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Waffe der Woche – Kanadisches Trainingsgewehr CNo. 7 Mk. I

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    Waffe der Woche – Kanadisches Trainingsgewehr CNo. 7 Mk. I

    Mit der Reihe über das Trainingsgewehr No. 2 Mk. IV* (http://waffen-welt.de/showthread.php?t=4489) habe ich gewissermaßen die Büchse der Pandora geöffnet – das Gebiet der britischen Trainingsgewehre ist mindestens ebenso unübersichtlich wie das der Gefechtswaffen. Einer der in Europa unbekannteren Vertreter ist dabei die kanadische Ausführung des Gewehrs No. 7 und das obwohl das Gewehr nach der gefertigten Stückzahl neben dem Gewehr No. 8 zu den am häufigsten gefertigten Trainingsgewehren auf Basis des Gewehrs No. 4 gehört.

    Wie bereits in der Reihe um das No. 2 Mk. IV* angedeutet, stand nach der Aufnahme der Massenproduktion des No. 4 im Jahr 1940/41 für dieses Gewehr mit seiner abweichenden Visierung zunächst kein Trainingsgewehr zur Verfügung. Zumindest Kanadier (http://waffen-welt.de/showthread.php?t=4577) und Neuseeländer (http://waffen-welt.de/showthread.php?t=4662) versuchten sich deshalb hier zunächst an Eigenkonstruktionen auf Basis des No. 2 Mk. IV*. Ein Grund für den Mangel war, daß der Produktionsausstoß des neuern Gewehrs zunächst für die kämpfende Truppe benötigt wurde. Ein kleinkalibriges Trainingsgewehr wurde deshalb zunächst als Luxus angesehen. Diese Einstellung relativierte sich mit zunehmendem Erfolg auf dem Schlachtfeld. Ab 1944 war das Kriegsende aus Sicht der Alliierten absehbar und so entstanden Freiräume für Versuche und damit auch für die Entwicklung eines Trainingsgewehrs auf Basis des No. 4.

    Daß die erste Ausführung eines Trainingsgewehrs 1944 in Kanada entwickelt werden sollte, hat mehrere Gründe:
    Zum einen war die kanadische Waffenproduktion aus Sicht der britischen Militärführung spätestens ab 1943 mehr ein willkommenes Zubrot, das für den Eigenbedarf nicht mehr unbedingt benötigt wurde. Sten-MPs (http://waffen-welt.de/showthread.php?t=3150) und FN HP-Pistolen aus kanadischer Fertigung wurden in großem Umfang als Waffenhilfe an China geliefert. Für China fertigte die kanadische Waffenfabrik in Long Branch (nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Saloon in einer bekannten Westernserie) darüber hinaus Nachbauten des MG ZB26 sowie eine Ausführung des Bren MG im Kaliber 8x57 IS.
    Hinzu kam, daß das Werk in Long Branch von der Firma Savage-Stevens aus den USA 1944 noch jede Menge bereits gefertigter Teile für das Gewehr No. 4 erbte, nachdem die Produktionsverträge dieser Firma mit den Briten ausgelaufen waren. Man schwamm plötzlich und unerwartet in Teilen.
    Ein letzter Aspekt war dann noch, daß die Briten im Jahr 1944 mit dem Dschungelkarabiner (Gewehr No. 5) eine verkürzte Version des Gewehrs No. 4 entwickelten und davon träumten, auf Basis dieser Waffe ein vollständig neues Waffensystem aus Standardausführung, Scharfschützengewehr, Fallschirmjägergewehr (http://waffen-welt.de/showthread.php?t=1399) und Trainingsgewehr zu entwickeln. Für ein Trainingsgewehr auf Basis des No. 4 (alter Art) sah man daher in Großbritannien zunächst keinen Anlaß.

    Und so waren es 1944 die Kanadier, die ein erstes Trainingsgewehr auf Basis des Gewehrs No. 4 vorlagen. Mit Ausnahme der Visierung ist das Gewehr von der Großkaliberversion optisch kaum zu unterscheiden. Verwendet wurde wie beim Gewehr No. 2 Mk. IV* die Patrone .22 lfb. Und wie das No. 2 Mk. IV* ist das Gewehr ein Einzellader – abweichend von dem späteren britischen Gewehr No. 7, das ein fünfschüssiges Repetiergewehr ist. Während der Magazinkasten beim Gewehr No. 2 Mk. IV* lehr ist und zur Aufnahme der abgeschossenen Hülsen dient, befindet sich im Magazinkasten des neuen Trainingsgewehrs eine Lademulde, in die zugleich der Auswerfer integriert wurde (s. Pfeil auf dem 3. Foto), so daß die Hülsen normal ausgeworfen werden konnten. Ausgegeben wurde das neue Gewehr mit einer Transportkiste aus Holz, die man ansonsten nur von den Scharfschützengewehren gewohnt ist.

    Da das Gewehr ohne Rücksprache mit den Briten entwickelt wurde, hatte es zunächst keine Typenbezeichnung, weshalb das Gewehr auch mit keiner beschriftet werden konnte. Die Typenbezeichnung CNo. 7 Mk. I entstand erst später – und resultiert daraus, daß man das Gewehr –obwohl es zuerst entstand- erst nach den britischen (Versuchs-)Trainingsgewehren auf Basis den Dschungelkarabiners einordnete. Und das C kam hinzu, weil die Briten zu diesem Zeitpunkt bereits an einem eigenen Trainingsgewehr auf Basis des normalen No. 4 arbeiteten, das ebenfalls die Bezeichnung Gewehr No. 7 Mk. I trug und als Repetiergewehr geplant war.

    Von dem kanadischen No. 7 wurden zwischen 1944 und 1946 über 25.000 Exemplare gefertigt – von der späteren britischen Version lediglich 2.500. Und der Kanadier diente nach dem Krieg den Belgiern, die das Gewehr No. 4 zunächst ebenfalls einführten, als Vorbild zur Entwicklung eines eigenen Kleinkalibergewehrs mit verbessertem Auswerfer.

    Bleibt nur noch die Frage, warum die kanadischen No. 7 auf dem Sammlermarkt so selten sind: Sie sind auch heute noch bei Reserveeinheiten in Gebrauch und das macht den Ankauf zur Glückssache.
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    #2
    Wou , das war sehr interessant , woher hast du so viele Informationen ? Ich besitze seid kurzem ein Enfield No7 mk1 . Es muss ein Britisches sein , Seriennummer fängt mit BS an und es hat ein mit 5 Schuss Magazin , welches im großen eingebaut ist . Interessant ist noch wie viel es wert ist ?

    Kommentar


      #3
      Zitat von Browningslb Beitrag anzeigen
      Wou , das war sehr interessant , woher hast du so viele Informationen ? Ich besitze seid kurzem ein Enfield No7 mk1 .
      1. seitseid.de
      2. Auf die Beantwortung der Frage wirst du länger warten, genaueres gibts im entsprechenden Thread.
      Wie der Margarine-Konsum die Scheidungsrate beeinflusst, oder andere Scheinkorrelationen

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