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Waffe der Woche - Sten Mk. II 5. Teil -Zubehör-

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    Waffe der Woche - Sten Mk. II 5. Teil -Zubehör-

    Allein mit dem Zubehör zur Sten ließen sich wahrscheinlich wieder ganze Bücher füllen, weshalb ich mich hier auf das wesentliche beschränken will. Ein Grund für das Durcheinander ist der Umstand, daß die Waffe während des Krieges an alle möglichen Verbündeten ausgegeben wurde, die sie auch nach dem Krieg weiterverwendeten. Und dabei flossen die Eigenheiten der einzelnen Länder in die weitere Entwicklung des Zubehörs ein.

    Das harmloseste sind dabei noch die verschiedensten Bedienungsanleitungen. Weiter geht es mit Riemen und Magazinlader. So existieren neben den zwei britischen Magazinladern mindestens noch ein französischer (dem zur amerikanischen Grease Gun nachempfundenen Modell), ein finnischer (ähnlich zur Suomi) und ein belgischer (der stark an den zur MP 40 erinnert).

    Dar erste britische Magazinlader (Foto 1) war im Vergleich mit allen ein regelrechtes Luxusmodell. Nach dem Aufsetzen ging man mit dem Zeigefinger in den Ring des beweglichen Teils und drückte das Teil nach unten (Pfeil 1). Danach wurde die Patrone eingesetzt (Pfeil 2) und das bewegliche Teil wieder nach oben gedrückt. Durch die Form des oberen Endes dieses Teils wurde die Patrone durch die Bewegung nach oben vollständig in das Magazin geführt. Das bot so kein anderer Magazinlader. Entwickelt wurde er auch streng genommen nicht für die Sten sondern bereits für das Vorgängermodell (die Lanchester) mit seinem 50-schüssigen Magazin. Da ist dieser Magazinlader unentbehrlich – und die Magazine beider Waffen sind problemlos austauschbar.

    Das spätere Modell (Foto 2 und 3) war im Vergleich damit ein regelrechtes Sparmodell, das nur noch ähnlich primitiv funktionierte wie die Magazinlader der Konkurrenz – aber im Vergleich damit ausgesprochen materialsparend in der Herstellung war.

    Auch beim Riemen stand zum Zeitpunkt der Entwicklung die Materialersparnis im Vordergrund. Während die Sten Mk. I durch einen Riemenbügel am vorderen Ende des Gehäuses noch mit dem Riemen des Enfield-Gewehres versehen werden konnte (http://waffen-welt.de/showthread.php?t=3660), fehlte eine solche Vorrichtung bei der Mk. II völlig. Vorgesehen war vielmehr die Befestigung des Riemens an einem der Löcher des Laufmantels. Das Problem hätte sich zwar auch über die Verwendung des Riemen für das Bren-MG lösen lassen, aber die Militärführung entschied sich schließlich für die Einführung eines neuen in der Herstellung wesentlich sparsameren Riemens (Foto 4 und 5). Der Riemen konnte auch an der Mk. III noch verwendet werden (Foto 6). Bei Verwendung der einfachen Stahlrohrschulterstütze gab es am Andruckstück noch eine zusätzliche Möglichkeit zur Befestigung des Riemens (Pfeil auf Foto 6).

    Ein schwer zu beschaffendes Zubehörteil ist der Hülsenzieher, mit dem Patronen, bei dem der Hülsenboden abgerissen ist, aus dem Patronenlager entfernt werden können (Foto 7). Der Putzstock ist bereits im Teil 1 vorgestellt worden (http://waffen-welt.de/showthread.php?t=3704). Deshalb nur noch so viel: Allein in Großbritannien gibt es davon mindestens fünf Versionen.

    Auf einem Einsatzfoto (Foto 8) findet sich ein Vordergriff für die Mk. II. Ob es den offiziell gegeben hat, konnte ich noch nicht nachvollziehen, zumal mir bisher auch kein Realstück begegnet ist.

    Ein Sonderproblem stellen die Magazintaschen dar. In die 1937 eingeführten Universaltaschen passten die Magazine zur Thompson MP noch mühelos – die für die Sten waren dagegen unwesentlich zu lang. Erst 1944 sollte eine neue Universaltasche eingeführt werden, die dann sogar sechs Magazine fassen konnte. In der Zwischenzeit hatten die Briten zunächst mit einer Tasche mit abgeteilten Fächern für die Magazine experimentiert. Diese Taschen wurden paarweise ausgegeben, wobei eine der Taschen eine Zusatztasche zur Aufnahme des Magazinladers hatte. Daneben gab es noch ein Bandolier für sieben Magazine (Foto 9). Dieses Teil ist heute relativ selten. Interessanterweise gibt es das auch aus australischer Fertigung in ihrer leichten „Zebra-Färbung“ (http://waffen-welt.de/showthread.php?t=1582). Die findet man derzeit häufiger bei amerikanischen Händlern. Billig sind sie trotzdem nicht.
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    Zuletzt geändert von Melanie_Daniels; 04.12.2011, 11:03.

    #2
    interessanter & lehrreicher Beitrag - vielen Dank!
    "The best way to improve the AR-15 is to unscrew the front sight, and put a new gun under it."
    Zitat von Kerkermeister
    Aber der Deutsche ist und bleibt ein Denunziant.

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      #3
      Hallo Melly,

      ist der Beitrag doppelt? Sieht so aus, als hättest du einmal zu viel auf Einfügen geklickt?

      Ansosten natürlich, wieder (!), ein toller Fachbeitrag von dir - Vielen Dank für dein Engagement!

      Gruß

      Michael
      sigpic

      “The 10mm Auto retains more kinetic energy at 100 yards than the .45 ACP has at the muzzle”

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        #4
        Hallo Michael,

        der Text war tatsächlich doppelt (hätte ich mir eigentlich denken können, nachdem im Erstversuch auch die Bilder doppelt waren). Habe ihn auf einmal begrenzt.

        Gruß
        Melanie

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          #5
          hmm
          hatte ich nicht bemerkt

          btw: wo gibts solche Riemen wie auf dem Bild 4 zu erwerben?
          "The best way to improve the AR-15 is to unscrew the front sight, and put a new gun under it."
          Zitat von Kerkermeister
          Aber der Deutsche ist und bleibt ein Denunziant.

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            #6
            Hallo

            Frag mal da an. http://www.frontvogt.de/02bbe1984a0a...cc60e81b50.php

            Gruß Carsten

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              #7
              Super Interessant! Danke
              Verbietet Hartschalenfrüchte! Jedes Jahr werden weltweit 150 Menschen von Kokosnüssen erschlagen!

              Mitglied im Komitee gegen die Entführung von Kühen durch Ausserirdische.

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