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    Vorsicht!! Keine Sicherung....

    ...zumindest keine manuelle.

    Mit der Entwicklung und Vermarktung der ASTRA A 80 Pistole Anfang der 1980er Jahre, gelang dem Waffenhersteller ASTRA wieder der Anschluss an den Dienst- und Gebrauchswaffenmarkt (Bild 1).

    Vom äußerlichen in Anlehnung an die Sig-Sauer Pistole P220 (Bild2) wurde eine DA (Double Action) Pistole auf den Markt gebracht, die allen, damaligen Ansprüchen, genüge tat.

    Mit einer Magazinkapazität von 15 Schuss 9mm Luger, gab es sie auch eingerichtet für die Kaliber 9x23 Largo, .38 Super und .45 ACP. Mit diesen Kalibern sollte auch die Standard Militärkaliberpalette abgedeckt werden.

    Das Leergewicht der Waffe beträgt bei einer Gesamtlänge von 180mm, einer Lauflänge von 95mm, ca. 980gr. Somit eine recht schwergewichtige Pistole addiert man nun noch das Gewicht von z.B. 16 Patronen (15+1) 9mm Luger hinzu (Bild3).

    Neu war, dass die A 80 einen Entspannhebel und eine automatische Schlagbolzensicherung enthielt.

    Mit dem Entspannhebel konnte der gespannte Hahn des DA Abzugsystems, ohne das die im Patronenlager befindliche Patrone gezündet wurde, wieder in die Spannabzugstellung gebracht werden (so wie es z.B. bei der Heckler & Koch USP funktioniert) (Bild 4).

    Die Schlagbolzensicherung lässt nur eine Schussauslösung zu, wenn der Abzug bis zum Ende durchgezogen wird, da die aufsteigende Abzugstange den federgelagerten Sicherungsbolzen erst dann komplett eingedrückt hat. Nun erst wird der Schlagbolzen freigegeben und der Schuss ausgelöst (Bild 5).

    Diese Sicherungsart soll verhindern, dass sich bei z.B. einem herunterfallen der geladenen und gespannten Waffe ein Schuss auslöst, oder wenn sich der gespannte Hahn, aus welchen Gründen auch immer, ohne Abzugsbetätigung löst.

    Verriegelt wird die Waffe nach dem verbesserten Browning Prinzip. Das System bedient sich einer offenen Steuerkurve, nur noch einer Verriegelungsnocke sowie einen, leicht zu einem Block ausgeformten, Patronenlager (Bild 5).

    Weitere Entwicklungen ließen die Verriegelungsnocke ganz verschwinden und es wurde nur noch mit dem dann voll ausgeformten Block im Verschluss verriegelt (Browning-Petter-SIG System).

    Die Ausformung des Patronenlagers greift in die Aussparrungen des Auswurffensters des Verschlusses und verriegelt somit. Beim Verschlussrücklauf wird nun über die offene Steuerkurve und einer Verriegelungswelle, die Verriegelungsnocke sowie der ausgeformte Block nach ca. 5mm Rücklauf nach unten gezogen.

    Ein Vorteil dabei ist, dass sich für die Patronenzuführung nun der Lauf in einem günstigerem Winkel zum Magazin befindet. Bei starren Verriegelungen ist die Patronenzuführung schwieriger, hier wird oftmals mit einer Rampe gearbeitet.

    Mein Beurteilung, ein sehr gut verarbeiteter Spanier, dessen Technik auf Stand ist und das Leistungsverhältnis den Preis erheblich übersteigt.

    Im Dezember folgen, wie versprochen, die Schusstests der A80, A70 u. S&W 39-2.

    Gruß
    J.W.
    Angehängte Dateien
    Gruss
    J.W.
    Irgendwann wirst Du feststellen, dass es etwas nicht mehr gibt obwohl es doch immer da war...
    und das nur, weil DU nicht dafuer gekaempft hast.
    s.o.d.

    #2
    Schöner Bericht und interessante Technik,klasse recherchiert,Tolle Arbeit!
    Nur Tote Fische schwimmen mit dem Strom : DSU & Kyffhäuser Kameradschaft Pro Legal Mitgl. German Rifle Association

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      #3
      Super Bericht, da würd man sie gerne mal selber auseinander nehmen ^^
      "Informatioen sind Unterschiede, die einen Unterschied ausmachen."
      - Gregory Bateson (1904-1980)

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        #4
        Hi mp40, Hi Mondbär,

        vielen Dank euch Beiden.

        @mp40
        das schöne bei der Recherche ist, dass man auch viel über andere Sachen erfährt. Wie z.B. das die SIG P 220 schon ein recht altes Mädchen ist...

        @Mondbär
        das Auseinanderbauen wird leider nur ein recht kurzweiliges Vergnügen, Magazin raus, bischen Drücken und Hebel rum... das wars schon....
        Aber es ist schon eine beeindruckende Waffe.
        Wenn ich richtig informiert bin ist sie sogar in der Disziplin DP 1 vom BDMP anerkannt...aber da kenne ich mich nicht so genau mit aus (eigentlich gar nicht-siehe oben 1.Absatz, erster Satz...)

