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Mechanisches Tuning an der Glock

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    Mechanisches Tuning an der Glock

    Hallo zusammen,

    nachdem ich meiner Glock gestern den letzten Schliff in Sachen Abzugstuning verpasst habe, dachte ich mir, ich zeige Euch mal wie die Sache funktioniert.

    Vorweg eine wichtige Anmerkung: Ich übernehme keinerlei Haftung für die Verwendung meiner Anleitung. Wenn Ihr unvorsichtig arbeitet und Eure Glock danach nicht mehr richtig funktioniert, dann ist es Eure Sache...

    Anwendung auf eigene Gefahr!

    Es wird folgendes Werkzeug benötigt:

    - Glock Zerlegewerkzeug oder alternativ ein kleiner Durchschlag

    - Abziehstein und Öl

    - Dremel oder anderes Multitool mit Polieraufsatz und Polierpaste

    Nach der Sicherheitsüberprüfung und dem feldmäßigen Zerlegen müsst Ihr Eure Glock in Einzelteile zerlegen, wie das funktioniert habe ich in einem anderen Beitrag schon mal gezeigt. Noch eine wichtige Anmerkung zum Zerlegen. Splinte werden immer von Links nach Rechts ausgepresst und von Rechts nach Links wieder eingepresst.



    Wenn Ihr Eure Glock schon mal so weit zerlegt habt, solltet Ihr die Gelegenheit gleich nutzen und eine umfassende Komplettreinigung durchführen. Besonders im Schlagbolzenkanal und im Bereich der Schlagbolzensicherung sauber machen. Auch Dreck und Pulverreste verschlechtern die Abzugscharakteristik!
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    Zuletzt geändert von Michael; 01.02.2009, 10:36.
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    “The 10mm Auto retains more kinetic energy at 100 yards than the .45 ACP has at the muzzle”

    #2
    Mechanisch bearbeitet werden Teile des Abzugsgestänges und des Schlagbolzens, man kann die Schlagbolzensicherung ebenfalls bearbeiten, dies habe ich aber nicht gemacht, da bei mir eh schon ein Tuningteil von LSPI verbaut ist. Wenn ich mal Zeit und Lust habe, zeige ich das Polieren der originalen Schlagbolzensicherung auch noch.

    Auf den Bildern im Anhang habe ich beispielsweise zwei Stellen am Schlagbolzen mit blauer Farbe markiert, an denen man an einer gut genutzten Glock Abriebstellen findet. Wenn Ihr Eure Glock zerlegt, werdet Ihr die Stellen selber sehen.
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      #3
      Ihr müsst Euch darüber im Klaren sein, dass es bei dieser Bearbeitung nicht um Materialabtrag geht!

      Es sollen lediglich Riefen und Grate entfernt werden um eine möglichst glatte Oberfläche zu erreichen! Also Glätten und Polieren - Kein Materialabtrag!

      Vorsicht: Alle Radien, Ecken und Winkel an den Teilen müssen zwingend erhalten bleiben, ansonsten habt Ihr eine Waffe, die nicht mehr sicher oder gar nicht mehr funktioniert!

      Auf den Bildern im Anhang sind die Stellen mit roter Farbe markiert, die bearbeitet werden.

      Auf dem ersten Bild seht Ihr die Bearbeitungsstellen am Schlagbolzen, die Kanten werden nicht bearbeitet, es geht um die Flächen.

      Auf den weiteren Bildern sieht man die Bearbeitungsstellen am Abzugsgestänge. Ebenfalls mit roter Farbe markiert.

      Auf dem letzten Bild sieht man auch noch mal gut die Abriebstellen von der Reibung im Originalzustand.
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        #4
        Das Glätten habe ich mit einem Arkansas Stein und Schleiföl gemacht, theoretisch könnte man die Glättarbeit auch direkt mit dem Dremel machen, aber davon würde ich abraten. Mit den Händen hat man bei der Arbeit mehr Gefühl, als mit einem elektrischen Gerät.

        Wichtig beim Arbeiten mit dem Abziehstein ist, dass die Teile absolut plan aufliegen und genügend Öl verwendet wird. Nicht zu fest aufdrücken, lieber mit mehreren Wiederholungen arbeiten. Zwischendrin immer wieder die Oberfläche reinigen und kontrollieren, nicht dass zuviel Material abgetragen wird.

