Daß die Briten ohne eine Maschinenpistole in den Zweiten Weltkrieg zogen, ist dem Umstand zu verdanken, daß der in den USA zunächst als Polizeiwaffe vermarktete Waffentyp sich während der Prohibition bei der Gegenseite -den Gangsterbanden- weitaus größerer Beliebtheit erfreute. Obwohl die Deutschen während ihres Durchmarsches durch Frankreich mit großem Erfolg auch Maschinenpistolen einsetzten, war der Ruf der Maschinenpistole als Militärwaffe so gründlich ruiniert, daß noch Mitte 1940 ein britischer General den Satz formulierte: "Unsere Lage ist nicht so verzweifelt, daß wir auf Gangsterwaffen angewiesen sind."
Der Rest der Militärführung sah dies anders. Bereits Anfang 1940 waren in den USA ersten Thompson-MPs bestellt, die jedoch zwei Haken hatten. Sie waren zu teuer und vor allem zu unzuverlässig. Deshalb begannen die Briten mit einer Eigenentwicklung auf der Basis der deutschen MP28 - der Lanchester MP. Dabei mußten sie jedoch feststellen, daß der Waffentyp zu produktionsaufwendig sein würde und begannen nahezu zeitgleich mit der Entwicklung einer für die Massenproduktion besser geeigneten Waffe.
Die Lösung wurde mit der Sten-MP von der staatlichen Waffenfabrik in Enfield entwickelt und mauserte sich neben der PPsh und der Sudajev zu einer der am häufigsten produzierten MPs des Zweiten Weltkrieges.
Die hier vorgestellte Waffe ist noch die relativ aufwendige erste Ausführung. In der deutlich vereinfachten Ausführung Mk. II entwickelte sich die Sten endgültig zu einem Masseprodukt.
Die Schulterstütze ist bereits die zweite Version ohne Holzeinsatz. Beim Gehäuse ist auffällig, daß die Sicherung nach unten geht und nicht wie bei der Mk. II nach oben. An letzterem scheiden sich bei Kopien die Spreu vom Weizen, da es viele Fälscher nicht wissen.
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