehrgranaten (mit den üblichen "Anzündpatronen" ?) sich wohl gewaltig geschüttelt haben.

    kopfschüttelnd grüßt
    der Gunner
    Sie sind unbewaffnet! Das ist gegen die Vorschrift! !(Aeryn Sun zu John Crichton in Farscape)

    Nichts ist gut in Afghanistan! (Margot Käßmann, Heiligabend 2009
    , aktueller denn je)

    I like the shiny steel and the polished wood ! (Steve Lee: I Like Guns)

    Kommentar


      #3
      Was denn, was denn...

      Da gibt´s noch viel extremere Varianten:

      Es war einmal, in einer weit, weit entfernten Galaxie...
      Angehängte Dateien

      Kommentar


        #4
        Solche Scherzartikel wirken zwar wie aus einem Film, dienten jedoch zum Verschießen von Rauchgranaten und waren meist an Fahrzeugen montiert. Man nutzte dazu entweder ziemlich ramponierte Waffen oder Waffen, die man aus anderen Gründen nicht mehr benötigte - wie das kanadische Ross.
        Angehängte Dateien

        Kommentar


          #5
          Solch einen Gewehrgranatenaufsatz gibt´s auch für das Nr.4 Gewehr. Der wird auf das freistehende Laufstück geschoben und mit einer Rändelschraube fixiert. Eine seperate Visierung befindet sich dann auf dem Aufsatz zum Aufklappen. Übrigens, eines der umfangreichsten Bücher zum Thema Enfield ist das von Ian Skennerton "The Lee Enfield". Es ist zwar nicht gerade billig aber so gut habe ich noch nie fast 1,5 Kilo Wissen gebündelt gesehen.

          Kommentar


            #6
            Zum Thema Enfield gibt es wenig,was ich in den letzten 32 Jahren noch nicht irgendwo live gesehen oder in der Hand hatte, aber diese Ausführung des No. 4-Schießbechers gehört dazu, und das obwohl sie nach Skennerton überhaupt nicht so selten ist. Aber auch die "normale" Ausführung für den No. 1 ist ja auf dem Sammlermarkt vergleichsweise selten.

            Kommentar

            Lädt...
            X