        Die Oberfläche kann man wunderbar mit dem Fingernagel kontrollieren. Einfach langsam darüber fahren, man merkt sofort ob noch Riefen oder Unebenheiten vorhanden sind.
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          #5
          Wenn alle Teile geebnet und geglättet sind, geht es mit dem Polieren los.

          Dazu die Poliermasse auf den Aufsatz geben und mit geringer Geschwindigkeit und leichtem Druck arbeiten. Funktioniert wunderbar und geht sehr schnell.

          Auch hier das Ergebnis zwischendurch immer wieder kontrollieren.

          Das Endergebnis sollte so wie auf den Bildern im Anhang aussehen.

          Der Abzug meiner Glock war trotz der verbauten Tuningteile immer noch kratzig und hakelig, nach der mechanischen Bearbeitung war ich mächtig erstaunt, wie sehr sich die Charakteristik verbessert hat. Kein Kratzen und kein Haken mehr, ich bin begeistert!

          Sollte Jemand von Euch die Geschichte ebenfalls ausprobieren, würde ich mich über einen Bericht von Eurem Endergebnis freuen.

          Gruß

          Michael
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            #6
            Super Beitrag Michael . Wenn meine Glock wieder da ist, werd ich auch mal die Poliermaschine auspacken.
            sascha

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              #7
              Wirklich ein Klasse Beitrag!

              Was hälst Du denn alternativ von den auf EGUN angebotenen Titanschlagbolzen?
              Verbietet Hartschalenfrüchte! Jedes Jahr werden weltweit 150 Menschen von Kokosnüssen erschlagen!

              Mitglied im Komitee gegen die Entführung von Kühen durch Ausserirdische.

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                #8
                Zitat von MrSheepy Beitrag anzeigen
                Wirklich ein Klasse Beitrag!

                Was hälst Du denn alternativ von den auf EGUN angebotenen Titanschlagbolzen?
                Freut mich, wenn Euch die Anleitung gefällt!

                Die Teile aus egun sind m.M.n. keine Schlagbolzen aus Titan, sondern lediglich Titan nitrierte Originalteile. Ich muss dazu sagen, dass ich bisher weder einen echten Titanschlagbolzen noch so einen Titan nitrierten Schlagbolzen ausprobiert habe.

                Du meinst diese, oder?



                Bei einem Titan nitrierten Teil wird die Reibung sicherlich reduziert, aber ob man da eine spürbare Verbesserung gegenüber dem polierten Originalteil hat, kann ich mir persönlich nicht vorstellen. Wie gesagt, getestet habe ich so etwas noch nicht.

                Ein richtiger Titanschlagbolzen spielt preislich in einer anderen Liga, da geht es bei 100 Euro aufwärts los, Gunrack hatte früher die LSPI Titanschlagbolzen um 160 Euro im Angebot. Mittlerweile gibt es die Teile dort scheinbar nicht mehr. Ein Titanschlagbolzen verkürzt die Zündzeit der Waffe, da er wesentlich weniger wiegt.



                Gruß

                Michael
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                  #9
                  Ja, genau die meinte ich!

                  Wenn der Bolzen weniger wiegt, wie siehts denn dann mit der Zündung härter Zündhütchen aus?
                  Verbietet Hartschalenfrüchte! Jedes Jahr werden weltweit 150 Menschen von Kokosnüssen erschlagen!

                  Mitglied im Komitee gegen die Entführung von Kühen durch Ausserirdische.

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                    #10
                    Zitat von MrSheepy Beitrag anzeigen
                    Ja, genau die meinte ich!

                    Wenn der Bolzen weniger wiegt, wie siehts denn dann mit der Zündung härter Zündhütchen aus?
                    Wie gesagt, müsste man ausprobieren. Viele Tuningmaßnahmen gehen zu Lasten der Zuverlässigkeit der Waffe, ob es geänderte Schlagbolzenfedern sind oder eben der Schlagbolzen selbst. Ich habe aus meiner Glock mittlerweile rund 3.500 Schuss verschossen und dabei gab es bisher drei Störungen. Allesamt waren Zündstörungen, die in Verbindung mit der Wolf Munition aufgetreten sind. Die Patronen haben allesamt beim erneuten Abschlagen gezündet. Magtech, Remington, S&B und Co. zünden alle zuverlässig.

