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Ich war dran am 98er...

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    Ich war dran am 98er...

    Vor einigen Tagen habe ich einen K98 mit der Kodierung bnz.41 bekommen. An der Waffe befand sich auch ein Bajonett (Bild 1).
    Nach genauerem hinsehen fand ich einige Zeichen, Zahlen und Buchstaben. Das machte mich natürlich neugierig (wie immer eigentlich).

    Hinter der präzise eingeprägten Kodierung 42 CVL auf der Klinge verbarg sich der Hersteller Weyersberg, Kirschbaum & Co aus Solingen. Eine Traditionsfirma, die ihren Ursprung 1883 fand (Bild 2).
    Dieser Hersteller war wohl der wichtigste und größte Lieferant an Blankwaffen während des III. Reiches. Nach seiner großflächigen Zerstörung während des WKII, nahm die Firma 1956 wieder erfolgreich die Produktion von Blankwaffen wieder auf.

    Die Zahl 42,vor der Kodierung, gibt die Jahreszahl der Herstellung des Bajonettes an. In diesem Fall handelt es sich um das Bajonett mit der Bezeichnung M 84/98 III mit beidseitig gekehlter Klinge.

    Auf der gegenüberliegenden Klingenseite befindet sich eine Registriernummer, ebenfalls mit einem Buchstaben, die offenbar mit der Nummerngleichheit der Waffe nicht in Verbindung steht (Bild 2).

    Desweiteren fanden sich am unteren Teil des Griffes noch die Wehrmachtsabnahmestempel (Bild 3).
    Sie bestehen aus dem damals stilisierten Reichsadler, den Buchstaben WaA und einer mehrstelligen Zahl, die für den Namen des jeweiligen Wehrmachtsabnahmeinspektors stand.

    Der Griffrücken ist mit einem „Feuerblech“ versehen, welches u.a. die Wärmeübertragung des Laufes auf die Griffschalen mindern sollte (Bild 4).

    Auf der Bajonettscheide lassen sich nur noch schemenhaft Zahlen, Stempel und Buchstaben erkennen. Offenbar wurde diese mal überarbeitet bzw. neu lackiert oder gar ein Replikat (Bild 5).
    Da ich den authentischen Zustand der Blankwaffe noch nicht verändern möchte, auch wenn sich vielleicht noch eine kleine Geschichte dahinter verbergen könnte, wird das Feststellen einer Nummerngleichheit zwischen Bajonett und Scheide vorerst noch warten müssen.

    Wenn dieses Bajonett auch keinen großen Wert repräsentiert, so bin ich doch sehr überrascht welche Sorgfalt für die Herstellung und Bestempelung dieser Waffe aufgebracht wurde.

    Und so revidiere ich meine Meinung:
    Ein Bajonett ist einfach nur ein langes Messer, dass jemand sammelt der keine WBK bekommt…

    ...sondern es ist ein sammlungswürdiger Gegenstand der viel mehr erzählen kann als das, was man auf den ersten Blick sieht. Ich ziehe meinen Hut.
    Und so werde ich fortan dreimal hinschauen, wenn ich das nächste Bajonett in den Händen halte (Bild 6).
    Angehängte Dateien
    Gruss
    J.W.
    Irgendwann wirst Du feststellen, dass es etwas nicht mehr gibt obwohl es doch immer da war...
    und das nur, weil DU nicht dafuer gekaempft hast.
    s.o.d.

    #2
    Schöner Bericht von Dir ! Aber WaA hat im weitesten Sinne nix mit Wehrmacht zu tun. Sondern steht nur für Waffen Abnahme mit entsprechender Prüfernummer.
    Viel Spaß damit !

    Mike
    Ich suche alte mil. Waffenreinigungsutensilien, neue & alte Patronenmunition aller Art und Epochen, einschließlich Flintenmunition sowie Schachteln, gern auch ganze Sammlungen & Restposten (MES f. Munition aller Art vorhanden)

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      #3
      N Abend JW und Mike,

      nixdestotrotz steht das ganze Prozedere für deutsche Gründlichkeit, die auch bis oftmals kleinste Detail rekonstruierbar ist.

      Ich z.B. kann mit der ganzen Stempelei nix anfangen, aber wenn wer Interesse dafür hat............. Respekt davor
      MfG aus der schönen Pfalz

      Eins ist sicher - die Rente ( Norbert Blüm, anno die 90er, )
      Wir schaffen das ( Angela Merkel 2015, Und wen meint sie mit "wir" ?

