SchutzMasken.de Brownells Deutschland

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Wandler zwischen den Welten

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    Wandler zwischen den Welten

    Der S&W Revolver Mod. 57 im Kaliber .41 Remington Magnum.

    In der Zeit als die amerikanischen Behörden, City-Police, County-Sheriffs, US-Bordercontrol sowie US-Coastguard noch Revolver führten, die bis auf wenige Ausnahmen S&W Revolver im Kaliber .38 Smith & Wesson Spezial waren, kam 1935 die Revolverpatrone .357 Magnum in den Handel.

    Sie wurde von Smith & Wesson aus der seit 1902 bestehenden Patrone .38 Smith & Wesson Spezial, die zusammen mit dem S&W Revolver Mod. 10 (M&P 1905) Bild 1 den Markt beherrschte, entwickelt.

    Immer auf der Suche nach einer Patrone mit hoher Mannstopwirkung, kam sie gerade recht.

    Die .357 Magnum sollte unter anderem zur Jagd mit der Kurzwaffe und im hauptsächlichen als neues Polizeikaliber verwendet werden. Zusammen mit dieser Patrone wurde das legendäre Smith & Wesson Model 28 –HIGHWAY PATROLMAN - Bild2 auf den Markt gebracht.

    Ihre Verwendungsbreite war wirklich erstaunlich und sie blieb bis 1956 die einzige Magnum Patrone auf dem Kontinent.

    1955 war die Geburtsstunde der .44 Remington Magnum Revolverpatrone. In Kooperation mit der Firma Remington entwickelte S&W die, zu diesem Zeitpunkt, leistungsstärkste Revolverpatrone der Welt. Maßgeblich war Elmar Keith an dieser Entwicklung beteiligt. Er wollte die Leistungsstarke .357 Mag. noch übertreffen.

    1956 kam die .44 Rem.Mag. auf den Markt, zusammen mit dem S&W Revolver Mod. 29, der in dem Kinoerfolg -Dirty Harry- mit Clint Eastwood, glorifiziert wurde und dadurch Weltruhm erlangte Bild 3.
    Es kam in den Vereinigten Staaten zum RUN auf diesen Revolver. Kurzfristig gab es bei S&W sogar Lieferengpässe.

    Das Anwendungsgebiet der .44 RemMag. sollte sich wieder in der Jagd mit Kurzwaffen und als Polizeikaliber finden.
    Hatte das Geschoss der Patrone mit seinen rund 11mm Durchmesser und dem hohen Geschossgewicht eine enorme Mannstoppwirkung, (Eben genau das, was gesucht wurde) so führte doch der enorme Rückschlag beim Schuss letztendlich zu seinem Ausschluss. Diese Patrone konnte bei den Polizeibehörden keinen Fuß fassen.

    Elmar Keith (U.S. Amerikanischer Waffenexperte) und Bill Jordan (Ehem.U.S. Küstenwache und Soldat im U.S. Marine Corps, WKII u. Korea Veteran sowie U.S. Waffenexperte) erkannten dieses, und wollten diese Lücke schließen. Es musste eine nicht zu starke aber großkalibrige Revolverpatrone her.

    Auf dieser Basis entstand die .41 Remington Magnum. 1964 kam sie samt dem S&W Revolver Mod. 57 Bild 4 in den Handel. Dieser Revolver unterschied sich nur im Kaliber vom Model 29. Beide waren auf dem damals stärksten Rahmen, dem N-Rahmen, von S&W aufgebaut. Sie bekamen dadurch eine beachtlich Größe.

    Im Glauben nun das richtige Mittelmaß an Patrone und Waffe gefunden zu haben wurde die Produktion aufgenommen.

    Die Leistungsdaten der Patrone .357 Mag. (Entwickelt von S&W 1935) :
    Geschwindigkeit V0 : 460 m/s Geschossenergie E0 1080 Joule. Geschossdurchmesser 9,1mm
    Die Leistungsdaten der Patrone .44 Remington Mag. (Entwickelt von S&W u. Rem.1955):
    Geschwindigkeit V0: 410 m/s Geschossenergie E0: 1310 Joule. Geschossdurchmesser 11,2mm
    Die Leistungsdaten der Patrone .41Remington Mag. (Entwickelt von S&W u. Rem. 1964):
    Geschwindigkeit V0: 395 m/s Geschossenergie E0 1065 Joule. Geschossdurchmesser 10,5mm

    Die Hülsenlänge der 3 Patronen war nahezu identisch Bild 5.

    Die Patrone erfüllte zwar mit ihren Leistungsdaten den geforderten Anspruch, erreichte aber nie den Stellenwert in den USA den sie verdient hätte. Die .357 Mag. und die .44 Rem.Mag. ließen sich nicht mehr verdrängen.

    In Europa wurde die .41 Rem.Mag. lediglich zur Kenntnis genommen und so fand sie auch dort keinen Markt.

    Erschwerend kam hinzu, dass viele US-Dienststellen aufgrund der Veränderung der Kriminalitätsform, der sie mit anderen Mittel entgegenwirken mussten, anfingen von Revolvern auf Selbstladepistolen umzurüsten.

    Und so bildete sich nur eine kleine Fan-Gemeinde um dieses Kaliber und seinem Revolver SMITH & WESSON Mod.57 sowie dessen Stainlessmodel 657 Bild4.

    Man kann aber nie wissen, ob eines Tages Waffen im Kaliber 41.RemMag. nicht doch noch mal eine Renaissance erfahren….

