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Model 1842 Musket

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    Model 1842 Musket

    Die US-amerikanische Model 1842 Musket, Kaliber .69, war die letzte serienmäßig hergestelle amerikanische glattläufige Muskete und gleichzeitig die erste mit Perkussionszündung. Zudem war sie die erste US-Muskete, deren Einzelteile auf Grund neuer, mit geringen Toleranzen ausgestatteten Maschinen für die Massenfertigung komplett austauschbar waren (vorher passten meist nur die Teile zusammen, die für eine bestimmte einzelne Muskete gebaut worden waren - nun konnte das Schloss der einen Muskete mit dem einer anderen ausgestauscht werden, etc.).

    Vorgänger war die M1816/M1822 Steinschlossmuskete. Sowohl bei der Steinschloss- als auch der Perkussionsmuskete fällt die Ähnlichkeit zu französischen Musketen (Modèle 1777 "Charleville" bzw. M1822 [auf Perkussion aptiert]) auf - denn die französische Muskete war das Vorbild für die amerikanische. Größte äußerliche Änderung zwischen der US M1816/22 und M1842 ist eben der Wechsel von Stein- zu Perkussionschloss sowie die Versetzung des Korns vom hinteren Ende des vorderen Laufbands an das vordere Ende.

    Gemeinhin - wie bei vielen standardmäßig ausgegebenen US-Waffen - wird auch die 1842er Muskete als "Springfield" bezeichnet, obwohl auch andere Hersteller als die Springfield Armory auftraten, so z.B. das Harper's Ferry Arsenal. Insgesamt wurden an die 275.000 M1842er Musketen gebaut.

    Zum ersten Einsatz kamen die M1842 im Mexikanischen Krieg von 1846-47, wobei hier aber noch die alten Steinschlossmusketen überwogen. Als man sich entschied, eine gezogene Muskete (rifle musket) für die neuen Minié-Drallgeschosse in Form der M1855 einzuführen, wurden auch einige 1842er (an die 15.000) zu nachträglich gezogenen Musketen (rifled muskets) umgeändert, indem Züge und Felder gebohrt wurden und eine Kimme aufgeschweißt wurde.

    Den Haupteinsatz erlebte die M1842 im Amerikanischen Bürgerkrieg von 1861-65. In vielen Arsenalen lagen noch einige dieser glattläufigen Musketen (wobei von der Vorgängerversion M1816, welche in den 1840er und 1850er Jahren auf Perkussion aptiert wurde, noch um einiges mehr Waffen vorhanden waren) und fanden den Weg in die hastig aufgestellten Miliz- und Freiwilligenverbände auf beiden Seiten. Erst gegen 1863 konnten rifle muskets wie die US M1861 "Springfield" und die britsche P/1853 "Enfield" das Gros an (gezogenen) Musketen stellen; einige Einheiten, so z.B. in den oft allgemein schlechter ausgerüsteten westlicheren konföderierten Armeen, mussten aber bis Kriegsende mit den "pumpkin slinger" genannten glattläufigen und großkalibrigen Musketen auskommen. Eine Mär will es, dass sogar noch bei der Siegesparade im Mai 1865 in Washington Einheiten aus General Shermans Armee stolz ihre Kürbisschleudern getragen haben sollen.

    Die angehängten Bilder zeigen eine italienische Replika der M1842 von ArmiSport. Oft sind Reproduktionen von Bürgerkriegswaffen weit vom Original entfernt, da z.B. die Läufe schwerer sind, mehr Schaftholz verwendet wurde und die Schaftform nicht stimmt, sowie verschiedene andere Details. "Out of the box" ist aber die Reproduktion der M1842 der Originalwaffe am nächsten bzw. weist die wenigsten Fehler auf. Trotzdem wurde das hier gezeigte Modell durch Mattierung des Laufes sowie Einölung des Schaftes mit Leinsamenöl näher an das Original gebracht. Allerdings entsprechen die Schaftkappe in ihrer Form sowie das Korn nocht nicht dem Original.

    Gezeigt werden ebenfalls die gebräuchlichsten Zubehörteile: In der Patronentasche sollte jeder US-Soldat einen "worm" genannten Krätzer haben, der auf den Ladestock geschraubt der Reinigung des Laufes dient (das gezeigte Exemplar ist, im Gegensatz zu den anderen Teilen, ein Original). Zur Zerlegung der Muskete wird ein "musket tool" gennanter Schraubschlüssel, hier in der dreiflügeligen Version M1855 genutzt (die Flügel für die Schrauben, der Kopf für das Piston). Rechts liegt ein Tompion, der Schmutz- und Staubschutz für den Lauf ist. Auf dem letzten Bild liegt ein Bajonett M1840, die früheste Ausführung für die 1842er Muskete, über einem "bayonet scabbard" M1857. An der Muskete selber findet sich noch ein "musket sling," der eigentlich für die 1855er Muskete ersonnen wurde, aber auch an die Vorgängerversion passt.
    Angehängte Dateien
    9. Überhaupt muß der Soldat sein Gewehr mit einer gewissen Liebhaberei behandeln.
    Wilhelm Horn, Anleitung zum Selbstunterrichte des Infanteristen (1870), S. 29.

    #2
    Schön in einer Rubrik über Ordonanzwaffen auch einmal einen Beitrag über einen militärisch genutzten Vorderlader zu finden. Muß selber mal häufiger daran denken.

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      #3
      Wirklich sehr Interessant Dein Beitrag!

      Schiesst Du die Muskete auch aktiv?
      Verbietet Hartschalenfrüchte! Jedes Jahr werden weltweit 150 Menschen von Kokosnüssen erschlagen!

      Mitglied im Komitee gegen die Entführung von Kühen durch Ausserirdische.

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        #4
        Die Muskete wurde noch nicht scharf auf dem Schießstand geschossen.
        9. Überhaupt muß der Soldat sein Gewehr mit einer gewissen Liebhaberei behandeln.
        Wilhelm Horn, Anleitung zum Selbstunterrichte des Infanteristen (1870), S. 29.

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          #5
          Danke für den interessanten Beitrag FMJ!


          Grüße

          Thomas
          Wer grundlegende Freiheiten aufgibt, um vorübergehend ein wenig Sicherheit zu gewinnen, verdient weder Freiheit noch Sicherheit. - Benjamin Franklin (11. November 1755)

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