Obwohl weniger bekannt wie der Revolver Mod. 29, war ihre hergestellte Stückzahl des Models 39 und den bis heute daraus entstandenen Versionen, wesentlich höher.
Initialfunke der Entwicklung war, dass die US-Streitkräfte nach Ende des WKII durch von der in der Wehrmacht geführten P 38, sehr beeindruckt waren.
Die P 38 war wesentlich besser in ihrer Handhabung und konnte, durch das Sicherungssystem und dem Spannabzug, wesentlich sicherer in feuerbereitem Zustand getragen werden.
Das nahm S&W zum Anlass eine DA - Pistole zu entwickeln. Die ersten Versionen waren aus Ganzstahl mit 4“ Lauflänge, Brüniert, Holzgriffschalen und verstellbarer Visierung.
Zu ihrem Konstruktionsmerkmal gehört auch, das der Abzug nicht auf die Schlossmechanik wirkte, wenn 1. die Waffe gesichert war oder 2. sich kein Magazin in der Waffe befand.
Die Militärausfertigungen hatten kein verstellbares Visier, verfügten aber über eine über die gesamte Magazinlänge eingefräste Sichtaussparung BILD 2, die dem Nutzer bei Magazinentnahme den Füllstand anzeigte.
Einige wenige der ersten Modelle hatten einen kleineren Sicherungshebel und waren nicht mit der Modelnummer bestempelt. Hergestellt wurden diese Modelle in der Zeit von 1954-1966. Insgesamt 927 Stück.
Von 1966 an wurde eine Modifizierung durchgeführt. Nun war es das Model 39-2 Bild 1 mit Aluminiumgriffstück, Carbonstahlverschluss und Rampenkorn.
Herstellungszeiträume der Modelle S&W 39 und ihrer Nachfolger waren :
I. Generation (Mod. 39) 1954 bis 1971
II. Generation (Mod 59 mit zweireihigen Magazin) 1971 bis 1988
III Generation ( Mod 1000er Serie u.a. Kal .40 S&W / .41 AE) 1984 bis dto.
Es stützten sich praktisch alle DA Pistolenmodelle auf das Model 36. Weitere erfolgreiche Modelle waren u.a. S&W Mod. 636 und S&W Mod. 915 (14 Schussmagazin) Bild 8+9.
Während des Vietnamkrieges förderte die US-Navy die Entwicklung eines Pistolenmodels für die Navy Seals.
Es wurde eine Waffe mit DA und Schalldämpfer benötigt, die zur lautlosen Bekämpfung von feindlichen Wachhunden (und auch Gänsen) eingesetzt werden sollte.
Die Prototypen Bild 3 waren wieder aus Ganzstahl und wurden mit 14 Schussmagazin in Stainlessausfertigung hergestellt. Allerdings bewiesen sich diese Prototypen nicht, da bei fast allen Modellen (aus nicht erklärbaren Gründen) immer wieder die Patronenauszieherkralle brach. Das wäre für den geplanten Einsatz der Waffe eine fatale Folge gewesen.
Ein von S&W überarbeitetes Model 39 Bild 4. mit 14 Schuss Magazin, Ganzstahlrahmen, Schalldämpfer und manueller Verschlusssperre wurde dann noch vor Ende 1968 als Model MK 22 Mod.0 den Navy Seals ausgeliefert. Sie bekam den Namen „Hush Puppy“.
Für das Kal. 9mm Luger eingerichtet, verschoss sie eine Unterschallpatrone (GREEN TIPPED 9mm CARTRIDGE) deren Schussgeräusch sich fast vollends dämpfen ließ. Sie lag mit ihrer V0 bei ca. 275 m/s ( ca. 330 m/s = Schallgeschwindigkeit) und verfügte über ein schweres, 10,2 gr., Vollmantelgeschoss, dessen Spitze grün eingefärbt war.
Mit einer Verschlusssperre Bild 5 wurde der Verschlussrücklauf beim Schuss verhindert. Es sollte neben dem Schussgeräusch auch das mechanische Verschlussgeräusch des Verschlussrücklaufes vermieden werden.
Der Schalldämpfer bekam die offizielle Kennzeichnung Mk3 Mod.0 Silencer.
Ausgeliefert wurde die Waffe samt Munition im Mk 29 Mod 0 Kit. Bestehend neben der Pistole und dem Schalldämpfer aus 24 Schuss 9mm (Spezial Green Tipped Mk 144 Mod.0); Holster und Anbauschulterstütze Bild 6.
Sie wurden neben dem o.g. Zweck u.a. von den Tunnelratten anstelle des Colt 1911 A1 und des S&W Rev. Mod. 1917, die nach dem Schuss im Tunnel den Schützen für kurze Zeit taub und blind machte ,verwendet. Bild 7.
J.W.
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