    J.W.
    Angehängte Dateien
    Gruss
    J.W.
    Irgendwann wirst Du feststellen, dass es etwas nicht mehr gibt obwohl es doch immer da war...
    und das nur, weil DU nicht dafuer gekaempft hast.
    s.o.d.

    #2
    Hallo John Wayne,

    vielen Dank für den interessanten Beitrag!

    Ich habe Deinen Bericht sehr gerne gelesen, auch wenn das Thema jetzt nicht direkt in mein Interessensgebiet fällt. Besonders schön finde ich es, wenn sich unsere Mitglieder mit solchen Fachbeiträgen im Forum einbringen, hängt ja auch einiges an Arbeit dran und ist nicht mal eben in 5 Minuten dahin geschrieben.

    Ich meinte gelesen zu haben, dass Clint Eastwood in Dirty Harry tatsächlich einen .41 Magnum geführt hat, da das Modell in .44 Magnum zu diesem Zeitpunkt noch nicht lieferbar gewesen wäre. Ich kann mich täuschen, meine aber, dies aus einer älteren Visier Ausgabe zu wissen. Habe gerade auch nachgegoogelt zu dem Thema und bin dabei auf folgende Seite gestossen:




    Hier heißt es dazu:

    Zitat von vincelewis.net
    Clint Eastwood selected the Smith & Wesson Model 29 .44 Magnum even though Smith & Wesson did not have the gun in production at the time. The gun was actually assembled from spare parts by Smith & Wesson at their factory in Boston, Massachusetts.

    Clint Eastwood practiced for many weeks on a firing range, firing real .44 Magnum bullets to get used to the recoil and enable him to accurately imitate the movements of it when firing blanks during filming. The Blank rounds had to be specially made and adapted for the revolver too as it is alleged that the Hollywood film studios didn't have any for the gun.

    It is also alleged that Clint didn't actually use the Model 29 .44 Magnum at all during the shooting sequences in the film but rather a S&W Model 57.41 Magnum or S&W .45 Long Colt ctg was used instead, as both guns look almost identical to the Model 29 and blank cartridges for a .45 are common in Hollywood
    Finde ich recht interessant, dass Eastwood wohl mehrere Wochen mit echten 44 Magnum Laborierungen geübt hat, um die Schüsse im Film und das Rückstoßverhalten der Waffe realistisch aussehen zu lassen.


    Gruß

    Michael
    sigpic

    “The 10mm Auto retains more kinetic energy at 100 yards than the .45 ACP has at the muzzle”

    Kommentar


      #3
      Vielen Dank! Ich lese Deine Beiträge wirklich gerne. immer sehr interessant und informativ!
      Verbietet Hartschalenfrüchte! Jedes Jahr werden weltweit 150 Menschen von Kokosnüssen erschlagen!

      Mitglied im Komitee gegen die Entführung von Kühen durch Ausserirdische.

      Kommentar


        #4
        Howdy Boys,

        @Michael-
        es ist in der Tat so, dass für den 2. Teil von Dirty Harry ein Model 29 nicht zur Verfügung stand. Man hatte die Waffe aus dem ersten Teil nicht in den Fundus gegeben. Somit musste er sich mit einem Model 57 begnügen. Obwohl es das Model 29 ja schon seit 1956 gab.. Man stelle sich die Amerikaner vor, die unmittelbar nach der Kinovorstellung in die Waffengeschäfte geströmt sind...

        Und das ist typisch für die Amerikaner-ist doch die Nachfrage nach bekannt werden der Attentatswaffe auf die amerikanische Politikerin im Bundesstaat um 20% gestiegen...!!???

        Ich habe schon so oft versucht die DVD zu stoppen und die Waffe heranzuzoomen... aber meist ist sie von links zu sehen und wenn von rechts, reicht die Auflösung nicht aus etwas lesen zu können.


        Vielen Dank für Dein Interesse und den Beitrag den Du "Beigegoogelt" hast. Der war mir gänzlich unbekannt.

        @Mr.Sheepy-
        Vielen Dank auch für Dein Interesse-das ehrt mich sehr und ich werde sicher noch den ein oder anderen Bericht bringen. (Über das Model 29 kann man z.B. Wochenlang referieren.

        Gruß
        J.W.
        Gruss
        J.W.
        Irgendwann wirst Du feststellen, dass es etwas nicht mehr gibt obwohl es doch immer da war...
        und das nur, weil DU nicht dafuer gekaempft hast.
        s.o.d.

        Kommentar


          #5
          Director and writer John Milius discusses the Smith and Wesson Model 29 revolver in .44 Magnum used by Clint Eastwood in the Dirty Harry movies. A Treasure ...


          Hier ist das Original aus den ersten beiden Teilen zu finden.

          Kommentar


            #6
            Hi, J.W.!

            Wieder mal ein super gut gemachter Bericht!!!

            Und ich hab auch wieder was dazu gelernt. Ich hätte nicht gedacht, daß die .357 Mag. Patrone bereits so früh auf den Markt kam.

            Gruß Cop

            Kommentar


              #7
              Hi Cop1963,

              vielen Dank.
              Der Bericht ist ja nun schon etwas älter. In der Zwischenzeit habe ich mit selbst hergestellter Munition die Patronenleistung und die Waffen auch getestet. Siehe : http://www.waffen-welt.de/showthread.php?t=4420 und http://www.waffen-welt.de/showthread.php?t=4443
              Gruss
              J.W.
              Irgendwann wirst Du feststellen, dass es etwas nicht mehr gibt obwohl es doch immer da war...
              und das nur, weil DU nicht dafuer gekaempft hast.
              s.o.d.

              Kommentar

              Lädt...
              X