In Großbritannien wurden erste ernsthafte Versuche, das Enfield-Gewehr zu einem Halbautomaten umzubauen erst ab 1918 unternommen. Dabei war den Erfindern so wenig Erfolg beschieden wie ihren Vorgängern in anderen Ländern. Da aber die Briten immer etwas hartnäckiger als der Rest der Welt waren, wurde am Umbau von Repetiergewehren zu Halbautomaten sogar noch dann herumgedoktert als andere Staaten bereits „richtige“ Halbautomaten einführten. Obwohl automatische Waffen in den USA und der Sowjetunion bereits 1936 eingeführt wurden, versuchten sich die Briten immer noch am Umbau ihrer Repetierer. Und auch die Einführung des G. 41 in die deutsche Wehrmacht hielt sie von weiteren Versuchen nicht ab.
Und das Hartnäckigkeit auch zum Erfolg führt, bewies der Neuseeländer Philipp Charlton, der 1941 nicht nur eine Umrüstmöglichkeit zum Halbautomaten entwarf. Ihm gelang darüber hinaus noch die Umkonstruktion eines Repetierers zum leichten Maschinengewehr. Letzteres gelangte als einziger Versuch in der Waffengeschichte, aus einem Repetiergewehr eine automatische Waffe zu bauen, tatsächlich auch zur Serienreife und in die Produktion. Vom Charlton MG wurden gleich zwei Versionen gebaut. Rund 2000 Waffen entstanden für die neuseeländischen Streitkräfte aus dem Umbau alter Lee Metford Gewehre. Diese Version wird meist als MG Charlton Mk. I bezeichnet. Als MG Charlton Mk. II werden 500 weitere Exemplare bezeichnet, die aus ausrangierten SMLE Mk. III für die australischen Streitkräfte gefertigt wurden. Beide Varianten unterscheiden sich im Feuerdämpfer und an der Ladebrücke des SMLE, die beim Umbau erhalten blieb. Für beide Varianten kann entweder das normale 10-schüssige Magazin werden oder ein modifiziertes Bren-Magazin.
Weniger Erfolg war dem Halbautomaten beschieden, auch wenn er durchaus einführungsreif erschien. Der Aufwand für dessen Produktion wurde auch vor dem Hintergrund amerikanischer Waffenlieferungen (inkl. Garand) an die neuseeländischen Streitkräfte als zu hoch angesehen.
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