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SIG550, SigSauer oder Hiendlmayer?

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    #31
    Bitte schön: großes Lob für Deinen ausführlichen Beitrag.
    Du darfst hier immer anderer Meinung sein. Mit Gegenargumentation ist zu rechnen
    Diopter sind bei Wettkämpfen untersagt, so fern sie nicht geführt oder standardmässig an militärischen Halbautomaten, oder an deren Nachbauten waren/sind. Reglement hin oder her. Zurück zum Thema.
    Habe fertig und melde mich ab in den Kurzurlaub.
    Zuletzt geändert von SUdR; 13.07.2011, 00:13.
    Noch sitzt Ihr da oben, Ihr feigen Gestalten.
    Vom Feinde bezahlt, dem Volke zum Spott!
    Doch einst wird wieder Gerechtigkeit walten,
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    (Theodor Körner 1791-1813)

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      #32
      @ H.C.C.

      Vielen Dank für Deinen ausführlichen Tuningbericht.

      Ich habe selber viele Wettkämpfe mit meinem StGw90 geschossen und bin der Meinung, dass das Gewehr nur geringfügige Anpassungen nötig hat. Die Visierung mit einer Irisblende ergänzt, allenfalls mit Farbfilter, ist eine feine Sache. Für die Liegendstellung macht die verstellbare Zweibeinstütze Sinn. Und wenn jemand auch auf Knien damit schiessen will, macht sich je nach Körperbau ein 10-Schuss Magazin bezahlt.

      Unabdingbar für eine gleichbleibende, hohe Präzision (Wettkämpfe) der Waffe ist die Reinigung des Laufes und vor allem der Gasrohrkombi (Gasdüse, Gasstange und Gasrohr). Für die reine Funktion der Waffe ohne Anspruch auf wettkampfmässige Präzision ist die Gasrohrkombi jedoch herrlich anspruchslos und funktioniert auch mit ordentlich Schmauch in der Düse ohne Probleme.

      Alles in allem ist die SIG 550/StGw 90 ein tolles Sportgerät, welches einem viel Freude bereiten kann.

      Sonnige Grüsse
      Dani
      Man löst keine Probleme, indem man sie auf Eis legt. (Winston Churchill)

      Der Vorteil der Klugheit besteht darin, dass man sich dumm stellen kann. Das Gegenteil ist schon schwieriger. (Kurt Tucholsky)

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        #33
        Zitat von Fürio Beitrag anzeigen
        Unabdingbar für eine gleichbleibende, hohe Präzision (Wettkämpfe) der Waffe ist die Reinigung des Laufes und vor allem der Gasrohrkombi (Gasdüse, Gasstange und Gasrohr).
        Ich verwende dazu die Stahlbürste in Kombination mit einer Putzstockführung und den Mouchenreiniger. Letzteres Werkzeug halte ich allerdings für entbehrlich. Wenn man Düse und Gasrohr innen mit dem richigen Fett pflegt, reduziert sich der Reinigungsaufwand. Nach meiner Beobachtung dauert es recht lange, bis der Lauf wirklich glatt geschossen ist. Erst nach ca. 2.000 Schuss ging er dazu über, weniger Bürsten zu "fressen".
        Auf was achtest Du beim Reinigen besonders und wie gehst Du dabei vor?

        LG H.C.C.

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          #34
          @H.C.C.:
          Auch vom mir ein dickes Lob für Deinen Bericht.

          Ich dachte eben ich hätte in diesem Punkt (originale SIG gegen getunte AR) im Zusammenhang mit Deinen ganzen Umbaumaßnahmen einen Widerspruch entdeckt.
          Falls ich das falsch interpretiert habe, sorry.

          Ich stelle mir eben nur die Frage, was man an einem AR so sehr verändern kann, dass es zu einem echten Wettkampfvorteil gereicht.
          Oder ist das AR nicht am Ende doch das präzisere System?

          Von den vier Faktoren die maßgeblich sind für sportlichen Erfolg ist imho der wichtigste der Steuermann.
          Bei den Waffen auf diesem Niveau sind dann die Unterschiede doch eher marginal.


