In der Urversion unterscheidet sich die kanadische Sten mit Ausnahme der Beschriftung kaum vom britischen Vorbild - sieht man von einer deutlich besseren Verarbeitung vielleicht einmal ab. Die Herstellerangabe "Long Branch" findet sich wie bei der britischen Sten mit der Typenbezeichnung auf dem Magazinschacht. Die Nummerierung orientiert sich an der der in Kanada gefertigten No. 4-Gewehre. Sie beginnt mit der Baureihennummer (hier 10), gefolgt von einem großen "L" (für Long Branch) und einer vierstelligen Waffennummer.
Gemessen an der britischen Produktion ist die Anzahl der kanadischen Stens vergleichsweise gering, auch wenn die Zahlenangaben hier schwanken (zwischen 17.000 und 250.000). Daß ein Großteil der Waffen dann auch noch nach China ging, vereinfacht ihre Aufindbarkeit auf dem Sammlermarkt auch nicht gerade.
Und was eine unveränderte kanadische Sten durchaus zu einer ausgesprochenen Rarität machen kann, ist der Umstand, daß die Chinesen viele der Waffen später auf das auch in der PPsh und Sudajev verwendeten Kaliber 7,62 der Tokarev-Pistole abänderten. Die Waffen erhielten hierfür einen neuen Magazinschacht zur Aufnahme der Sudajev-Magazine. Eine vollständig abgeänderte Waffe habe ich bisher auch nicht zu Gesicht bekommen. Im Ersatzteilfundus eines auf den Handel mit China spezialisierten Waffengroßhändlers fand sich aber einmal das Teil.
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