      "Bevor isch misch uffreg, is mers egal ....." oder auch "Äner vun uns zwä is bleeder wie isch....."

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        #4
        Hi Mike, Hi Matthias,

        @Mike
        vielen Dank.
        Also ich hatte doch glatt gedacht, dass WaA = Wehrmachtsabnahme Amt bedeutet. Sowie das dort arbeitende Personal der Wehrmacht angehörte. Die jeweilige Nummer des Stempels auch einer Person zugeordnet werden konnte.

        Ähnlich wie es heute bei den Waffen für die Bundeswehr geschieht (Bild 1), da kann die Zahl unter dem Güteprüfstempel ebenfalls einer Person zugeordnet werden. Diese Siegel findet man nur auf Dienstwaffen wieder. Nicht auf Waffen, die generell für den zivilen Markt bestimmt sind.

        Parallelen gibt es hier auch zu den Schweden (http://www.waffen-welt.de/showthread.php?t=4127 ).

        Nebenbei habe ich herausgefunden, dass Waffen mit dem Abnahmestempel WaA63 hauptsächlich an bestimmte Wehrmachtsverbände ausgeliefert wurden.

        Vielleicht findet sich ja jemand, der Licht ins Dunkel bringen kann. Ordonanzwaffen sind ein ganz neues Gebiet für mich .

        @Matthias
        in der Tat mein Lieber, es geht um die Gründlichkeit. Die hat mich dabei echt beeindruckt. Man(n) wird sicherlich nicht jeden Stempel auf anhieb identifizieren können, aber wenn man einen findet, finde ich, sollte man ihn nicht einfach so hinnehmen. Ganz nach deutscher Gründlichkeit eben...
        Angehängte Dateien
        Gruss
        J.W.
        Irgendwann wirst Du feststellen, dass es etwas nicht mehr gibt obwohl es doch immer da war...
        und das nur, weil DU nicht dafuer gekaempft hast.
        s.o.d.

        Kommentar


          #5
          Zitat von John Wayne Beitrag anzeigen
          @Mike
          vielen Dank.
          Also ich hatte doch glatt gedacht, dass WaA = Wehrmachtsabnahme Amt bedeutet. Sowie das dort arbeitende Personal der Wehrmacht angehörte. Die jeweilige Nummer des Stempels auch einer Person zugeordnet werden konnte.

          Ähnlich wie es heute bei den Waffen für die Bundeswehr geschieht (Bild 1), da kann die Zahl unter dem Güteprüfstempel ebenfalls einer Person zugeordnet werden. Diese Siegel findet man nur auf Dienstwaffen wieder. Nicht auf Waffen, die generell für den zivilen Markt bestimmt sind.

          Parallelen gibt es hier auch zu den Schweden (http://www.waffen-welt.de/showthread.php?t=4127 ).

          Nebenbei habe ich herausgefunden, dass Waffen mit dem Abnahmestempel WaA63 hauptsächlich an bestimmte Wehrmachtsverbände ausgeliefert wurden.

          Vielleicht findet sich ja jemand, der Licht ins Dunkel bringen kann. Ordonanzwaffen sind ein ganz neues Gebiet für mich .

          @Matthias
          in der Tat mein Lieber, es geht um die Gründlichkeit. Die hat mich dabei echt beeindruckt. Man(n) wird sicherlich nicht jeden Stempel auf anhieb identifizieren können, aber wenn man einen findet, finde ich, sollte man ihn nicht einfach so hinnehmen. Ganz nach deutscher Gründlichkeit eben...
          Hallo,
          der WaA 63 war einem bestimmten Abnahmeoffizier zugeteilt.
          Dieser arbeitete von 1934/35 bis 1939 bei Mauser in Oberndorf, und wechselte dann nach Brno/Brünn.
          Er findet sich auf allen K98k mit den Codierungen S/42, 42,sowie dot.
          Und das waren mehrere Millionen, die unter anderem auch nach Portugal geliefert wurden. Wem meinst du, sollen die zugeteilt gewesen sein?
          Dein S 84/98 ist ein in der CSSR oder DDR überholtes Stück. Das erkennt man am geriffelten Feuerschutzblech. Warum dies erfolgte ist bislang ungeklärt. Die meisten S84/98 von 34 - 45 stellte Hörster her.
          Grüße

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