          Gruß,
          L.
          "Der Euro muss platzen, sonst bekommen wir ein sozialistisches Zwangssystem."
          (Prof. Max Otte)

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            #35
            Für die Reinigung habe ich mich eigentlich ziemlich nah an die Anleitung der Armee gehalten.

            Den Lauf mit Stahlbürste (gefettet) reinigen, in der Regel 20 Doppelhübe, mit "Hüdeli" (speziell zugeschnittenes Reinigungstuch für den Lauf) auswischen, mit der Fettbürste einfetten (Automatenfett der Schweizer Armee) und gut ist. Aussen bekommt der Lauf eine dünne Fettschicht.

            Das Gasrohr wische ich mit einem Putzlappen aus, danach Innenreinigung mit der dafür vorgesehenen Bürste und zum Schluss mit der Fettbürste einfetten (braucht etwas Übung, da die Bürste eigentlich für den Lauf gedacht ist). Aussen mit einem Lappen abwischen. Für die Reinigung der Gasentnahmebohrungen verwende ich die Kupferbürste des Reinigungssets (eigentlich für das Patronenlager). Vor dem zusammensetzen der Waffe bekommt das Gasrohr aussen eine ganz dünne Schicht Fett. Hier sparsam sein, sonst steigen nach wenigen Schuss lästige Rauchfahnen aus dem Handschutz.

            Die Gasstange reinige ich oben mit dem im Putzset enthaltenen Kratzwerkzeug, den Rest wische ich mit dem Lappen ab. Auch hier bringe ich eine dünne Schicht Fett an, bevor das Teil im Gasrohr verschwindet.

            Das Kratzwerkzeug dient ebenso zur Innenreinigung der Gasdüse. Damit wird der festgebackene Schmauch herausgekratzt. Aussen kommt ebenfalls die Patronenlagerbürste zum Zug. Vor dem Montieren ebenfalls sparsam Fett auftragen.

            Für das Verschluss- und das Abzugsgehäuse kommt der Pinsel und ein Lappen zum Einsatz. Damit wische ich Fett und Messingrückstände weg.

            Den Verschluss wische ich mit einem Lappen ab und fette ihn vor der Montage erneut sparsam. Gelegentlich baue ich hier noch den Zündstift aus, um diesen ebenfalls abzuwischen und neu zu fetten. Auch die Führungen des Verschlusses fette ich frisch.

            Je nach Verschmutzung der Handschütze kommen hier Lappen und Wattestäbchen zum Einsatz.

            Das war's so mehr oder weniger
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              #36
              Zitat von Fürio Beitrag anzeigen
              Für die Reinigung habe ich mich eigentlich ziemlich nah an die Anleitung der Armee gehalten.
              ...
              So mache ich es auch.
              Noch zu erwähnen wäre, dass der dreiteilige Putzstock aus dem Reinigungsset optimal ist. Nicht nur, dass die Stahldrahtbürste mit Feingewinde passt, sondern der verwendete Stahl für die Stäbe auch sehr biegesteif ist. Viel besser als z.B. ein Putzstock von Dewey, der sich gefährlich durchbiegt, versucht man damit eine neue Bürste durchzuschieben. Dass das bei den Stahlbürsten nur gefettet/geschmiert erfolgen sollte, versteht sich von selbst.

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                #37
                Zitat von Lichtgestalt Beitrag anzeigen
                AR so sehr verändern kann, dass es zu einem echten Wettkampfvorteil gereicht. Oder ist das AR nicht am Ende doch das präzisere System?
                L.
                Die letzte, vielleicht entscheidende Frage ist nicht einfach zu beantworten.

                Ich kenne leider niemanden, der ernsthaft versucht hat ein SIG550 derart zu tunen, wie es tausendfach beim AR15 geschehen ist.

                Von daher wäre es reine Spekulation, diesbezüglich eine eindeutige Aussage zu treffen, welche Präzision durch konstruktive Veränderungen im Bereich Verschluss-System, Gasabnahme und Lauf möglich wäre. Der Aufwand übersteigt zumindest meine technischen und finanziellen Möglichkeiten.

                Andererseits stellt sich ganz nüchtern die Sinnfrage solchen Tuns. Das SIG550 bietet ein sehr schlüssiges Konzept für eine Infanteriewaffe, die zudem für zivile, schießsportlich Zwecke mehr als tauglich ist.

