Ja. Auf dem Hülsenkopf und dem Schaft findet sich nämlich das siamesische Staatswappen. Dieses ist allerdings erst nach dem Krieg auf die bereits während des Krieges gelieferten Waffen gekommen.
Die Geschichte dieser Gewehre ist ähnlich kurios wie die der Gewehre mit dem Tigerkopf. Geliefert wurden sie nämlich während des Zweiten Weltkrieges von den USA an Widerstandsgruppen in Thailand, die dort gegen die Japaner kämpften. Dem entsprechend stammen sie aus Fertigung der amerikanischen Firma Savage-Stevens.
Seit den frühen Tagen des amerikanischen Bürgerkrieges herrschte zwischen Siam und den USA eine innige Freundschaft. Nach der Niederlage von Bull Run bot der damalige siamesische König dem amerikanischen Präsidenten Abraham Lincoln eine Abteilung seiner Kriegselefanten zur Verstärkung der Nordstaatler an. Lincoln lehnte das Angebot zwar freundlich ab, doch Siam hatte einen neuen Freund gewonnen, der in den Folgejahren mehrfach Beiträge dazu leistete, das Land dem Zugriff der Kolonialmächte zu entziehen. Diese Freundschaft war so langanhaltend, daß Franklin D. Rossevelt eine nach der Besetzung des Landes durch die Japaner auf deren Druck ausgesprochene Kriegserklärung Siams an die USA sogar ausdrücklich ablehnte - ein wohl einmaliger Akt in der Militärgeschichte. Und die USA begannen, Widerstandsgruppen mit Waffen zu beliefern, u.a. mit diesen Gewehren.
In welchem Umfang die Gewehre geliefert wurden ist unbekannt. In der Nachkriegsordnung Thailands spielten sie keine große Rolle. Dort waren noch die vor dem Krieg geführten Mauser- und Arisaka-Gewehre führend, die nach der Einführung des Garand-Halbautomaten auch in Thailand zum Teil auf das Kaliber .30-06 umgerüstet wurden.