Deshalb zeige ich diese Woche wieder einmal einen Kandidaten, den man nur aus Museen kennt. Der Enfield P. 13 (Foto 1) ist das britische Vorbild des in den USA für die Briten gefertigten Gewehrs P. 14 (Foto 2). Inhaltlich unterscheiden sich beide Waffen im Kaliber. Der Enfield P. 13 verschießt eine neu entwickelte Patrone im Kaliber .276 (7 mm). Mit dieser ca. 1912 entwickelten Patrone wollten sich die Briten von ihrer als veraltet erkannten Randpatrone .303 britisch verabschieden – und dabei dann gleichzeitig noch ein vermeintlich moderneres Gewehr auf Mauserbasis mit einführen. Die ersten Versuche mit der Patrone verliefen zwar durchaus erfolgreich, doch der Ausbruch des Ersten Weltkrieges bereitere dem Projekt ein jähes Ende. Waffenumstellungen in Kriegszeiten gestalten sich immer etwas schwieriger – insbesondere wenn gleichzeitig auch die Munition ausgetauscht werden soll.
Daß wenigstens das Gewehr nicht völlig in der Versenkung verschwand, ist dem Umstand zu verdanken, daß in Großbritannien –wie bei den übrigen Alliierten- bei Kriegsausbruch akuter Waffenmangel herrschte. Und wie Franzosen und Russen klopften auch die Briten bei den amerikanischen Waffenproduzenten an – in ihrem Fall, um sich das No. 1 Mk. III bauen zu lassen. Das war den Amerikanern anders als das Mosin Nagant und das Berthier jedoch zu kompliziert in der Herstellung. Und so einigte man sich auf die Fertigung des P. 13 im Kaliber .303 britisch und nannte das Ganze dann P. 14.
Ein Vergleich der beiden Fotos zeigt, daß sich die Gewehre neben Kaliber und den Fingerrillen auch noch im Visierbereich unterscheiden (siehe Pfeil).
Und warum ich nur eine Seite zeigen kann: Auch dieses Gewehr hängt in einem Museum und war nur von dieser Seite zugänglich.
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