                Nachteilig gegenüber dem - fürs Scheibenschießen - getunten AR15-System sind:

                - die hohe, mit deutlicher Überfunktion bewegliche Verschlussmasse (mit angebundener Gasstange)
                - ein ausgeprägtes Kippmoment durch den stärker geschränkten Schaft
                - kein freischwingender Lauf
                - sehr eingeschränkte Tuningoptionen im Aftermarketbereich bzw. durch den Hersteller

                Ein High-End auf Präzision ausgelegtes AR15, und damit unterstelle ich die Verwendung eines ausgezeichneten, freischwingenden Match-Laufes und -Abzuges, sowie die optimale Abstimmung der Gehäusekomponenten auf engste Toleranzen bei Verwendung eines rücklaufimpulsoptimierten Verschluss-Buffer-Federsystems, wird - besser gesagt ist - einen seriennahen SIG550 hinsichtlich der zu erwartenden Präzision überlegen.

                In Zahlen ausgedrückt würde ich nach meiner Beobachtung, welche sich auf Schussversuche mit handgeladener, abgestimmter Matchmunition unter Verwendung von benchrestmäßigen Zieloptiken und unter ebensolchen Schießbedingungen abstützt, sagen, dass wiederholbare Schussgruppen mit

                - einem SIG550 von etwa 35 mm

                - mit einem Custom-AR15 von 20 mm

                realisierbar sind.

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                  #38
                  Vielen Dank für Deine sehr interessanten Ausführungen, die ich grad verschlungen hab.

                  Es stellt sich also die Frage nach der eigentlichen Verwendung - und da hast Du ja schon eine wesentliche Aussage getroffen.

                  Zuverlässige Gebrauchswaffe (Infanteriegewehr) - contra - Präzisionslocheisen.

                  Was noch nicht bewertet wurde ist die Zuverlässigkeit und Robustheit einer AR15 (gepimpt oder nicht).
                  Ich denke nämlich, dass die AR15 auch in diesem Punkt nicht zurück stehen muss.
                  "Der Euro muss platzen, sonst bekommen wir ein sozialistisches Zwangssystem."
                  (Prof. Max Otte)

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                    #39
                    Hallo H.C.C.

                    vielleicht ein wenig spät aber vielen Dank für deinen wirklich ausführlichen Bericht. Im Großen und Ganzen sind wir glaube ich vom Thema abgekommen, was ich aber nicht schlimm find. Eigentlich hieß es ja nicht AR oder SIG sondern SigSauer oder Hindlmayer.

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                      #40
                      Zitat von Ole Beitrag anzeigen
                      SigSauer oder Hindlmayer.
                      Umpf!

                      Da bin ich ganz schnell mit der Antwort: Hiendlmayer

                      Besonders die Waffen aus Jahren 2004-2006 sind besser, als die aktuell im Handel befindlichen. Weiss auch nicht warum, aber das Innenleben der älteren SIG55x ist wertiger. Vor die Wahl gestellt, würde ich sogar eine gute Gebrauchtwaffe aus Eggernfelden vorziehen.
                      Früher hat Hiendlmayer ohne Umwege direkt vom Hersteller bezogen.
                      Aber die Zeiten ändern sich halt.

                      Unbeschadet dessen ist das SIG550 Zivil Match wegen des richtig (!) auf der Prismenscheine positionierten Diopters und dem demzufolge passenden Korn für das Schießen über offene Visierung die bessere Lösung. Für eine ZF-Montage bietet sich an, auf das Stück Prisemenschiene vor dem Diopter eine Picatinny-Rail setzen zu lassen. Dort eine Montage (A.R.M.S. oder ERA-TAC) mit Ausleger nach vorne montiert, hat das ZF auch den richtigen Augenabstand. Der Klappschaft ist leider etwas kurz. Zumindest dann, wenn der Schütze nicht gerade ein Pykniker ist.

                      Die Firma Hiendlmayer unterhält zudem ein gut sortiertes Ersatzteillager, sowie diverses Zubehör. Der Service ist nach eigener Erfahrung erstklassig.

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