        Dankend grüßt

        J.W.
        Gruss
        J.W.
        Irgendwann wirst Du feststellen, dass es etwas nicht mehr gibt obwohl es doch immer da war...
        und das nur, weil DU nicht dafuer gekaempft hast.
        s.o.d.

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          #5
          Wer sich für spanische Handfeuerwaffen interessiert, dem kann ich das in deutscher Sprache erschienene Buch "Baskische Pistolen & Revolver" von Albrecht Simon empfehlen.

          Beim Lesen dieser Lektüre bzw. beim Betrachten manigfacher Waffen wird einem bewusst, dass viele spanische Waffenhersteller bezüglich Kopierverhalten als "Chinesen oder Japaner Europas" bezeichnet werden können (konnten)

          Gruss, Jörg
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            #6
            apropos "Astra" ...
            wie ist das eigentlich mit diesem Namen?
            Es wird ja hier in der CH ein AR-15 Clone und eine 1911-Kopie unter dem Namen Astra vertrieben - wurde da die Namensrechte veräussert?
            "The best way to improve the AR-15 is to unscrew the front sight, and put a new gun under it."
            Zitat von Kerkermeister
            Aber der Deutsche ist und bleibt ein Denunziant.

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              #7
              Zitat von imi-uzi Beitrag anzeigen
              apropos "Astra" ...
              wie ist das eigentlich mit diesem Namen?
              Es wird ja hier in der CH ein AR-15 Clone und eine 1911-Kopie unter dem Namen Astra vertrieben - wurde da die Namensrechte veräussert?
              Hoi imi-uzi

              Laut Anhaben von Massimo Garbarino, Geschäftsführer/VR-Präsident von Astra-Arms SA, Sion, ist bzw. war seine Familie mit Augusto Unceta (welcher 1977 von der ETA ermordet wurde) befreundet. Im Jahr 2008 hat Astra-Arms SA die (Namens)rechte von Astra-Unceta y Cia SA übernommen.

              Gruss, Jörg
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                #8
                ah, ok
                danke
                also wieder ein relativ grosser Name "vor die Hunde gegangen"
                wenn man es mal so rückblickend anschaut.
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                Zitat von Kerkermeister
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                  #9
                  Zitat von imi-uzi Beitrag anzeigen
                  ah, ok
                  danke
                  also wieder ein relativ grosser Name "vor die Hunde gegangen"
                  wenn man es mal so rückblickend anschaut.
                  Na immerhin stellt Astra-Arms qualitatv hochwertige 1911er Klone her. Von den AR-15-Kopien hört man allerdings unterschiedliches, wobei ich hier nicht auf dem neuesten Stand bin.
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                    #10
                    Zitat von sip62
                    ... wird einem bewusst, dass viele spanische Waffenhersteller bezüglich Kopierverhalten als "Chinesen oder Japaner Europas" bezeichnet werden können (konnten)
                    das hat sich ja bei den aktuellen Produkten von Astra-Arms wieder mal bestätigt...

                    öhm @John Wayne:
                    welches war den die letzte von ASTRA (Spanien) gefertigte Waffe?
                    "The best way to improve the AR-15 is to unscrew the front sight, and put a new gun under it."
                    Zitat von Kerkermeister
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                      #11
                      Zitat von imi-uzi Beitrag anzeigen
                      öhm @John Wayne:
                      welches war den die letzte von ASTRA (Spanien) gefertigte Waffe?
                      Dies dürfte die Mini 1000 von 1999 gewesen sein, welche von Angehörigen der Astra- und Star-Fabriken im Zug der Insolvenz beider Betriebe hergestellt wurde (A.S.T.AR/A.S.TR.A).

                      Ergänzung: die letzte "reinrassige" Astra-Pistole war meines Wissens das Model A-100 und bei den Revolvern der FN Barracuda bzw. Astra Police.
                      Zuletzt geändert von sip62; 25.10.2011, 21:33.
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                        #12
                        Zitat von sip62 Beitrag anzeigen
                        ...wird einem bewusst, dass viele spanische Waffenhersteller bezüglich Kopierverhalten als "Chinesen oder Japaner Europas" bezeichnet werden können (konnten)
                        Zitat von imi-uzi Beitrag anzeigen
                        das hat sich ja bei den aktuellen Produkten von Astra-Arms wieder mal bestätigt...
                        An alten Traditionen muss man eben festhalten

                        [Offtopic]
                        Aber in diesem Zusammenhang könnten auch Kimber bzw. alle Hersteller von 1911er-Klonen und manigfache andere Hersteller genannt werden, welche ihre Produkte an bestehende Waffen - zumindest optisch - angepasst haben[Offtopic Ende]
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