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Waffe der Woche – weit gereister No. 1 M. III

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    Waffe der Woche – weit gereister No. 1 M. III

    In dieser Woche wird wieder einmal deutlich, daß alte Waffen eine reichhaltige Geschichte erzählen können, auch wenn Details häufig im Verborgenen bleiben. Immerhin ließ sich bei diesem Gewehr die Reihenfolge der Nutzer nachvollziehen, auch wenn sie ein Rätsel aufwirft.

    Hergestellt wurde das Gewehr 1908 von der Birmingham Small Arms Company – damals noch als No. 1 Mk. III mit Magazinabschaltung und Weitschussvisier. Anders als viele Gewehre dieses Jahrgangs muß es nicht gleich den Weg nach Australien gefunden haben, auch wenn es einen australischen Bajonetthalter hat (zu erkennen an den seitlichen Ausfräsungen in den Kornschutzbacken und der fehlenden Befestigungsmöglichkeit für den Aufstellbügel – Nr. 1 auf Foto1). Es fehlen nämlich frühe australische Stempel. Eine australische Werksüberholung hatte das Gewehr aber, da es auf der linken Seite des Systems mit „MA/54“ bestempelt ist, so daß diese Überholung 1954 im australischen Lithgow-Arsenal durchgeführt wurde.

    Im Zuge dieser Überholung wurde das Gewehr umgeschäftet, so daß spätestens dabei die Weitschussvisierung entfiel. Auch die Magazinabschaltung wurde entfernt und das Gewehr in Gewehr No. 1 Mk. III* umbenannt. Der Stern ist sauber bei der Typenbezeichnung mit eingestempelt worden. Im Zuge dieser Überholung erhielt es auch den Bajonetthalter, in den die Australier auch die Waffennummer einstempelt.

    Irgendwann danach gelangte das Gewehr dann in indische Hände und wurde zum zweiten Mal umgeschäftet. Der helle australische Schaft wurde im Zuge durch einen indischen ersetzt (zu erkennen an der Querschraube im Vorderschaft – Nr. 2 auf Foto 2). Auch der Schaft wurde diesmal von den Indern nachgenummert.

    Jetzt könnte man natürlich Fragen: Wieso ist die Reihenfolge der Nutzer Großbritannien-Australien-Indien und nicht Großbritannien-Indien Australien ? Diese her festgestellte Reihenfolge der Nutzer ergibt sich jedoch aus zwei Faktoren:
    1) Der bei der Typenbezeichnung nachträglich eingestempelte Stern entspricht dem australischen Stempelmuster und nicht dem indischen. Zudem ist er verglichen mit indischen Nachstempelungen sehr sauber eingeschlagen. Da die Australier derartige Nachbestempelungen eigentlich nur vorgenommen haben, wenn sie selbst die Weitschussvisierung und die Magazinabschaltung entfernt haben, müssen sie das Gewehr in jedem Fall nachgeschäftet haben. Und dafür hätten sie mit Sicherheit keinen indischen Schaft benutzt.
    2) Und das Gewehr zuerst in Indien gewesen wäre bevor es nach Australien kam, hätten die Australier im Zuge ihrer Werksüberholung den doch ziemlich ramponierten indischen Schaft ebenfalls mit entfernt.

    Bleibt nur ein Rätsel: Wie kam das Gewehr nach 1954 von Australien nach Indien ? Hierauf habe ich noch keine gute Antwort.
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