                    An einer Glock, die für Einsatz- oder Selbstverteidigungszwecke geführt wird, sollte man sowieso keine derartigen Tuning-Veränderungen durchführen. Da ich meine Waffe ausschließlich sportlich verwende, spielen mir die besagten 3 Störungen auf 3500 Schuss keine Rolle. Wobei noch nicht mal gesagt ist, ob es nicht an den Patronen selbst lag.

                    Gruß

                    Michael
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                      #11
                      Zitat von MrSheepy Beitrag anzeigen
                      Ja, genau die meinte ich!

                      Wenn der Bolzen weniger wiegt, wie siehts denn dann mit der Zündung härter Zündhütchen aus?
                      Moin

                      Was die Vermutung zulässt, daß derartige Tuningmaßnahmen geschätzt marginal sein dürften. (leichter halt, sonst nichts, außer vielleicht der Tatsache, daß Titan andere Festigkeitseigenschaften als normalerweise eingesetzte Stähle hat, und somit schlechtere Standzeitwerte haben muß)
                      Bei gleicher Feder wird man auf dem kurzen Weg kaum Kraftunterschiede feststellen können.
                      Das Weg/Zeit Diagramm muß günstiger ausfallen, und dürfte somit die Kraftkomponente ausgleichen (empirisch).

                      stefan
                      Erfahrung ist das, was man erlangt kurz nachdem man es hätte gebrauchen können.

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                        #12
                        Vergessts den Titanschlagbolzen, und die Rückholfedern und was da nicht alles im Netz angeboten werden, bei Hoher schusszahl (IPSC) z.b. funzt die Waffe dann nicht mehr richtig, is "standart" besser!
                        Das ist des Jägers Ehrenschild,
                        das er hegt und schützt sein Wild,
                        Weidmännisch jagt wie sich's gehört,
                        den Schöpfer im Geschöpfe ehrt.
                        (Otto v. Riesenthal, 1848)

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                          #13
                          Hallo Firestarter,
                          das ist ein weiterer interessanter und lehrreicher Beitrag von Dir!

                          Ich denke daran, an meiner Glock 17 die Werks-Abzugsfeder durch eine mit geringerem Zuggewicht auszutauschen. Weißt Du wohl, wohin ich mich am besten für den Kauf einer solchen Feder wenden sollte?

                          Und dieser "Zerlegestift" für die Glock, wo bezieht man den am besten?

                          Bei dieser Gelegenheit noch eine letzte Frage: mir war Unterschall-Munition mit 139 grain empfohlen worden, um den Hochschlag der Glock möglichst gering zu halten. Beim Händler gabs nur die 124er S&B, also nahm ich die zum Schießen. Welche Enttäuschung: von 100 abgegebenen Schuß wurden 7-8 x die Hülsen nicht korrekt ausgeworfen, sondern blieben "auf halbem Weg" zwischen Auswurffenster und Schlitten stecken. Das hab ich bisher mit meiner Glock noch nie erlebt, die ich auch schon im "NIcht-EU"-Ausland mit aller möglichen Munition geschossen hatte und sie hatte immer pflichtgemäß alles klaglos verdaut.
                          Welche Munition ist nach Deiner Erfahrung am bedienungssichersten für die Glock und bringt die besten Ergebnisse?

                          Gruß vom Strelnieks

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                            #14
                            Stimmt, mit einer ganz normalen 17er komme ich auch nicht aus dem schwarzen!!
                            No place for second best!
                            (Accuracy international)

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                              #15
                              Zitat von Strelnieks Beitrag anzeigen
                              Und dieser "Zerlegestift" für die Glock, wo bezieht man den am besten?
                              zb. hier:


                              Der Webshop für Waffenzubehör und Tuning rund um Glock und AR15. Keine Gimmicks, nur brauchbares Zubehör, das wirklich funktioniert!


                              gruß David

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