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Doppelläufige Pistole oder Terzerol im Kal. .38

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    Doppelläufige Pistole oder Terzerol im Kal. .38

    Liebe Schützenkameraden und Sachverständige

    Mir wurde etwas zugetragen. Und ich habe bei meinen bisherigen Recherchen noch keine Ansatzpunkte für eine genauere Typenbestimmung gefunden. Fabrikat, Hersteller Ursprungsland ist mir noch unbekant.
    Interessant ist, der linke Lauf hat Züge, der rechte Lauf ist glatt.
    Also wende ich mich wieder einmal an die grosse Schützengemeinschaft im Netz, und hoffe auf ergiebige Antworten.

    Eine durch den Holzgriff verdeckte Zahl 1960 halte ich nicht für ein Herstellungsjahr. Dagegen spricht die allgemeine Erscheinung und die antike Griffform. Es sei denn es handle sich um ein Antik-Replikat für eine gängige Patrone. Aber die Bearbeitungsspuren deuten nicht auf moderne Herstellung hin.
    Das antike Gerät kam in etwas misshandelten, verunstaltetem Zustand zu mir. Einer der Vorbesitzer hat wohl mit zu grobem Schleifmittel entrostet und dabei wurden die Oberflächen von Lauf und Schaft heftig zerkratzt.

    Defekte:
    * Einem der Schlagbolzen fehlt auf der geschlagenen Seite eine kleine Ecke.
    * Beide Hammer haben Abnützungs-Schleifspuren von der antreibenden Schenkelfeder. (Fettmangel)
    * Beim Holzgriff fehlt rechts ein ca. 4cm2-Stück Seitenabdeckung.
    * Eine M3 Schraube Abzugsbügel zum Schaft und zwei Holzschrauben habe ich durch zeitgemässe und formgerechte Schrauben ersetzt.
    Einigermassen überrascht war ich über die Metallkappe unten am Holzgriff.
    Das ist eine umgearbeitete 100 Reis Neusilber-Münze aus Brasilien von ca. 1900. Auf der Griff zugewandten Seite ist das Münzbild noch sichtbar. Schwerwiegendere Defekte oder weitere fehlende Teile waren zum Glück nicht festzustellen.
    Zu Beginn einer Restauration bediene ich mich zuerst ausschliesslich der Stahlwolle und rotierende Drahtbürsten von kleinem Durchmesser. Damit enferne ich Schmutz und Flugrost. Was dann noch da ist gehört wohl danach zur Substanz die das Ding noch ausmacht. Dann kann man sich mit anderen Mitteln um die intensiver betroffenen Stellen kümmern. Mit der Absicht, ohne weiteres Spanabheben die Oberfläche wieder einem originalgetreueren Aussehen annähern zu können, habe ich nach der Oberflächenreinigung, mit einem geschliffenen Hartmetall-Fräserschaft die rauhe Strucktur wieder etwas glätten können. Zum Glätten oder verfeinern kann man dann auch Schleifmittel mit feiner Körnung (240 und höher) anwenden. Jedes Teil wird zum Schluss mit Filz- und Schwabbelscheibe bis zum Zustand silberweiss glänzend poliert. Nach meinem Empfinden sollte nicht nicht künstlich geschönt werden. Rostlöcher, Kratzer, und Picks sind da und gehören zur Geschichte des Geräts.

    Die Oberflächenendbehandlung ist thermische Brünierung, ohne Einsatz von Chemikalien. Nur die thermischen Anlauffarben werden hervorgerufen. Ich arbeite noch an Methoden, die schönen Farben lichtecht auf die Fotos zu bekommen. Der Lauf, der Schaft und die Hämmer sind goldbraun brüniert. Die Abzüge, der Abzugsbügel, die Kipplaufentriegelung sowie der obere Griff-Haltebogen der unter den Hämmern beginnt, sind mit einem bläulich-grau brüniert.

    Der Holzgriff wird natürlich sein fehlendes Teil auch noch bekommen. Ich suche zur Zeit nach einem gleichwertigem Holzstückchen.
    Bildlegende l.n.r: Urzustand, Teile, Griffstück, Rest heutiger Fertigzustand
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von Gunner; 27.12.2014, 12:11. Grund: ergänzende Bilder
    Ich bin kein Pessimist, aber
    selbst wenn du 95% Erfolgschancen hast
    kannst du 100% daneben hauen.
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