Das Wiederladen von 9mm Luger Munition ja auch nicht zwingend notwendig, da man gute Munition bei Abnahme von größeren Mengen für wenig Geld bekommen kann.
Also, warum dann die Mühe machen. Weis man doch auch, dass das Wiederladen von 9mm Luger Patronen kein leichtes ist. Zickig soll sie sein, keine Toleranzen akzeptieren, jede Ungenauigkeit bitter im Ziel bestrafen… und und und….. was man halt so hört.
Ist das wirklich so?
Obwohl sich in der letzten Zeit beim Schießen mit meiner Tanfoglio Gold Match im Kaliber 9mm Luger Ausreißer häuften, für die ich keine Erklärung hatte, war es mir stets egal. Ich griff ja bei Wettkämpfen immer auf Fabrikmunition zurück.
Aber irgendwann fing es doch an, dass mich diese Situation gewaltig nervte.
Herstellen tue ich meine 9mm Luger Patronen auf zwei unterschiedlichen Ladepressen (was ich übrigens mit fast jeder Munition mache, die ich Wiederlade).
Auf meiner Rock Chucker Supreme Presse rekalibriere ich die Hülse und setze das Zündhütchen. Habe ich eine ausreichende Zahl hergestellt, geht´s dann für die weiteren Arbeitsschritte in meine LEE Loadmaster, die schon seit über 30 Jahren in meinen Diensten steht.
Dort wird aufgeweitet, Pulver gefüllt, Geschoss gesetzt und Taper gecrimpt.
Das Ergebnis war eigentlich, aus den bekannten Gründen, zufriedenstellend. Und so störte es mich auch nicht, dass die OAL der Patronen Schwankungen im 10tel Bereich hatten. Auf die richtige Pulverfüllung konnte ich mich immer zu 100% verlassen.
Sobald die OAL der Patrone eine Länge von 29,00mm aufwies, streikte meine Tanfoglio. Ladehemmungen durch nicht vollständiges verschließen des Verschlusses waren die Folge. Gepaart damit, dass ich bei einer solch vorliegenden Ladehemmung nur mit Mühe den Verschluss wieder öffnen konnte. Im Training kein Problem.... bei Wettkampf gabs ja Fabrikmunition.
Nachdem ich nun meine letzten wiedergeladenen Patronen verschossen hatte, habe ich mich entschlossen die 9mm nur noch ausschließlich auf der Rock Chucker Supreme Presse zu fertigen.
Ich habe den LEE Matrizensatz auf das HORNADY Lock `N`Load Schnellwechselsystem umgerüstet und neu eingerichtet. Auf die Tapercrimpmatrize habe ich verzichtet. Den Crimp führe ich jetzt mit der Setzmatrize durch.
Als OAL stellte ich 28,25mm ein, unter Beibehaltung der Pulvermenge und der übrigen Komponenten.
Vorerst stellte ich LOSE zu je 5 Patronen mit unterschiedlichen Zündhütchen her, um in einer abschließenden Geschwindigkeitsmessung fest zu stellen, welche Laborierung die größten bzw. die kleinsten Geschwindigkeitssprünge aufweisen würde. Die grundsätzliche Vo soll dabei aber immer deutlich über 330 m/s liegen, was sie vorher mit einer Pulverfüllung von 4,2 grain N320 und jetzt mit 4,2grain LOVEX D032 nach altem Ladeprozess auch tat.
Im Anhang findet ihr das Messprotokoll mit allen notwendigen Angaben und den Geschwindigkeitswerten.
Was mir bei dieser Sache von Anfang an gefiel, war die Präzision der OAL. Egal welche Patrone ich aus dem LOS nahm, sie lagen nie unter 28,23 oder über 28,27mm….
Und nun schaut selbst…… und bildet euch ein Urteil.
Ein Feedback oder Erfahrungswerte wären sicher interessant.
Kommentar