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Belgisches Bajonett No. 4 Mk. II*

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    Belgisches Bajonett No. 4 Mk. II*

    Das Bajonett ist in mehrfacher Hinsicht ein Kuriosum, über das leider auch noch wenig bekannt ist.

    Auf den ersten Blick ein völlig unscheinbares Bajonett No. 4 Mk. II* - das ist die Ausführung, bei der Klinge und Dille zwei Teile sind. Auf der Dille selbst steht aber nur No. 4 Mk. 2 – das ist die Ausführung, bei der Klinge und Dille aus einem Teil geschmiedet sind. Und dann ist die „2“ noch eine arabische Ziffer und keine römische.

    Diese Bajonette wurden irgendwann nach dem 2. Weltkrieg in Belgien gefertigt. Obwohl das Land mit dem SAFN eigentlich über ein Gewehr aus eigener Herstellung verfügte, waren bis in die 60-er Jahre von einigen Einheiten in Polizei und Militär noch britische Gewehre des Typs No. 4 Mk. I in Gebrauch. In belgischen Bestand kamen sie einmal über belgische Exilstreitkräfte, die während des 2. Weltkrieges unter britischem Kommando kämpften. Aber auch nach dem Krieg erhielt das Land bis 1949 britische und kanadische Waffenhilfe.

    Das ist allerdings auch schon so ziemlich das einzige, was gesichert ist. Was nämlich der Stempel „Bg“ auf der Dille bedeutet, ist bereits umstritten. Manche gehen davon aus, daß er einfach nur für Belgien steht, manche unterstellen ihm die Bedeutung Belgische Gendarmerie. Wie viele dieser Bajonette hergestellt wurden, ist ebenso ungesichert wie die Frage, von wem und wann.

    Der Frage der Menge kann man sich über die Seriennummer nähern, die Bajonett und Mundblech der Scheide eingestempelt wurde. Die mir bisher bekannten dokumentierten Bajonette tragen ausnahmslos Seriennummern unter 5000. Demnach scheint das Bajonett relativ selten zu sein. Der Ordnung halber ist allerdings anzumerken, daß bisher nur acht Exemplare dokumentiert sind.

    Der einzige Hinweis auf die Frage nach dem Hersteller enthält die Scheide, auf der sich der Stempel „Bg“ ebenfalls findet. Darunter ist nämlich ein Stempel, der sich auch auf den Bajonetten des SAFN findet – und auf anderen Waffen, die von der Waffenfabrik FN stammten. Leider war bei FN über eine Fertigung des Bajonetts nichts zu erfahren.

    Und völlig offen bleibt der Herstellungszeitraum. Gesichert ist, daß Koppelschuhe für das Bajonett No. 4 in Belgien zuletzt 1963 hergestellt wurden. Es erscheint damit zumindest unwahrscheinlich, daß das Bajonett wesentlich später entstand.

    Und auch die beste Frage den Historiker muß derzeit noch Offen bleiben: Welcher Teufel hat die Belgier geritten, einen Artikel, der ab Herstellung immer in Massen zur Verfügung stand, zu einem Zeitpunkt als das passende Gewehr an sich bereits veraltet, noch einmal in Eigenproduktion in Kleinserie zu fertigen ?

    Bleibt noch die für den Sammler interessanteste Frage: Was kostet so ein Ding ?
    Und hier passt die Standartantwort des Juristen: Das kommt drauf an.
    Zum einen darauf, ob Bajonett und Scheide aus belgischer Fertigung stammen und nummerngleich sind. Und zum anderen darauf, ob der Verkäufer weiß, was er da hat. Kann man alle Fragen bejahen, ist man schnell 150,-- € los. Kann man zumindest letzteres verneinen, kann man bereits mit 5,-- € im Rennen sein.

    Mit anderen Worten: Viel Spaß beim Suchen !!!

    Und für Hinweise auf Exemplare mit Seriennummern über 5000 wäre ich dankbar.
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    Zuletzt geändert von Melanie_Daniels; 23.08.2010, 08:51.
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